8,2 Millionen Menschen sterben jedes Jahr weltweit an Krebs – bei 14 Millionen Neuerkrankungen. Diese Zahlen hat die International Agency for Research on Cancer (Internationale Agentur für Krebsforschung) mit Sitz in London in ihrem aktuellen Weltkrebsbericht veröffentlicht. Ein Bericht, der besonders von den kommenden 20 Jahren ein eher düsteres Bild zeichnet. Bereits für den Zeitraum bis 2025 – also die kommenden zehn Jahre – rechnen die Experten mit einem Ansteigen der Fallzahlen um 40 Prozent.
Pro Jahr könnten dann rund 20 Millionen Menschen jedes Jahr neu erkranken. Noch dramatischer wird die Entwicklung für die kommenden 20 Jahre gesehen. Die International Agency for Research on Cancer rechnet für diesen Betrachtungszeitraum mit einem Anstieg der Neuerkrankungen um 70 Prozent, was etwa 24 Millionen Krebspatienten jedes Jahr entspricht.
Eine Entwicklung mit vielen Unbekannten
Aus Sicht der Krebsforschung lässt sich dieser Trend mit einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren erklären. Einerseits wächst die Bevölkerungszahl weltweit – bei einem gleichzeitigen Ansteigen der Lebenserwartungen. Auf der anderen Seite sind es Veränderungen des Lebensstils, auf deren Basis sich die Zunahme der Krebserkrankungen erklären lässt.
Hintergrund: Gerade die Ernährung sowie der Konsum von Alkohol und das Rauchen gelten gewissermaßen als Krebsrisikofaktoren. Es ist daher nicht ausreichend, so die Meinung der Experten des IARC, einfach auf eine bessere Behandlung zu setzen. Vielmehr müssen die Lebensumstände und der Lebensstil in den Mittelpunkt rücken.
Gerade in den Schwellenländern sei ein besorgniserregender Trend zu beobachten. Eine wachsende Bevölkerungsgruppe übernimmt hier die „schlechten“ Angewohnheiten der Industriestaaten. Die Krebsforschung sieht daher auch den Gesetzgeber in der Pflicht – etwa beim Thema Alkohol und Rauchen.