Mit Antibiotika können bakteriell verursachte Infektionskrankheiten sehr wirksam behandelt werden. Genau deswegen zählt die Einführung dieser Medikamente zu den bedeutendsten Fortschritten im 21. Jahrhundert. Eine fehlerhafte Anwendung trägt jedoch dazu bei, dass die bakteriellen Erreger resistent werden und die Behandlung somit nicht mehr wirkt. Deswegen ist ein sorgsamer Einsatz dieser Arzneimittel notwendig.
Was sind Antibiotika?
Bei diesen Arzneimitteln handelt es sich um Medikamente, die gegen Bakterien, aber nicht gegen Viren wirken. Während die ersten Antibiotika Stoffwechselprodukte verschiedener Bakterien und Pilze – wie Penicillin – waren, werden sie heutzutage teil- oder vollsynthetisch sowie gentechnisch produziert.
Nicht jedes Antibiotikum wirkt gegen jedes Bakterium. Deswegen gibt es unterschiedliche Substanzen, die für die entsprechenden Erreger zum Einsatz kommen. Zu unterscheiden sind hier Breitband-Antibiotika, die gegen viele verschiedene Bakterien wirken und Schmalband-Antibiotika, die gezielt gegen bestimmte Bakteriengruppen eingesetzt werden. Außerdem bietet die Medizin noch Reserveantibiotika an. Diese Medikamente kommen dann zum Einsatz, wenn bereits eine Resistenz des Bakteriums, oder eine starke Infektion vorliegt.
Was es bei der Anwendung zu beachten gilt
Es ist sehr wichtig, dass Antibiotika nur so angewendet werden, wie es Ärzt:innen verordnen. Hier werden der Wirkstoff, die Dosierung und die Einnahmedauer nämlich aufgrund der vorliegenden Infektion abgestimmt.
Vorliegende Allergien, Begleiterkrankungen oder andere Medikamente, die eingenommen werden, sollten den Ärzt:innen dringend mitgeteilt werden. Für Frauen gilt: Es sollte unbedingt mitgeteilt werden, ob eine Schwangerschaft vorliegt.
Das Antibiotikum sollte unbedingt in der verordneten Dosierung und auch in den vorgeschriebenen Zeitabständen eingenommen werden. Das sorgt für eine ausreichend hohen und gleichmäßigen Werkstoffabgabe im Körper. Zudem sollten Menschen, die Antibiotika einnehmen, darauf achten, ob das Medikament vor oder nach dem Essen eingenommen werden muss. Im besten Fall wird zur Einnahme etwa 250 ml stilles Wasser getrunken. Milch oder Mineralwasser können die Wirkung bestimmter Antibiotika beeinflussen.
Welche Wechselwirkungen können auftreten?
Nimmt man Antibiotika gleichzeitig mit anderen Medikamenten ein, können unerwünschte Wechselwirkungen auftreten. So können die Wirkungen der einzelnen Medikamente dann verstärkt, abgeschwächt oder sogar aufgehoben werden. Die Einnahme von Antibiotika kann beispielsweise dazu führen, dass die Wirkung der Antibabypille nicht mehr gewährleistet ist. Ebenfalls können Magen-Darm-Probleme auftreten. Manche Antibiotika verstärken zudem die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten und Mittel, die gegen zu viel Magensäure oder zu hohe Blutfette wirken könnten, Antibiotika an sich binden und daher die Wirkung verringern.
In jedem Fall sollten Ärzt:innen daher über weitere Medikamenteneinnahmen informiert werden
Lebensmittel können die Wirkung beeinflussen
Doch nicht nur andere Medikamente, sondern auch bestimmte Nahrungsmittel können die Wirkung der Arzneimittel beeinflussen. Während einer Antibiotika-Therapie solle daher auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel verzichtet werden.
Der Genuss von Alkohol sollte während der Einnahme von Antibiotika sehr zurückhaltend sein. Bei gleichzeitiger Einnahme kann es zu Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen sowie Übelkeit, Erbrechen und Blutdruckabfall kommen. Außerdem können bestimmte Antibiotika mit dem Kalzium aus Milchprodukten wie Milch, Quark und Joghurt Verbindungen eingehen, die der Körper nicht mehr verwerten kann. Damit wird die Wirkung des Medikaments erheblich verringert. Sollten dennoch Milchprodukte zu sich genommen werden, ist zumindest darauf zu achten, dass zwischen der Zuführung der Medikamente und dem Essen rund zwei Stunden liegen.