Die Wundheilung ist ein natürlicher Prozess, der direkt nach der Wundsetzung beginnt. Die häufigsten Schäden an der Haut passieren durch Schnittverletzungen, Schürfwunden, Verbrennungen oder sonstige Unfällen. Wird die Haut geschädigt, ist der Schutz der Haut an der betroffenen Stelle nicht mehr gegeben.
Direkt im Anschluss an die Verletzung aktiviert der Körper eine Wundheilungskaskade, die mit einem Wundverschluss in unterschiedlichen Stadien zu einer Heilung führt. Kleine Wunden benötigen zur Heilung nur wenige Tage. Wenn das Gewebe nach einer Verletzung seine Funktionen wieder eigenständig übernehmen kann, ist die Wundheilung abgeschlossen.
Unterschiedliche Phasen der Wundheilung
Vier unterschiedliche Phasen treten nacheinander ein, sobald sich eine Wunde am Körper befindet.
- Die erste Phase ist dabei die exsudative Phase, welche sofort in den ersten Stunden beginnt. In dieser Phase wird die Wunde durch eine Exsudation von Fibrin aufgefüllt. Zudem bildet sich dabei zunächst der sogenannte Wundschorf. Dieser sorgt dafür, dass von außen keine Keime in die Wunde eindringen können.
- In der zweiten Phase entwickeln sich einkernige Zellen, die mit zum Immunsystem gehören. Diese entwickeln sich aus dem Blut heraus und bilden dadurch die erste dünne Hautschicht.
- In der dritten Phase bilden die Fibroblasten ein sogenanntes Kollagen und sorgen dafür, dass die Wunde von innen heraus ausgebaut wird.
- In der vierten Phase entsteht dann das endgültige Gewebe. Es erscheint auf der Haut perlmuttartig und besitzt daher auch keine Talg- oder Schweißdrüsen.
Alternative Hausmittel für die Beschleunigung der Wundheilung
Ihnen stehen mehrere Möglichkeiten offen, mit denen Sie die Wundheilung positiv beeinflussen können. Zuerst müssen Sie die Wunde jedoch ausgiebig unter fließendem Wasser reinigen und sicherstellen, dass keine Schmutzpartikel in der Wunde verbleiben.
- Nun kommt ein altbewährtes Hausmittel zum Einsatz: der Kamillentee. Brühen Sie den Tee auf, lassen ihn abkühlen und legen Sie den Teebeutel direkt auf die Wunde.
- Teebaumöl beschleunigt ebenfalls die Wundheilung. Einige Tropfen davon auf der Wunde genügen schon für eine schnelle Heilung.
- Naturreiner Honig wirkt entzündungshemmend und beschleunigt dadurch die Heilung. Der Honig ist in der Apotheke erhältlich. Schon die Ägypter haben die Wunden der Verletzten mit naturreinem Honig versorgt. Der Honig bewirkt, dass das abgestorbene Gewebe schneller vom Körper abgestoßen wird, damit die Wunde heilen kann.
- Schwarzer Tee sorgt ebenfalls für eine schnelle Wundheilung. Tränken Sie eine Kompresse mit dem Tee und legen Sie dann die Kompresse auf die Wunde. Bei nässenden Wunden ist dies eine sehr gute Methode.
Wundheilung im Mund durch eigenen Speichel
Wenn Sie im Mund durch einen Biss auf die Zunge oder in die Wange eine Wunde haben, heilen diese Wunden schnell wieder ab. Für diese Wundheilung sorgt der eigene Speichel. Im Speichel befindet sich das Protein Histatin, das die Wundheilung positiv beeinflusst.
Medizinische Mittel zur Beschleunigung der Wundheilung
Themenwelt Wundbehandlung:
Wie lässt sich die Wundheilung beschleunigen?
Je nachdem, wie groß die Wunde ist, werden vom Arzt Antibiotika für die Heilung eingesetzt. Das Antibiotikum sorgt für die Beseitigung der Keime und verhindert eine Entzündung. Auch Arnikasalbe fördert die Wundheilung. Die Salbe verteilen Sie dabei direkt auf die Wunde oder es wird direkt ein Salbenverband gemacht. Dabei kommt nicht nur Salbe auf die Wunde, sondern zusätzlich auf den Verband. Vitamine, Wärme und Zink beeinflussen die Wundheilung ebenso positiv, während Kälte, Sauerstoffmangel oder Zinkmangel die Heilung verlangsamen. Ferner sind traditionelle Wundauflagen wie Verbandsstoffe aus Mull, die in der Medizin ebenfalls angewendet werden, sehr sinnvoll. Allerdings werden Mullverbände nur bei trockenen Wunden genutzt. Diese Vliesverbände sorgen auf der trockenen Wunde dafür, dass keine äußeren Einflüsse eindringen können. Bei Verbrennungswunden werden gerne Fettgaze eingesetzt, da diese nicht auf der Wunde kleben. Interaktive Wundauflagen sorgen dafür, dass die Wunde feucht bleibt und nicht austrocknet. Durch diese Wundauflagen teilen sich die Zellen in der feuchten Umgebung, damit diese dann im Anschluss daran die Wunde schließen können. Ein weiterer Vorteil vesteht darin, dass der Verband nicht sehr oft gewechselt werden muss.
Unterschiedliche Formen der Wundheilung
Bei einer Schnittverletzung tritt eine primäre Wundheilung ein. Das bedeutet, der entstandene Wundspalt heilt störungsfrei ab und es bleibt eine sehr feine Narbe. Dies geschieht auch durch das Skalpell des Chirurgen, bevor er mit einer Operation beginnt. Bei einer sekundären Wundheilung klafft die Wunde an den Rändern auseinander. Dies kann durch eine Entzündung entstehen oder durch das Zuziehen der Verletzung. Diese Wunden werden mit einem Granulationsgewebe aufgefüllt, damit die Wundheilung beginnen kann.
Hilfsmittel auf einen Blick
Zusammengefasst können Sie die Wundheilung wehr gut durch Kamillenteeauflagen, Teebaumöl oder Kompressen mit schwarzem Tee beschleunigen. Honig ist ein altbewährtes Hausmittel, welches gleich noch antibakteriell wirkt. Größe und tiefe Wunden sollten Sie dennoch immer von einem Arzt behandeln und gegebenenfalls nähen lassen. In der Apotheke erhalten Sie zahlreiche Wundsalben, die die Wundränder pflegen und gleichzeitig die Nabenbildung positiv beeinflussen.