Bei der Schweiz handelt es sich um ein Land, das den Ruf eines sehr hohen Lebensstandards und beeindruckender Effizienz genießt. So ist es kaum verwunderlich, dass auch das Gesundheitssystem der Schweiz zu den weltbesten gehört.
Die Verwaltung des Gesundheitssystems der Schweiz erfolgt durch jeden Kanton einzeln. So verfügt das Land über eine nahtlose Lösung, die einen privaten und einen öffentlichen Sektor kombiniert. Wie sich das System rund um die Gesundheit in der Schweiz im Detail gestaltet, zeigt der folgende Artikel.
Pflicht zur individuellen Krankenversicherung
Eine kostenfreie Gesundheitsversorgung existiert in der Schweiz nicht. Für jeden Einwohner besteht die Pflicht, eine individuelle Krankenversicherung abzuschließen. Dabei lässt sich der Standard der Gesundheitsversorgung mit dem vergleichen, der auch aus anderen westeuropäischen und nordamerikanischen Ländern bekannt ist. Dies gilt sowohl für die privaten als auch die öffentlichen Absicherungen.
Die Gesundheitseinrichtungen sind in der Schweiz in der Regel sehr gut und sauber ausgestattet. Die Patienten genießen zudem kurze Wartezeiten und können mit dem medizinischen Personal oft auch ohne Probleme in englischer Sprache kommunizieren. Aus diesem Grund sind auch Arztstellen in der Schweiz bei ausländischen Medizinern sehr begehrt.
Die öffentliche Versorgung im Schweizer Gesundheitssystem
Die Finanzierung des öffentlichen Schweizer Gesundheitssystem erfolgt ungewöhnlicherweise nicht durch die Arbeitgeber oder Steuereinnahmen. Vielmehr besteht für die Schweizer Einwohner die Pflicht zum Abschluss einer Basis-Krankenversicherung und einer Unfallversicherung. Dabei genießen sie eine freie Wahl zwischen den Angeboten vieler verschiedener Versicherungsgesellschaften. Über die Grundversicherung wird der Großteil der herkömmlichen medizinischen Behandlungen abgedeckt, darunter zum Beispiel auch Unfälle und Mutterschaft.
Zwischen den einzelnen Kantonen können sich die Versicherungsprämien voneinander unterscheiden. Daneben hängen diese auch von der gewählten Versicherungsgesellschaft ab.
Jede Person, die im Land über einen rechtmäßigen Wohnsitz verfügt, muss für ärztliche Behandlungen und medizinische Beratungen einen Beitrag zahlen. Diese Art von Selbstbeteiligung wird auch als Franchise bezeichnet. Im Gegenzug einer höheren Monatsprämie lässt sich der Beitrag zudem reduzieren. Weitere Kosten fallen beispielsweise für Rezepte oder Krankenhausaufenthalte an. Im Normalfall begleichen die Patienten ihre Rechnungen zunächst eigenständig und machen diese dann im Nachgang bei ihrer Versicherung geltend.
Die private Krankenversicherung in der Schweiz
In der Schweiz entscheiden sich jedoch viele Menschen zusätzlich für eine private Krankenversicherung. Diese deckt dann wesentlich mehr als nur die wirklich notwendigen medizinischen Behandlungen ab.
Arbeitnehmer sind im Übrigen in der Regel über ihren Arbeitgeber in der Schweiz unfallversichert. Die dafür anfallenden Kosten müssen jedoch von Arbeitslosen und Selbstständigen aus eigenen finanziellen Mitteln erbracht werden.
Arzneimittel und Apotheken in der Schweiz
In den meisten Stadtzentren und Dörfern sind die Apotheken in der Schweiz sehr präsent und daher leicht zu finden. Geöffnet sind diese in der Regel zwischen 9 und 17 Uhr. Eventuell muss während der Mittagszeit jedoch eine Stunde Pause berücksichtigt werden, zudem sind die Apotheken an Sonntagen vollständig geschlossen.
Werden Medikamente dringend außerhalb der regulären Öffnungszeiten benötigt, stellt eine Notfallapotheke die richtige Anlaufstelle dar. Allerdings fallen die Preise dort meist höher aus. Da sich die Medikamentenpreise in der Schweiz jedoch im Allgemeinen bereits recht hoch gestalten, ist es oft sinnvoll, sich nach passenden Generika zu erkundigen.
Durch die Schweizer Grundversicherung werden Krankentransporte darüber hinaus nicht vollständig abgedeckt. Die anschließende Rechnung kann somit oft zu einer bösen Überraschung werden.