Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen Alkoholmissbrauchs in bayerischen Kliniken behandelt werden müssen, ist seit Beginn der Pandemie deutlich zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden 2060 Fälle registriert – nach 2037 im Vorjahr. Vor der Pandemie waren es hingegen im Schnitt der Jahre 2016 bis 2019 fast doppelt so viele junge Alkoholpatienten zwischen 10 und 20 Jahren: knapp 4050 Fälle pro Jahr. Dies teilte die Krankenkasse DAK Bayern der Deutschen Presse-Agentur in München mit.
Aufmerksamkeit erregend ist, dass Mädchen jetzt deutlich häufiger anzutreffen sind als früher. Der Prozentsatz der Mädchen an allen Krankenhauspatienten sei mit 46 Prozent höher als jemals zuvor, so die DAK. 2016, als die Zahl der „Komasäufer“ unter Jugendlichen noch bei 4400 lag, betrug der Anteil weiblicher Kids und Teens nicht einmal 40 Prozent.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte, dass bereits kleine Mengen Alkohol für Kinder und Jugendliche gefährliche gesundheitliche Folgen haben kann. So kann Alkoholkonsum das Gehirn schädigen und auch die Gefahr erhöhen, psychisch oder körperlich krank zu werden. Das gilt unabhängig vom Geschlecht des Kindes oder Jugendlichen.
Klaus Holetschek fungiert als Schirmherr der von der DAK durchgeführten Alkohol-Präventionskampagne mit dem Namen „bunt statt blau“, die das Thema an Schulen bringen soll. Seit 14 Jahren werden neben Unterrichtseinheiten über die Risiken des Rauschtrinkens auch die herausragendsten Plakatentwürfe der Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema ausgezeichnet.