Anfang des Jahres 2020, als sich das Coronavirus allmählich über die gesamte Welt ausbreitete, ahnten die wenigsten Menschen, wie lange das Virus uns noch beschäftigen würde. Auch 2021 begann mit Einschränkungen und den berühmten AHAL-Regeln. Für Hoffnung aber sorgen nun die bereits zugelassenen Impfstoffe, die schrittweise verabreicht werden. Dieser Artikel bietet einen Überblick über alles Wissenswerte rund um die Corona-Impfung und gibt Antworten auf häufige Fragen
Wer darf sich zuerst impfen lassen?
Da aufgrund begrenzter Produktionskapazitäten eine Impfstoffknappheit herrscht, können derzeit nicht alle Menschen gleich schnell geimpft werden. Um vor allem verletzlichere Gruppen und Menschen mit einem höheren Risiko für schwere oder tödliche Verläufe besser zu schützen, gibt es entsprechende Gruppen.
In Gruppe eins genießen Menschen die höchste Priorität und sind schon an der Reihe. Zu dieser Gruppe zählen:
- Personen über 80 Jahre
- Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen
- Pflegepersonal sowie anderes medizinisches Personal
Sobald ausreichend Impfstoff vorhanden und die erste Gruppe versorgt ist, können die Gruppen zwei bis vier geimpft werden. Zu Gruppe zwei gehören unter anderem:
- Personen über 70 Jahre
- Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, Demenz und Trisomie 21
- Patienten nach Organtransplantationen
- Krebspatienten und anderweitig vorerkrankte Menschen
In Gruppe drei, der vorletzten der vier Stufen, sind unter anderem die folgenden Personen zu finden:
- Menschen ab 60 Jahren
- Vorerkrankte
- Beamte von Zoll und Polizei
- Erzieher
- Lehrer
Erst ab Gruppe vier sind alle Menschen unabhängig von ihrem Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung impfberechtigt. Je nach Zulassung weiterer Impfstoffe und Änderungen der Impf-Verordnung werden die Stufen schneller oder auch langsamer durchlaufen.
Wie kann ich mich für die Corona-Impfung anmelden?
Wie Termine für eine Corona-Impfung vereinbart werden können, ist abhängig von den Regelungen der einzelnen Bundesländer. Je nach Land bieten die zuständigen Behörden sowohl Online-Portale als auch telefonisch erreichbare Hotlines an. Auf den Seiten der Bundesregierung finden Interessierte eine Übersicht der Bundesländer und können sich über die Regelungen in ihrer Region informieren. Zu beachten ist, dass aktuell lediglich Impfberechtigte einen Termin vereinbaren können.
Welche Impfstoffe stehen für die Impfung bereit?
Aktuell gibt es drei zugelassene Impfstoffe, welche an Menschen in Europa verimpft werden dürfen. Hierbei handelt es sich um die Impfstoffe der Unternehmen
- Biontech und Pfizer,
- Moderna
- und AstraZeneca.
Weitere Impfstoffe befinden sich noch in verschiedenen Testphasen oder stehen bereits kurz vor der Zulassung. Eine genauere Beschreibung der aktuellen Geschehnisse rund um die klinische Prüfung und Zulassungen bereitet gelbe-liste.de anschaulich auf.
Kann ich auswählen, mit welchem Impfstoff ich geimpft werde?
Nein. Aufgrund der Impfstoffknappheit gibt es derzeit keine Möglichkeit für Impfberechtigte, sich einen bestimmten Impfstoff auszusuchen.
Warum soll der Impfstoff von AstraZeneca nicht für Menschen ab 65 verwendet werden?
In den Studien, welche die Effektivität des Impfstoffs von AstraZeneca untersucht haben, war die Gruppe der Menschen ab 65 Jahren nicht ausreichend stark repräsentiert. Daher besteht derzeit die Hypothese, dass der Impfstoff bei Menschen zwischen 18 und 64 Jahren effektiver zu wirken scheint als bei älteren Personen. Im Zuge der Priorisierung sowie Planung der Impfungen sollen deshalb bevorzugt jüngere Menschen mit diesem Impfstoff versorgt werden.
Reicht eine Impfdosis aus?
