Hinter dem Begriff Lipödem finden sich das griechische Wort „lípos“, welches für Fett steht und „oíd ma“, was so viel heißt wie Schwellung oder Geschwulst wieder. Über dem ist eine schmerzhafte und chronische Fettverteilungsstörung. Hauptsächlich betrifft diese Krankheit die Oberschenkel und die Hüfte. Der Rest des Körpers hat eine proportional normale Verteilung, wodurch die Krankheit auch Reiterhosenphänomen genannt wird. Die Krankheit wird häufig von Adipositas begleitet.
Die Entstehung
An einem Lipödem erkranken in den meisten Fällen Frauen. Aus diesem Grund ergibt sich die Vermutung, das weibliche Hormone eine Ursache für die Krankheit sind. Die chronische Fettverteilungsstörung tritt zudem sehr häufig in der Schwangerschaft oder in der Pubertät aus. In diesen Zeiten durchleben Frauen hormonelle Umstellungen. Nur sehr selten tritt diese Krankheit während oder nach den Wechseljahren auf. Es wird vermutet, dass die Anfälligkeit bei Frauen so hoch ist, da weibliches Fettgewebe einen anderen Aufbau hat als das von einem Mann. Ebenfalls kann es vorkommen, dass aufgrund von gewissen Veranlagungen das Lipödem vererbt wurde.
Die Symptome
Durch ein Lipödem kann der Betroffene in der Lebensqualität sehr eingeschränkt sein. Es treten nicht nur körperliche Beschwerden auf, denn diese Krankheit kann auch psychisch sehr belastend sein. Die ungewöhnlichen Proportionen sind der Grund dafür, dass die Patienten sich sehr unwohl in ihrer Haut fühlen. Nach langem Sitzen oder Stehen treten am Abend deutliche Beschwerden auf. Diese Beschwerden können blaue Flecken oder auch eine Überempfindlichkeit bei Berührungen oder Druck sein. Ebenfalls fühlen sich die Beine und Arme geschwollen und schwerer an, da Flüssigkeitseinlagerungen vorhanden sind. Um die Einlagerungen zu verringern können Stützstrümpfe eingesetzt werden. Fehlstellungen der Gelenke oder auch Arthrose können durch das vermehrte Gewicht auftreten.
Die Stadien
Die Fortschreitung des Lipödems lässt sich in drei Stadien unterteilen. Hierbei wird berücksichtigt, wie die Extremitäten aussehen und welche Formen sie haben.
- Bei einer Hautoberfläche, die glatt ist, wo allerdings das Unterhautgewebe verdickt ist, befindet man sich im ersten Stadium. Feine Dellen, die auch als Cellulite oder Orangenhaut bekannt sind, können ebenfalls im Stadium 1 auftreten. In diesem Stadion ist die Fettstruktur feinknotig.
- Die Hautoberfläche wird im zweiten Stadion uneben und das Fettgewebe ist nicht mehr fein knotig, sondern bereits grob knotig. Dadurch zeichnen sich auf der Haut größere Dellen ab.
- Im dritten Stadium haben die Patienten bereits unförmige und große Hautlappen sowie ein sehr hartes und derbes Gewebe.
Die Behandlung
Lipödeme können nicht nur durch Diäten beseitigt werden. Daher ist es besonders wichtig, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und abzusprechen, welche Behandlungsmethoden eingehalten werden müssen. Es ist sehr wichtig, bei einem Lipödem ein normales Gewicht zu halten, da durch Übergewicht die Beschwerden und die Ödembildung begünstigt werden können. Die meisten Ärzte empfehlen den Patienten eine Ernährungsumstellung, denn auch dies wirkt sich auf ein Lipödem aus. Aufgrund des hohen Gewichtes und den auftretenden Schmerzen bei Bewegungen empfiehlt es sich, Wassersportarten wie schwimmen auszuüben. Lipödeme, die sich bereits im dritten Stadium befinden können, nach dem das Einhalten solcher Therapien keine Wirkung gezeigt haben, mit einer Liposuktion behandelt werden. Die Therapien müssen mindestens sechs Monate durchgeführt worden sein, bis der Arzt einen solchen Eingriff durchführen kann. Nach einem solchen Eingriff müssen die Patienten für eine bestimmte Zeit Kompressionsstrümpfe tragen. Diese tragen zu der Heilung bei.