Wer kennt das nicht? Nach dem Zähneputzen spuckt man rosa Schaum ins Waschbecken, oder eine Stelle des Zahnfleischs ist dunkelrot verfärbt und leicht druckempfindlich. Ein solches Zahnfleischbluten kann auf eine kleine Verletzung des Zahnfleischs zurückgehen, meistens jedoch liegt die Ursache tatsächlich in einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Erfahren Sie hier mehr darüber, warum diese unbehandelt zu ernsten Problemen führen kann.
Zahnfleischentzündung: Die Ursachen
Das tägliche Zähneputzen gehört zur normalen Körperhygiene dazu. Manche putzen jedoch unsauber oder nicht korrekt. In der Folge lagern sich Belege ab, die das starke Wachstum der Bakterien im Mundraum weiter begünstigen. Durch das Einlagern von Kalzium und anderen mineralischen Bestandteilen des Speichels in der Plaque, entsteht wiederum Zahnstein. Auf dessen rauer Oberfläche finden Bakterien hervorragende Lebensbedingungen. Die Bakterien der Mundflora bilden dauerhaft Stoffwechselprodukte, welche ins Zahnfleisch geraten können. Das Zahnfleisch als Teil der Mundschleimhaut bedeckt die Bereiche des Kieferknochens, die die Zähne tragen. Im Übergangsbereich zwischen Zahn und Zahnfleisch (Sulcus) können Bakterien eindringen und eine Entzündung hervorrufen. Tritt diese akut auf, helfen bereits einfache Tipps bei einer Zahnfleischentzündung. Nach einer Dauer von etwa ein bis zwei Wochen sprechen Zahnärzte von einer chronischen Gingivitis. In solchen Fällen bedarf es einer zahnmedizinischen Behandlung durch den Dentisten.
Typische Symptome einer Zahnfleischentzündung
- Das normalerweise blass-rosa Zahnfleisch verfärbt sich dunkelrot
- Zahnfleischbluten
- Mundgeruch
- Schwellungen
- Bei schwerem Verlauf: Eiterbildung sowie ein Anschwellen der Lymphknoten
Unbehandelte Gingivitis führt zum Zahnverlust
Der Kieferknochen als Halteapparat der Zähne kann durch eine unbehandelte Zahnfleischentzündung in Mitleidenschaft gezogen werden. Zuvor bildet sich das Zahnfleisch zurück, die Zahnhälse liegen frei. Die sogenannte Parodontitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung und kann letztendlich zum Zahnverlust führen. Daher sollte in jedem Fall bei einer Zahnfleischentzündung, die länger als ein bis zwei Wochen andauert, der Zahnarzt konsultiert werden. Bei einer akuten Gingivitis reicht bereits eine gründliche Mundhygiene und das Spülen mit antibakteriellen Lösungen. Auch Tinkturen aus Kamille und Salbei lindern die Entzündung. In jedem Fall ist es ratsam, das Rauchen einzustellen, da dieses den Entzündungsvorgang nur begünstigen würde.
Zahnfleischentzündung vorbeugen
Eine gründliche Mundhygiene ist die beste Vorgehensweise gegen eine Zahnfleischentzündung. Neben dem Zähneputzen, das zwei Mal pro Tag erfolgen sollte, sind die regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt darüber hinaus unerlässlich. Er entfernt bei den Vorsorgeuntersuchungen zwei Mal pro Jahr den Zahnstein. Im besten Fall erfolgt zudem ein bis zwei Mal jährlich eine professionelle Zahnreinigung.
Folgende Faktoren begünstigen das Entstehen von Zahnfleischentzündungen:
- Rauchen
- Ungesunde Ernährung mit stark zuckerhaltigen und säurehaltigen Lebensmitteln
- Geringer Speichelfluss
- Medikamente, wie etwa Immunsuppressiva oder Blutdrucksenker
- Krankheiten, wie Diabetes mellitus, Stoffwechselstörung
- Hormonelle Veränderungen, wie eine Schwangerschaft
- Stress
- Alkohol
Fazit: Zahnfleischentzündungen kommen häufig vor, heilen jedoch bei guter Mundhygiene binnen weniger Tage ab. Unbehandelt können Zahnfleischentzündungen zu einer ernstzunehmenden Parodontitis und zum letztendlichen Zahnverlust führen. Um einer Zahnfleischentzündung vorzubeugen, bedarf es des gründlichen Zähneputzens sowie regelmäßiger Kontrollen beim Zahnarzt des Vertrauens.