Wie häufig eine Person geimpft werden muss, ist abhängig vom jeweiligen Impfstoff und dem mit ihm verbundenen Impfschema. Die derzeit zugelassenen Impfstoffe bedürfen jeweils zwei Impfdosen in einem Abstand von mehreren Wochen. Schon nach der ersten Impfung baut sich in der Regel ein gewisser Immunschutz auf, die zweite Dosis aber fungiert als Booster und optimiert den Effekt.
Es ist möglich, dass in der Zukunft weitere Impfstoffe zugelassen werden, bei denen nur eine Teilimpfung nötig ist.
Hat die Impfung Nebenwirkungen?
Jeder Impfstoff kann aufgrund der erwünschten Reaktion des Immunsystems eine Impfreaktion auslösen. Von grippalen Symptomen über Schmerzen an der Einstichstelle bis hin zu Fieber oder Kopfschmerzen sind die Nebenwirkungen einer Impfung recht individuell, klingen in aller Regel jedoch nach wenigen Tagen wieder ab.
Wer darf mich impfen?
Damit die Arbeit im Impfzentren möglichst zügig voranschreiten kann, ist der Kreis jener Personen, welche die Corona-Impfung verabreichen dürfen, recht umfangreich. Die Impfung vornehmen dürfen nicht nur Ärzte und Medizinstudenten, sondern auch Altenpfleger. Zusätzlich gehört das Impfen zu den Aufgaben von Krankenschwestern (bzw. Gesundheits- und Krankenpflegern), Notfallsanitätern und Medizinischen Fachangestellten.
Wann kommt die Corona-Impfung auch in Hausarztpraxen?
Aktuell kümmern sich mobile Impfteams und das Personal in Impfzentren um die Verabreichung der Corona-Impfung. Wann auch Hausarztpraxen Impfstoff erhalten, ist derzeit noch unklar. Dies dürfte erst dann der Fall sein, wenn Deutschland über ausreichend Impfstoff für die Bevölkerung verfügt. Wie schnell die Durchimpfung voranschreitet, zeigt das Robert-Koch-Institut auf seiner Website.
Dürfen sich Schwangere und Stillende impfen lassen?
Hinsichtlich der Eignung aktuell zugelassener Impfstoffe für Schwangere und Stillende gibt es derzeit noch keine hinreichende Datenbasis. Aus diesem Grund dürfen beide Personenkreise lediglich nach einer sorgfältigen Abwägung von Risiko sowie Nutzen geimpft werden. In den meisten Fällen bedeutet dies derzeit einen Verzicht auf die Impfung.
Wie steht es um eine Corona-Impfung für Kinder?
Auch bei Kindern gilt: die aktuell verfügbaren Impfstoffe sind nicht auf ihre Eignung für diese Personengruppe getestet. Daher gibt es derzeit keinen für Kinder zugelassenen Impfstoff. Das auch, weil Kinder im Allgemeinen nicht zur Risikogruppe für schwere Verläufe einer Corona-Infektion gehören und der Fokus deshalb auf der Entwicklung von Impfstoffen für Erwachsene liegt. Eltern sollten trotzdem wissen, welche Symptome eine Corona-Infektion sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern haben kann, um im Falle einer Ansteckung eine weitere Ausbreitung des Virus zu vermeiden.
Müssen Geimpfte weiterhin Maske tragen und die AHAL-Regeln einhalten?
Ja. Bei den derzeit zugelassenen Impfstoffen ist inzwischen klar, dass diese recht effektiv vor schweren Verläufen mit Hospitalisierung sowie Tod schützen können. Unsicher bleibt dabei allerdings, ob Geimpfte das Virus übertragen können.
Falls sie sich infizieren und der Impfstoff für einen symptomlosen Verlauf sorgt, könnte ein dennoch vorhandenes Infektionsrisiko für eine weitere Verbreitung sorgen. Aus diesem Grund sind auch Geimpfte nicht von den allgemein gültigen Regelungen befreit.
Wer bezahlt die Corona-Impfung?
Um die Pandemie erfolgreich beenden und die Ausbreitung des Coronavirus stoppen zu können, darf die Impfung nicht von den finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen abhängen. Aus diesem Grund ist die Impfung für alle impfberechtigten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland kostenfrei. Die entsprechenden finanziellen Mittel bringt der Staat auf.