Die Weidenrinde wird seit kürzester Zeit verhäuft auch in der Medizin bei Schmerzen eingesetzt, die eine entzündliche Basis besitzen. Von einem „natürlichem Aspirin“ ist dabei immer wieder die Rede. Zentraler Wirkstoff der Rinde ist das Salicin, ein Phenol, dem eine analgetische, also schmerzlindernde sowie entzündungshemmende Wirkung nicht nur nachgesagt wird, sondern auch medizinisch nachweisen lässt. Bereits seit mehreren tausend Jahren wird die Anwendung des Weidenrindenextrakts zur Behandlung von Schmerzen genutzt, auch wenn die moderne Medizin die Wirksamkeit der Weidenrinde erst seit kurzer Zeit untersucht. Die Anwendung des Weidenrindenextrakts erfolgt hauptsächlich bei:
- Fieber
- Arthritis
- Rückenschmerzen
- Rheumatischen Leiden
Der Wirkstoff der Weidenrinde
Global sind circa 400 Weidensorten existent. Das Interessante für den Mediziner ist vor allem die Rinde, die korrekt als „Salicis Cortex“ bezeichnet wird. Zur Herstellung des Weidenrindenextraktes dürfen alle Weidensorten herangezogen werden, deren Rinde mindestens ein Prozent Salicin enthält. Zudem enthält die Rinde diverse Sekundärstoffe, zu denen Gerbstoffe und auch Flavonoide gehören. Das ehemalige Bundesgesundheitsamt hat eine Abhandlung über die Weidenrinde veröffentlicht, die belegt, dass dessen Extrakt bei rheumatischen Erkrankungen, Fieber und Kopfschmerzen sowie Arthritis Linderung verschaffen kann.
Verantwortlich für mögliche Heilungsprozesse ist das Salicin, welches als natürliches Vorkommen jedoch noch keine Wirkung auf den menschlichen Organismus hat. Erst durch diverse Stoffwechselprozesse modifiziert sich das Salicin zu Salicylsäure, welches letztendlich durch eine schmerzlindernde Wirksamkeit gekennzeichnet ist.
Direkt aus dieser Säure wurde im 19. Jahrhundert unter anderem das bekannte Schmerzmittel Acetylsalicylsäure entwickelt, welches landläufig auch als Aspirin bekannt ist und eine ähnliche Wirkung wie die Salicylsäure besitzt. Bis heute ist es noch nicht gänzlich erforscht, ob das Salicin allein für die heilsame Wirkung verantwortlich ist, oder erst die Kombination mit anderen enthaltenden Pflanzenstoffen zur Wirksamkeit beiträgt.
Wie kann Weidenrindenextrakt zu sich genommen werden?
Wenn Sie selbst Weidenrindenextrakt zu sich nehmen möchten, gibt es diverse Möglichkeiten, da die Weidenrinde in unterschiedlichen Formen angeboten wird. Sie können sie in ihrer reinen Form, in vorgefertigten Portionszuschnitten oder sogar als Tee erwerben. Auch als Präparat in Tablettenform ist das Ganze erhältlich. Die European Scientic Cooperative on Phytotherapy, die kurz nur ESCOP benannt wird, empfiehlt eine Dosierung von maximal 240 mg pro Tag.
Die natürliche Alternative zur Chemie
Derzeit befassen sich Forscher noch mit der Entschlüsselung der genauen Wirksamkeit der Weidenrinde. Allerdings konnten diverse Testreihen und Studien bereits belegen, dass diese bei Patienten mit Rückenschmerzen und Arthritis eine schmerzlindernde Wirkung hatte. Nichtsdestotrotz greifen die meisten Menschen lieber auf die chemische Alternative, das Aspirin, zurück. Diese hat den Vorteil, dass die enthaltene Acetylsalicylsäure deutlich schneller wirkt und bei akuten Schmerzen daher präferiert wird. Dennoch ist der Weidenrindenextrakt für Menschen mit chronischen Schmerzen, die eine Alternative zur chemischen Medikation suchen, eine sinnvolle Möglichkeit zur Schmerzlinderung. Sie schont die Nieren sowie die Leber und ist weitaus verträglicher anzuwenden als synthetische Schmerzmittel. Auch das „Verdünnen“ des Blutes ist beim Extrakt nicht zu beobachten.
Hinweise zur Anwendung
Weidenrindenextrakt ist Ihnen nicht zu empfehlen, insofern Sie unter bestimmten Allergien leiden. Besteht eine Unverträglichkeit für Acetylsalicylsäure, ist auch die Einnahme der pflanzlichen Alternative nicht ratsam. Auch eine Empfindlichkeit gegen bestimmte Pflanzengruppen verneint die Einnahme des Extrakts. Daher sollten Sie vor einer geplanten Medikation um ärztlichen Rat bitten.
Insofern einer Behandlung mit der Rinde der Weide nichts im Wege steht, kommt es auf die Art Ihrer Beschwerde an, welche Form der Weidenrinde Sie zu sich nehmen sollten. Bei äußerlich bedingten Schmerzen ist ein Wickel aus dem Sud der Weidenrinde empfehlenswert, wohingegen bei Kopfschmerzen der Tee oder die Tablettenform hilfreicher erscheint.