Viele wollen gar nicht mehr heizen, andere minimieren die Wassertemperatur im Heizkessel oder fahren ihre Therme herunter. Maßnahmen, die gut für den Geldbeutel sind, können sich gefährlich auf die Gesundheit auswirken.
Gar nicht mehr heizen?
Viele Menschen verzichten aus Angst vor zu hohen Energiekosten ganz aufs Heizen. Das Umweltbundesamt rät allerdings dringend davon ab, die eigenen Räumlichkeiten vollkommen auskühlen zu lassen. Hierbei sollte ein Mindestmaß für das Heizen und Lüften die Regel sein. Durch Duschen, Kochen, Wäschetrocknen oder auch nur durch das Atmen wird Flüssigkeit produziert. Kalte Luft kann diese wesentlich schlechter aufnehmen als warme Luft. Angesichts dessen steigt das Risiko für die Schimmelbildung an Wänden in genutzten Wohnräumen bereits bei 16 bis 18 Grad Celsius massiv an. Zwar könne man die Luftfeuchtigkeit durch dauerhaftes Lüften verringern, was im Winter aber keine dauerhafte Lösung darstellen würde. Ideal ist eine Raumtemperatur von 19 bis 20 Grad im Wohnzimmer, 18 Grad im Schlafzimmer und 19 Grad im Büro. Hierdurch würde das Schimmelrisiko nicht nennenswert steigen.
Zu kaltes Wasser fördert Bakterienbildung
Auch das Herunterfahren von Heizkessel oder Therme sind zwar gut für den Energieverbrauch, fördern jedoch die Bildung von verschiedenen Bakterien wie Legionellen. Es empfiehlt sich, eine Temperatur von mindestens 55 Grad einzuhalten, um diese abzutöten. Bei einer Temperatur von 20 bis 45 Grad vermehren sich diese rasant und können dann über Duschaerosole eingeatmet werden. Das kann eine Lungenentzündung auslösen. Die Legionellen-Pneumonie ist keine harmlose Krankheit und kann mit entsprechend warmem Wasser verhindert werden. Besonders, wenn ein Haus mit einer zentralen Wassererwärmung und zentralem Warmwasser-Speicher ausgestattet ist, sollte die Regler-Temperatur am Trinkwassererwärmer auf mindestens 60 Grad eingestellt sein, damit die Temperatur im Leitungssystem an keiner Stell auf unter 55 Grad sinkt.