Nicht besonders angenehm zu tragen, dafür aber kostengünstig – so ließe sich die Zahnersatzvariante einer herausnehmbaren Zahnprothese wohl am treffendsten umschreiben. Viele bezeichnen sie als veraltete Methode, einem durch Zahnverlust entstellten Mundraum neue Bisskraft und Ansehnlichkeit zu verleihen. Besonders für ältere Menschen und Personen mit geringem, finanziellen Spielraum ist die Zahnprothese aber nach wie vor die einzige Alternative. Zu unterscheiden ist zwischen einer Teilprothese, die eine Art Klammer darstellt und für die Schließung größerer Zahnlücken verwendet wird, und der Vollprothese, die besser als Gebiss bekannt ist, und komplett zahnleere Kiefer abdeckt. Während Teilprothesen heutzutage nur noch selten zum Einsatz kommen und stattdessen lieber durch eine Zahnbrücke ersetzt werden, ist das Gebiss noch immer fester Bestandteil der Zahnkosmetik. Der Grund dafür: bislang gibt es keine wirkliche Ausweichmöglichkeit für das Problem völliger Zahnlosigkeit.
Kosten und Konstruktionsmerkmale
Am Anfang der Herstellung einer Total- bzw. Vollprothese steht ein genauer Situationsabdruck des Ober- und Unterkiefers. Dieser wird im Anschluss in ein präzises Kunststoffmodell des Kiefers umgewandelt. Das Modell dient der Herstellung einer Biss-Schablone, in der alle wichtigen Kieferbewegungen genau festgehalten und in Relation zueinander gebracht werden. Nach einer erneuten Einprobe beim Patienten erfolgt die sogenannte Überführung der Schablone in eine Kunststoffprothese. Für etwaige Schanierelemente benutzen Zahntechniker meist Edelmetall, während die einzelnen Zahnelemente für gewöhnlich aus Keramik gefertigt sind. Der Halt des fertigen Gebisses im Mundraum wird durch die Saugwirkung des Speichels gewährleistet, der die Vollprothese an der Schleimhaut haften lässt.
Mit 500 € bis 2000 € ist ein künstliches Gebiss deutlich günstiger als andere Zahnersatzmodelle. Wer bei der Exklusivität der Prothese Abstriche machen kann, darf sogar auf Festkostenzuschüsse seitens der Krankenkasse hoffen, welche die Regelversorgung abdecken. Bei Schäden an der Zahnprothese ist, abhängig von den Umständen, die zur Beschädigung führten, sogar ein kostenloser Ersatz denkbar.
Vorteile einer Zahnprothese
Kosten: Die Kostenersparnis einer Zahnvollprothese ist ein deutliches Plus und kann von keiner der anderen Zahnersatzvarianten geschlagen werden. Insbesondere die Unterstützung, die Patienten durch die Krankenkassen erhalten, machen das künstliche Gebiss zur wohl preiswertesten Alternative bei flächendeckendem Zahnverlust.
Gesundheitsrisiko: Abheilungsprozesse und ein damit verbundenes Risiko von Entzündungen oder allergischen Reaktionen gibt es bei der Vollprothese nicht. Die Herstellung der Basisplatte aus Kunststoff verhindert derartige Gefahren und verspricht dem Träger auch nach der Anpassung weitestgehende Problemfreiheit, was fremdkörperbedingte Reizungen im Kieferbereich anbelangt.
Nachteile einer Zahnprothese
Kau- und Sprechfunktion: Ein deutlicher Nachteil von Vollprothesen ist allerdings, dass sie durch die Unterdruckfunktion der Mundschleimhaut an ihrem angestammten Platz gehalten wird. Zwar gibt es Haftcremes, die dieses Problem teilweise beheben, doch Unsicherheiten beim Essen und Sprechen, wie auch ein unangenehmes Tragegefühl und Abdrücke auf dem Zahnfleisch bleiben bestehen.
Hygiene: Reinigen sollte man das künstliche Gebiss sehr gründlich, denn in Bezug auf die Mundhygiene herrscht hier erhöhte Pilzbefallgefahr. Ein Aspekt, der das Tragen einer Zahnprothese nicht unbedingt attraktiv macht. Spezielle Reinigungsmittel aus der Drogerie oder Apotheke sind unerlässlich.
Haltbarkeit: Bei regelmäßigen Kontrollbesuchen in der Zahnarzt und regelmäßiger Reinigung können Prothesen zwar mehrere Jahre halten, gelegentliche Reparaturen oder Erneuerungen des Zahnersatzes setzen die Gesamthaltbarkeit im Vergleich zu Brücken und Implantaten aber deutlich herab.
Ästhetik: Viele Gebissträger beklagen sich darüber, dass ihr Zahnersatz von außen betrachtet Künstlich wirkt. Dass die Prothese aufgesetzt ist, lässt sich demnach manchmal nicht verheimlichen. Ein weiterer Nachteil gegenüber maßangefertigten Zahnimplantaten und -brücken.