Leonardo da Vinci war Naturphilosoph, Maler, Anatom, Ingenieur und vieles mehr. DaVinci hingegen wird in einer urologischen Abteilung eingesetzt. Genauer im Sana Klinikum in Hof. Den Namen trägt der ersten Operationsroboter in Oberfranken, der vom US-amerikanischen Hersteller Davinci stammt. Entwickelt wurde das Hightech-Gerät für den OP, um Leben zu retten. Denn angedacht war ein Einsatz beim Militär. Mit dem Roboter sollten Operationen in Krisengebieten vorgenommen werden können. Der behandelnde Arzt hingegen konnte dabei in einem völlig anderen Land sitzen. Gescheitert ist die Idee in diesem Rahmen jedoch an der Datenverbindung in den Kriegsgebieten. Diese wäre Voraussetzung für die komplizierten Prozesse.
Heute steht eines der 1,5 Millionen Euro teuren Geräte im Sana Klinikum und wird in der urologischen Abteilung eingesetzt. Dabei rettet die Hightech im OP Leben und sorgt zudem für minimalinvasive Eingriffe. Mit seiner Hilfe werden Pinzetten, Scheren und Kameras von Ärzten im Bauchraum von Patienten positioniert, wobei lediglich einige wenige kleine Löcher nötig sind. Die Bewegung der Instrumente wird von DaVinci ausgeführt. Eine Bedienung findet vom Urologen statt. Dieser muss für diesen Vorgang nicht einmal im selben Raum sein. Es würde eine OP-Schwester genügen, die bei Bedarf das Besteck austauscht.
Betrachtet man den Hightech-Roboter von außen, wirkt dieser ein wenig wie eine Spinne, die sich über dem Patienten positioniert hat. Dabei lassen sich an den Armen unterschiedliche Instrumente anbringen. Die einzelnen Bewegungen werden jedoch vom Operateur en détail kontrolliert. Dank verschiedener Optiken hat er dabei immer einen optimalen Überblick. Mithilfe von Manipulatoren kann jeder Arm einzeln bewegt werden. So lassen sich selbst Gesten ausführen, zu denen eine menschliche Hand gar nicht fähig wäre.
Eine große Verbesserung ist dank des Hightech-Operationsroboters die Präzision. Denn die Bewegungen werden höchst genau und zudem ohne Zittern übertragen. Gerade wenn eine OP, um ein Leben zu retten, länger dauert, wird es für den Operateur anstrengend. Dass dabei die Hände manches Mal zu zittern beginnen, ist ganz natürlich. Ebenso hat der Chirurg bei der Nutzung eine viel höhere Zoomstufe und sieht so selbst kleinste Arterien und Nerven. Damit ist der Eingriff für den Patienten nicht nur schonender, sondern er ist auch deutlich schneller wieder gesund. Im Schnitt bleiben Patienten mit Eingriffen an der Niere rund 15 Tage nach einer OP im Krankenhaus. Dank DaVinci und dem Einsatz von Hightech im OP sind es nur noch 5 Tage.
Um die Ärzte auf die Arbeit mit dem Operationsroboter vorzubereiten, haben diese monatelang jeden Tag geübt und sind in Kliniken ins Ausland gefahren, um den Einsatz dieses medizinischen Roboters hautnah zu erleben. Am Ende gab es für die Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem sie in der Zukunft berechtigt sind, mit dem DaVinci zu operieren und Leben zu retten. Die ersten Eingriffe dauerten dann erst einmal etwas länger als konventionelle. Mit der Zeit jedoch sind die Ärzte deutlich schneller geworden und haben sich an die Hightech im Operationssaal gewöhnt. Heute kann DaVinci rund 30 Prozent der Operationen übernehmen, die im Rahmen der Urologie anfallen. Dabei ist man sich sicher, dass diese Technologie in Zukunft immer mehr konventionelle Operationen übernehmen wird.