Schwangerschaftsdiabetes oder auch Gestationsdiabetes tritt bei fast fünf Prozent der schwangeren Frauen auf. Sie haben einen überdurchschnittlich hohen Blutzuckerspiegel, der durch eine zu niedrige Produktion an Insulin hervorgerufen wird. Bei vielen Frauen pendelt sich der Zuckerstoffwechsel nach der Schwangerschaft wieder ein. Dennoch gibt es bei der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes einiges zu beachten, um ernsthafte Komplikationen bei Mutter und Kind zu vermeiden.
Ursachen einer Schwangerschaftsdiabetes
Während einer Schwangerschaft produziert der Körper eine Vielzahl an Hormonen wie Östrogene und Kortisol. Dabei senkt er die Produktion des Hormons Insulin, das für die Regulierung des Blutzuckers verantwortlich ist. Experten gehen davon aus, dass betroffene Frauen bereits vor ihrer Schwangerschaft an einer verminderten Insulinproduktion litten. Die hormonellen Veränderungen führen dann dazu, dass sich die eingeschränkte Produktion verstärkt, wodurch sich unter Umständen Diabetes einstellt.
Besonders gefährdet für Schwangerschaftsdiabetes gelten übergewichtige Frauen sowie Schwangerschaften in einem hohen Alter. Ein erhöhtes Risiko besteht zudem, wenn eine Diabeteserkrankung bereits in der Familie vorhanden ist.
Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes muss immer von einem Arzt abgeklärt werden. In den meisten Fällen lässt sich der Blutzuckerspiegel mit einer Ernährungsumstellung und regelmäßigem Sport unter Kontrolle bringen. Bei etwa 20 Prozent der betroffenen Frauen muss die Erkrankung mit Insulininjektionen behandelt werden, die sich die Schwangeren mit einem Infusionsset selbst verabreichen können.
Die richtige Ernährung
Die Ernährungsumstellung dient dazu, die Blutzuckerwerte herabzusenken, um die Gesundheit von Mutter und Kind sicherzustellen. Ein Ernährungsberater berücksichtigt dabei die Essgewohnheiten sowie das Körpergewicht der Betroffenen. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sollten zudem die folgenden Tipps berücksichtigen:
- Weizenprodukte lassen den Blutzuckerspiegel rasant einsteigen, weshalb Schwangere mit Diabetes bevorzugt zu Vollkornprodukten greifen sollten.
- Kohlenhydrate sollten immer nur in Kombination mit Ballaststoffen und Nährstoffen konsumiert werden. Denn zuckerhaltige Aufstriche verarbeitet der Körper besser, wenn diese mit Vollkornbrot gegessen werden. Süßigkeit und gesüßte Fruchtsäfte sind daher eher ungeeignet. Mehr dazu ist hier zu finden.
- Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sollten zu kalorienarmen Produkten greifen, die mit Süßstoff hergestellt wurden.
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen sind bei einer Schwangerschaftsdiabetes besonders gut geeignet.
Hinweis: Ein Ernährungsplan sollte immer nur mit einem Experten zusammengestellt werden.
Sport bei einer Schwangerschaftsdiabetes
Sofern es aus medizinischer Sicht keine Einwände gibt, ist tägliche Bewegung bei einer bestehenden Zuckerkrankheit sehr wichtig. Die körperliche Aktivität hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken und fördert die Insulinproduktion. Als geeignete Sportarten für Schwangere gelten Schwimmen, Walking und Radfahren. Auch Yoga und ein wohltuender Spaziergang jeden Tag wirken sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel aus. Der behandelnde Arzt kann weitere Informationen dazu liefern, welche Sportart geeignet ist.