Ein Moment der Unachtsamkeit und schon ist es passiert: Sie haben sich verbrannt. In diesem Fall ist schnelles Handeln erforderlich, um die Schmerzen zu lindern, eine schnelle Heilung zu gewährleisten und Komplikationen zu meiden. Wir verraten Ihnen, was Sie bei Verbrennungen tun sollten und welche Hausmittel Linderung verschaffen.
Was ist zu tun bei Verbrennungen? Sofortmaßnahmen
Erste Hilfe und Sofortmaßnahmen bei einer Verbrennung richten sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Grundsätzlich gilt: bei einer großflächigen Verbrennung, bei Blasenbildung oder wenn die Oberhaut zerstört ist, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Sofern es sich um leichte Verbrennungen handelt oder der Schweregrad noch nicht abzusehen ist, sollten Sie wie folgt handeln:
- Stoffrückstände entfernen: Sollten Stoffe von der Kleidung durch die Verbrennung verlebt sein, lassen sich diese mit Wasser lösen.
- Kühlung: Halten Sie die verbrannte Stelle unter kaltes Wasser, das eine Temperatur von zehn bis 15 Grad hat. Die Kühlung sollte nicht länger als 15 Minuten erfolgen. Ein Kühlakku, der in ein Handtuch gewickelt wird, eignet sich nur dann, wenn keine offenen Wunden zu sehen sind. Legen Sie keinesfalls den Kühlakku direkt auf die Haut und entfernen Sie ihn nach fünf bis zehn Minuten, um weitere Verbrennungen durch Kälte zu vermeiden.
- Wunde abdecken: Decken Sie die Wunde mit einem sterilen Tuch, besser noch mit einer Wundauflage ab. Um Verklebungen zu vermeiden, tragen Sie zuvor etwas Brandsalbe auf. Keinesfalls dürfen Lotionen, Öle oder fetthaltige Salben mit der Verbrennung in Berührung gelangen.
- Beobachten: Bei leichten Verbrennungen sollten die Schmerzen nach maximal einer Stunde nachlassen. Beobachten Sie die Wunde dennoch. Bilden sich Blasen oder kommt es zu Entzündungen, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.
Bei schweren Verbrennungen ist der ein Notarzt zu alarmieren. Abhängig vom Schweregrad ist der Transport in eine Verbrennungsklinik nötig, um den Patienten fachgemäß zu behandeln. Vor allem bei Kindern ist äußerste Vorsicht geboten.
Nachbehandlung von Verbrennungen
Verbrennungen sollten nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Auch Wärmezufuhr ist zu vermeiden, da dadurch erneut Schmerzen entstehen. Abhilfe schaffen Verbände und kühlende Brandsalben. Sofern keine offenen Hautpartien zu sehen sind, sollte die Wunde überwiegend der Luft ausgesetzt sein, wodurch sie schneller verheilt. In der Apotheke sind Narbensalben erhältlich, die eine unästhetische oder gar bewegungseinschränkende Narbenbildung vorbeugen.
Bei schweren Verbrennungen ist eine Nachbehandlung durch den Arzt notwendig. Dieser wird die Wunde in regelmäßigen Abständen kontrollieren und entsprechende Behandlungsmaßnahmen verordnen. Abhängig vom Schweregrad kann ein langer Krankenhausaufenthalt anstehen. Die verbrannten Hautschichten müssen abgetragen werden und unter Umständen ist eine Hauttransplantation nötig. Diese hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern dient auch der Wiederherstellung der normalen Körperfunktionen. Physio- und Ergotherapie sollen dem Patienten dabei helfen, alle Bewegungsabläufe zu erhalten und eine gute Wundheilung fördern. Sinnvoll ist zudem eine Psychotherapie, um das Erlebte zu verarbeiten.
Verbrennungsgrade erkennen
Mediziner unterscheiden Verbrennungen in drei Schweregrade. Nicht immer lässt sich ein Verbrennungsgrad auf den ersten Blick zuordnet, da sich beispielsweise Blasen auch im Nachhinein noch bilden können.
Verbrennungen 1. Grades: Gerötete und heiße Haut, leichte Schwellung und brennende Schmerzen.
Verbrennungen 2. Grades: Gerötete und heiße Haut, starke Schwellung und Schmerzen, Blasenbildung, unter Umständen Zerstörung der ersten Hautschicht.
Verbrennungen 3. Grades: Zerstörung der ersten und meist auch tiefer liegenden Hautschichten. Die Wunde nimmt eine graue, weiße oder schwarze Färbung an. Wenig Schmerzen in der direkten Wunde, da die Nerven durch die Verbrennung geschädigt oder zerstört wurden.
Was tun bei Verbrennungen der Atemwege?
Heißer Dampf, Chemikalien, Rauch oder offenes Feuer können zu Verbrennungen der Atemwege führen. Diese Wunden sind im Regelfall nicht immer ersichtlich und können mit einer Rauchvergiftung verwechselt werden. Daher ist es besonders wichtig, beim Kontakt mit Gefahrenquelle einen Arzt zu kontaktieren.
Rußspuren im Gesicht und ein pfeifendes Geräusch beim Atmen können auf Atemwegsverbrennungen hindeuten. Betroffene können zudem schlecht Luft bekommen und starke Hustenanfälle haben. Auch Verwirrtheit bis hin zu Ohnmacht können auftreten. Beim Verdacht auf innere Verbrennungen ist immer der Notarzt zu alarmieren.
Prävention: So vermeiden Sie Verbrennungen
Verbrennungen entstehen meist aus einer Unachtsamkeit heraus. Mit den folgenden Tipps sollten zukünftig Situationen bestmöglich vermieden werden, bei denen eine Verletzungsgefahr droht:
- Stellen Sie heiße Getränke nie an den Rand des Tisches, sondern immer weit nach hinten.
- Drehen Sie Topf- und Pfannenstiele immer nach hinten.
- Tragen Sie beim Kochen keine weite Kleidung mit breiten Ärmeln.
- Gehen Sie nicht in die Sonne ohne sich mit einer Sonnencreme einzucremen, die einen starken Lichtschutzfaktor aufweist.
- Cremen Sie sich nach dem Baden erneut mit Sonnencreme ein.
- Lassen Sie Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen.
- Verlassen Sie die Küche nicht beim Kochen.
- Nutzen Sie Timer und Küchenuhren für Gerichte im Backofen.
- Geben Sie niemals gefrorene Speisen in heißes Öl.
- Löschen Sie einen Öl Brand nicht mit Wasser.
- Lassen Sie kein Badewasser einlaufen, wenn Sie drohen in der Wanne einzuschlafen.
- Achten Sie beim Eingießen von Tee auf die Kabel und stellen Sie sicher, dass der Deckel des Wasserkochers korrekt schließt.
- Was Sie tun können, um Verbrennung bei Kindern bestmöglich zu vermeiden, erfahren Sie auf dieser Webseite.
Sollten die Verbrennungen nach einem Sonnenbad auftreten, haben wir hier Maßnahmen zur Behandlung eines Sonnenbrands zusammengefasst.