Das Erkrankungsbild der Wasserab- und Wassereinlagerungen in den Beinen wird im Volksmund auch gerne als ‚schwere Beine‘ bezeichnet. Tatsächlich kann Betroffenen das Bewegen der unteren Extremitäten äußerst schwerfallen. Und auch ansonsten ist Wasser in den Beinen mit Nichten nur ein ästhetisches bzw. kosmetisches Problem. Üblicherweise werden die sogenannten Wasserödeme auch von Beinschmerzen oder Krämpfen begleitet. Des Weiteren treten nicht selten Taubheits- sowie Spannungsgefühle in der Beinregion auf. Bei chronischen Wasseransammlungen entstehen an den Beinen im Laufe der Zeit sogar die berühmt berüchtigten Besenreißer alias Krampfadern. In Anbetracht all dieser Symptome stellt sich natürlich die Frage nach dem Ursprung für das Beinleiden, mit dem insbesondere die Frauenwelt des Öfteren zu kämpfen haben.
Wenn das Wasser in die Beine steigt
Bei der Entstehung von Wasserödemen spielt das harmonische Gleichgewicht des körpereigenen Wasserhaushalts eine bedeutsame Rolle. Wird der Ausgleich zwischen Wasserein- und Wasseraustritt im Gewebe beeinträchtigt, etwa durch hohe Außentemperaturen, so führt dies mitunter zu einer Störung des Stoffwechselsystems, die Schwellungen und Stauungen in den Körperextremitäten verursacht. Neben Wetterbedingungen sind hierbei folgende Auslöser zu nennen:
- Einseitige und dauerhafte Belastung der Beine: Gerade Menschen mit Berufen, bei denen sie sehr lange stehen müssen, klagen immer wieder über Wasser in den Beinen. Grund dafür ist die beeinträchtigte Stoffzirkulation, welche durch einen Mangel an Bewegung verursacht wird. Auf diese Weise kommt es zu einer Stauung des Bluts in den Venen, sodass sich Körperflüssigkeiten leichter im Gewebe ansammeln können. Schwellungen und Ödeme in den unteren Extremitäten sind schließlich die Folge.
- Vorerkrankungen: Bereits vorhandene Erkrankungen, wie etwa Fehlfunktionen der Schilddrüse, Gefäß- und Venenkrankheiten (z.B. Herzprobleme) begünstigen ebenfalls die Einlagerung von Wasser in den Beinen durch eine verminderte Durchblutung. Auch hier ist ein fehlender Ausgleich zwischen Wasserein- und Wasseraustritt innerhalb des Gefäßsystems verantwortlich für die Schwellungen im Beinbereich.
- Einnahme von Arzneimitteln: Die Gefahr, sich durch das dauerhafte Einnehmen von pharmazeutischen Präparaten Wasserödeme förmlich heran zu züchten, sollte nicht unterschätzt werden. Medikamente, wie bspw. Abführmittel, Entwässerungstabletten, Hormon-, Herz-, Diabetespräparate können für ein allgemeines Ungleichgewicht im Körper und somit auch im körpereigenen Wasserhaushalt sorgen. Wie bei zahlreichen Vorerkrankungen ist hier eine Störung des Wasserein- und Austritts innerhalb des Gewebes hier die logische Konsequenz.
- Ungesunde Ernährung und Lebensweise: Übergewichtige Personen haben deutlich öfter mit Wasser in den Beinen zu kämpfen, als normalgewichtige Menschen. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass mit etwaigen Gewichtsproblemen meist auch ein Mangel an Bewegung, bzw. eine Überlastung der Beine einhergeht. Allerdings können nicht nur falsche Ernährung und Bewegungsmangel, sondern ebenso andere Aspekte einer ungesunden Lebensweise die Ansammlung von Wasser in den Beinen stark begünstigen. So führen übermäßiger Alkohol- bzw. Nikotinkonsum beispielsweise ebenfalls zu einem erhöhten Risiko auf die unliebsamen Wassereinlagerungen.
