Wenn sich Wasser im Knie ansammelt, ist eine Kniepunktion in der Regel unerlässlich. Das Symptom geht meist mit einer sichtbaren Schwellung einher und sorgt zudem häufig für Schmerzen im Kniegelenk, bis die Flüssigkeitsansammlungen abgeleitet wurden. Ursachen für die Wassereinlagerung gibt es dabei einige. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welche Ursachen Wasser im Knie haben kann und welche Behandlung sinnvoll ist.
Wie kommt es zu Wasser im Knie?
Die Umschreibung „Wasser im Knie“ bezeichnet die Ansammlung von Gewebeflüssigkeit im Bereich der Kniegelenke. Normalerweise wird dieser Kniegelenkserguss durch Gewebeschäden verursacht, die in Folge zu einem vermehrten Flüssigkeitsaustritt aus dem beschädigten Gewebeabschnitt führen. Begleitsymptome von Wasser im Knie sind vor allem Druckschmerzen und Schwellungen. Ist die Schwellung besonders umfangreich, kann es darüber hinaus zu Muskel- und Nervenblockaden kommen. Diese lösen wiederum Bewegungseinbußen und Missempfindungen am Kniegelenk aus. Als übliche Ursachen von Wasser im Knie gelten:
- Erkrankungen des Knies: Verschleißkrankheiten wie Arthrose, Stoffwechselerkrankungen wie Gicht und Rheuma sind bekannte Ursachen für Wasser im Knie. Auch Knorpelschäden und Entzündungskrankheiten wie eine Schleimbeutelentzündung kommen für einen Kniegelenkserguss in Betracht. Gemeinsam ist den Erkrankungen dabei, dass sie das Kniegewebe stark in Mitleidenschaft ziehen und so den Austritt von Gewebeflüssigkeit begünstigen. Vor allem die Schleimbeutelentzündung sorgt oft für übermäßige Wassereinlagerungen im Kniegelenk.
- Bänder- und Muskelschäden: Wenn das Muskelgewebe geschädigt ist, sind austretende Muskelflüssigkeiten nichts Ungewöhnliches. Knieinterne Flüssigkeitsansammlungen im Speziellen sind hier oft auf einen Meniskusschaden zurück zu führen. Ferner kommen Kreuzbandrisse, sowie Muskelschäden aufgrund von Operationen oder schlechtsitzenden Knieprothesen als Ursache für den Kniegelenkserguss in Frage.
- Verletzungen: Auch Knieverletzungen sollten als Auslöser von Gewebeschäden nicht unterschätzt werden. Je tiefer die Wunden hier gehen, desto umfangreicher gestaltet sich der Austritt von Flüssigkeit. Zu entsprechenden Verletzungen können zum Beispiel scharfe Gegenstände, Stürze auf das Kniegelenk aus großer Höhe und ähnlich schwere Gewalteinwirkungen im Bereich des Knies führen.
Behandlung bei Wasser im Knie
Das Kardinalsymptom eines Kniegelenksergusses ist eine deutliche Schwellung am Knie. Diese kann vom Arzt bereits durch bloße Blickdiagnose und Abtasten des Kniegelenks erkannt werden. Neben der Schwellung geben auch etwaige Bewegungsunfähigkeiten, pulsierende Druckschmerzen und Missempfindungen am Knie Aufschluss darüber, ob Wassereinlagerungen im Knie vorhanden sind oder nicht. Ergänzend können zur Diagnose bildgebende Verfahren wie die Arthroskopie oder Kernspintomografie durchgeführt werden. Nach erfolgreicher Diagnose sind dann folgende Maßnahmen zur Behandlung möglich:
- Knie punktieren – Um das Wasser im Knie zu entfernen und eine dauerhafte Abheilung des Gelenks zu erreichen, sind medizinische Eingriffe notwendig. Gegen die Schmerzen wird meist eine Ultraschallbehandlung vorgenommen, während die Flüssigkeit mittels Kniepunktion abgesaugt wird. Beim Punktieren führt der Arzt eine Spritze in das Knie ein, mit welcher anschließend die Flüssigkeit aus dem Knie gesogen wird. Inzwischen ist es im Rahmen der Kniepunktion auch üblich, Medikamente zu injizieren, die Schwellung und Schmerzen zu lindern vermögen.
- physiotherapeutische Maßnahmen – Nach dem Punktieren des Knies geht es vor allem darum, die Beweglichkeit und Funktionalität des betroffenen Kniegelenks wiederherzustellen. Vor allem physiotherapeutisches Belastungstraining hilft dabei, dem Knie zu alter Stärke zu verhelfen und es schrittweise wieder an alltägliche Belastungssituationen zu gewöhnen.
- Medikamente – Außer Physiotherapie und einer Kniepunktion werden Patienten mit Kniegelenksergüssen meist Medikamente gegen die Symptome verschrieben. Diese basieren auf wasserableitenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen, die dem Kniegelenk schnell Linderung verschaffen, bis das die Wassereinlagerungen vollständig entfernt wurden.
- Natürliche Hausmittel – Im Bereich der Hausmittel werden bei Wasser im Knie gerne Fangopackungen angewandt. Die davon ausgehende Wärme tut dem Gelenk gut und lindert die Symptome. Ähnlich wirksam sind Umschläge mit Heublumenextrakt, Pferdesalbe, sowie die ätherischen Öle der Minze, des Wacholders oder Kampfers haben sich bewährt. Sie wirken nämlich schmerzlindernd und entzündungshemmend auf die Kniegelenke.
Wasser im Knie – Wann zum Arzt?
Kniegelenksergüsse erfordern in den meisten Fällen eine Kniepunktion und müssen daher ärztlich behandelt werden. Gehen Sie deshalb unbedingt zum Arzt, sobald sie eine druckempfindliche Schwellung an Ihren Knien beobachten, die mit Bewegungsschmerzen und / oder Knieversteifungen einhergehen.
Fazit
Egal ob nach einem Sturz, einer Operation oder aufgrund einer Krankheit – Wasser im Knie ist immer ein Fall für den Arzt. Die bloße Anwendung von Hausmitteln wie Pferdesalbe oder gar das „Aussitzen“ des Symptoms ist demnach nicht ratsam. Setzen Sie stattdessen auf eine frühzeitige Diagnose und lassen Sie Ihr Knie sorgfältig punktieren, um die Ansammlungen von Flüssigkeit dauerhaft loszuwerden.