Bei einem Kräuterbitter handelt es sich im Grunde um eine aromatisierte Spirituose, die einen bitteren Geschmack hat. Dass Kräuterbitter einen relativ hohen Alkoholgehalt von knapp 60 Prozent haben, hat auch einen guten Grund: Nur dadurch können die darin enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle ihre volle Wirkung entfalten.
Heilkraft aus dem Kloster
Die modernen Kräuterbitter basieren durchwegs auf traditionellen Rezepturen, die von Ärzten, Apothekern, aber auch Mönchen und Klosterschwestern entwickelt wurden. Ein Paradebeispiel dafür ist etwa der Kräuterbitter von Bitterstern. Denn dieser basiert auf einer Rezeptur, die in einem Kloster im Umfeld der Universalgelehrten Hildegard von Bingen entstanden ist. Die ursprüngliche Rezeptur wurde aber erweitert und an die Bedürfnisse des modernen Menschen angepasst.
Warum sind Kräuterbitter förderlich für die Gesundheit?
Kräuterbitter enthalten in aller Regel verschiedene Kräuter, welche Bitterstoffe enthalten, während der Gehalt an Zucker üblicherweise sehr gering ist. Die positive Wirkung auf die Verdauung hat einen guten Grund: Sobald der Mensch den bitteren Geschmack im Mund wahrnimmt, werden die Verdauungsorgane, also Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und Magen angeregt. Das wiederum hat auch langfristig positive Folgen für den Menschen. Denn eine gute und gesunde Verdauung ist die absolute Grundvoraussetzung für das körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit. Das gilt nicht nur für akute Probleme wie etwa Verdauungsprobleme, eine Magenverstimmung oder Sodbrennen.
Dass die Verdauung eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielen liegt daran, dass Vital- und Nährstoffe nur optimal aufgenommen und verarbeitet werden, sodass die Zellen des menschlichen Körpers mit allem versorgt werden, was sie brauchen. Deshalb spielen Bitterstoffe auch in der traditionellen Medizin vieler Kulturen eine wichtige Rolle. In der Ernährung des modernen Menschen fehlen die wichtigen Bitterstoffe jedoch fast komplett.
Warum Bitterstoffe in der Nahrung fehlen
Die typische Ernährung eines ursprünglichen Menschen enthält eine Vielzahl an Wildpflanzen und Gemüsesorten, in welchen Bitterstoffe enthalten sind. Doch auf ursprüngliche Art und Weise ernährt sich in der westlichen Kultur kaum noch ein Mensch. Vielmehr greift er auf die praktischen und schnellen Produkte der Lebensmittelindustrie zurück, weshalb der Geschmackssinn im Lauf der Zeit auch auf die darin enthaltenen Lockstoffe geprägt wurde. Gefragt sind bei den meisten Menschen also lediglich noch Gerichte in den Geschmacksrichtungen sauer, scharf, salzig und süß.
Hingegen verabscheut der Verbraucher alle Produkte, die einen bitteren Geschmack haben. Verschiedene Gemüsesorten, die Bitterstoffe enthalten, wurden sogar gezielt daraufhin gezüchtet, dass sie möglichst wenig bis gar keine Bitterstoffe enthalten. Das hat jedoch den großen Nachteil, dass dem Konsumenten dadurch wichtige Heilstoffe, die den Körper schützen, entgehen.