- Hoher Salzkonsum: Unser Salzkonsum liegt deutlich oberhalb der nötigen Menge von 4-6 Gramm pro Tag. Gerade in Fertigprodukten befindet sich eine große Menge an Salzen, die das Wasser in den Beinen binden und somit die Schwellungen verschlimmern können.
Wasserödeme – Ein typisches Frauenleiden
Statistisch betrachtet leiden Frauen wesentlich häufiger an in den Beinen lokalisierten Wasserödemen als Männer. Grund dafür sind die regelmäßigen Hormonschwankungen, denen eine Frau in ihrem Leben unterliegt und welche ein ständiges Pendeln des Wasserhaushaltes und dessen Gleichgewicht verursachen. Insbesondere Schwangeren und Frauen in den Wechseljahren machen schwere Beine deshalb immer wieder zu schaffen, wobei speziell bei werdenden Müttern neben den hormonellen Schwankungen noch zwei weitere Aspekte zum Tragen kommen. Sowohl die Gewichtszunahme als auch die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten machen es Frau während einer Schwangerschaft nämlich nahezu unmöglich, dem Beinleiden gänzlich zu entgehen. Jedoch muss die Damenwelt nun nicht gleich völlig verzweifeln, denn trotz allem gibt es einige Maßnahmen, die sich gegen das unliebsame Wasser in den Beinen unternehmen lassen.
Das Wasser wieder in die richtigen Bahnen lenken
Vor der Wahl einer geeigneten Behandlung sollten Sie zunächst mit Ihrem behandelnden Arzt über die Ursachen für Ihr Beinleiden sprechen. Es ist nämlich durchaus möglich, dass die Wasseransammlungen medikamentös angegangen werden müssen (z.B. bei Vorerkrankungen) und Selbstheilungsversuche sowie Hausmittel nicht ausreichen. Kann eine Verabreichung von Arzneimitteln jedoch ausgeschlossen werden, gestalten sich die Behandlungsmöglichkeiten ähnlich den Methoden zur Vorbeugung einer Wasseransammlung in den Beinen. Im Vordergrund der Behandlung steht dabei die Anregung und Regulierung des natürlichen Abflusses der Gewebeflüssigkeit.Durch folgende Hausmittel und Maßnahmen können SIe dem Ziel selbst näher kommen:
- Bewegen Sie Ihre Beine ausreichend und nutzen Sie hierfür auch spezielle Sportangebote, die sich mit der Beindurchblutung beschäftigen. Gerade für werdende Mütter ist regelmäßige Beingymnastik sehr zu empfehlen, um Beinödeme schon im Vorfeld zu vermeiden. Auch Schwimmstile mit starker Beinbeanspruchung (Freistil) sorgen dafür, dass das Blut in den Venen wieder mehr zirkuliert.
- Versuchen Sie im Falle von Übergewicht, Ihre Gelenke und Gefäße zu entlasten, indem Sie Ihre Ernährung umstellen und somit etwas an Gewicht verlieren.
- Auch den Konsum von Alkohol und Zigaretten sollten Sie einschränken, um ein einwandfreies Funktionieren ihres Körperstoffwechsels zu gewährleisten.
- Überprüfen Sie die Nebenwirkungen der Medikamente, die Sie zu sich nehmen. Es wäre möglich, dass sie eine Störung Ihres Wasserhaushaltes hervorrufen.
- Essen Sie weniger Salz: mit nur 4-6 Gramm am Tag kommen Sie problemlos aus.
- Entwässernde Lebensmittel sind ebenfalls hilfreich. Zu nennen wären hier der Reis, Kopfsalat, Spargel, Zitronenmelisse und mit Abstrichen auch die Kartoffel.
- Als gutes Hausmittel hat sich zudem ein Johannisbeertee erwiesen. Dieser sollte jedoch sehr lange ziehen (bis zu 20 Minuten), um tatsächlich seine Wirkung entfalten zu können.