Verspüren Sie teilweise einen stechenden oder ziehenden Schmerz im Rücken und suchen nach einer raschen Lösung, die das Leid mindert? Wärmepflaster werden gerade zur Schmerzlinderung bei Rückenschmerzen empfohlen und vielleicht haben auch Sie sich schon einmal gefragt, warum dies so ist. Wir haben uns mit dem Thema auseinandergesetzt.
Die Funktionsweise von Wärmepflastern
Die besonderen Pflaster wirken nach einem simplen Prinzip, welches von Schmerzpatienten häufig bereits instinktiv angewandt wird. Wer unter Verspannungen leidet, versucht diese mit Wärmflaschen, Kissen oder auch einer Decke zu lösen. Jedes dieser Hilfsmittel wärmt die entsprechende Körperstelle, ein Prinzip, welches das Wärmepflaster im Alltag aufgreift. Die Pflaster bestehen aus
- Pflasterstoff
- Pflanzlichen Wirkstoffen
- Arnika
- Cayennepfeffer (Capsaicin).
Während die pflanzlichen Wirkstoffe in die Haut eindringen und direkt auf die Muskulatur einwirken, ist der Cayennepfeffer für die Wärmeausbreitung verantwortlich. Gemeinsam mit Arnika regt der Pfeffer die Durchblutung an, sodass der abgedeckte Bereich erwärmt wird. Leider birgt der Cayennepfeffer die Gefahr, dass sich Hautreizungen bilden. Leiden Sie unter einer sehr empfindlichen Haut, sollten Sie auf das Heilpflaster verzichten oder aber regelmäßig prüfen, ob Ihre Haut Rötungen aufweist.
Der Nutzen von Wärmepflastern
Selbst Ärzte und Orthopäden empfehlen Rückenschmerzpatienten die Nutzung von Wärmepflastern. Sie können als Alternative zu Injektionen und Medikamenten angewandt werden und minimieren die Gabe von Schmerzmitteln. Die Wirksamkeit beschränkt sich jedoch maßgeblich auf Rückenschmerzen, die durch Verspannungen entstehen oder aber Verspannungen durch Fehlhaltungen hervorrufen. Durch die Wärme lockert sich die Muskulatur, der Rücken kann in seiner ergonomischen Haltung bewegt und gelockert werden. Allgemein kommen die Pflaster bei
- Ischiasbeschwerden
- Hexenschuss
- Schulterschmerzen
- Nackenschmerzen
- Rückenschmerzen
zum Einsatz. Als Allheilmittel gegen jegliche Rückenschmerzen darf das Pflaster, wie auch Salben, die durch ihre durchblutungsanregende Wirkung Wärme erzeugen, nicht gesehen werden. Rücken- oder Nackenschmerzen, die von einer frischen Sportverletzung herrühren oder entzündliche Vorgänge bei Rheuma- und Arthroseschüben dürfen nicht mit Wärme behandelt werden. Dasselbe gilt für Verletzungen, die mit einer Schwellung einhergehen. Sie können sich an eine relativ simple Regel halten: Frische Verletzungen und Entzündungen mit Schwellungen benötigen Kälte – alte Verletzungen oder chronische Erkrankungen werden mit Wärme behandelt.
Nach diesem Prinzip richten Sie sich auch, wenn Sie die Wärmepflaster bei Sportverletzungen nutzen. Sehnen- oder Bänderverletzungen sollten Sie niemals direkt mit Wärme behandeln, sondern zuerst durch kalte Auflagen oder fließendes Wasser kühlen. Erst, wenn die Schwellung zurückgegangen ist und sich das Ausmaß der Schäden erkennen lässt, ist Wärme empfehlenswert.
Wann Vorsicht geboten ist
Einige Menschen reagieren überempfindlich auf die Inhaltsstoffe von Wärmepflastern. Die Empfindlichkeit zeigt sich in Rötungen, Hautreizungen oder auch Jucken und Brennen. Zudem sollten Sie die wärmenden Auflagen nur unter Rücksprache mit Ihrem Arzt verwenden, wenn Sie unter Wassereinlagerungen im Gewebe leiden oder bei Ihnen eine Venenschwäche vorliegt. Diabetiker, deren Nerven durch die Erkrankung geschädigt wurden, dürfen Wärmepflaster und Wärmesalben ebenfalls nur mit großer Vorsicht nutzen. Durch die Empfindungsstörung können Diabetiker nicht unbedingt die Wärmeintensität einschätzen.
Zudem sollten Sie niemals die Wärmeauflagen durchtrennen, um sie beispielsweise auf einem kleineren Gebiet anzuwenden. Einmal zerschnitten, kommen Sie in direkten Kontakt mit den Inhaltsstoffen, was im schlimmsten Fall zu einer Vergiftung führen kann. Dies trifft besonders auf die Auflagen zu, die zusätzlich zu pflanzlichen Wirkstoffen Schmerzmitteln enthalten. Nutzen Sie anstelle des Pflasters eine Wärmesalbe, müssen Sie sich nach dem Einreiben sorgfältig die Hände waschen und den Salbenkontakt mit Schleimhäuten und Augen vermeiden.
Die Anwendung von Wärmepflastern
Damit die Pflaster ihre Wirkung voll entfachen können, muss die Haut der betroffene Stelle von Fett gereinigt werden. Waschen Sie Ihren Rücken oder kleben Sie das Pflaster direkt nach dem Duschen auf. Falls Sie eine Salbe nutzen, legen Sie eine Verbandauflage auf die Salbe und befestigen Sie diese mit Verbandspflastern. So vermeiden Sie, dass die Salbe mit Ihrer Kleidung in Berührung kommt. Nun verbleibt das Pflaster zwischen vier und zwölf Stunden auf der Haut und gibt die Wirkstoffe in die Haut ab. Verwenden Sie nach dem Anwendungszeitraum nicht umgehend ein neues Pflaster. Geben Sie Ihrer Haut die Möglichkeit, sich von den Wirkstoffen zu erholen. Frühestens zwölf Stunden nach der Entfernung des alten Pflasters sollte ein neues aufgebracht werden.
Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn die Schmerzen über einen längeren Zeitraum anhalten und unklar ist, welche Ursache sich hinter der Symptomatik verbirgt. Rühren die Schmerzen durch Blockaden oder alte Verletzungen her, könnte eine Massage oder eine orthopädische Behandlung sinnvoll werden.
Alternativen zu Wärmepflastern
Nachdem die speziellen Pflaster helfen, Verspannungen durch Wärme zu lösen, können Sie anstelle der Pflaster zumindest zu Hause simple Hausmittel verwenden. Bedenken Sie jedoch, dass die Alternativen nicht gleichzeitig mit Wärmepflastern genutzt werden dürfen. Zu den Hausmitteln zählen
- Kirschkernkissen
- Dinkelkissen
- Wärmflaschen
- Heizdecken
- Rotlichtlampen
- Ätherische Öle (japanisches Heilöl).
Legen Sie die in der Mikrowelle erhitzten Kissen oder die Wärmflasche direkt auf die betroffene Stelle auf und fühlen Sie, wie sich die Verspannungen lösen. Das japanische Heilöl regt die Durchblutung an und führt somit zu einem wärmenden Effekt.