Ihnen vermutlich gar nicht bekannt sein, dass es sich bei einer Grippe und einer herkömmlichen Erkältung nicht um dieselbe Erkrankung handelt, auch wenn sich die Symptome beider Krankheiten sehr ähneln. Nichtsdestotrotz liegt sowohl bei der Grippe als auch bei der Erkältung ein viraler Infekt vor, der sich jedoch auf verschiedene Virentypen beruft. Bezeichnend für einen grippalen Infekt ist, dass die Krankheit akut eintritt und sich nicht, wie die Erkältung, langsam steigert. Der wohl entscheidende Unterschied ist jedoch, dass eine Grippe unter Umständen sogar tödlich enden kann, wenn sie verschleppt wird.
In Deutschland sind Erwachsene durchschnittlich vier Mal im Jahr erkältet, jedoch nicht an einem grippalen Infekt erkrankt, der wesentlich unregelmäßiger in Erscheinung tritt.
Die typischen Symptome, an welchen Sie eine Grippe erkennen können, sind:
- hohes Fieber bis zu 40° Celsius
- Muskelbeschwerden
- Gliederschmerzen
- Starke Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Trockener Husten
- Laufende und verstopfte Nase
Für gewöhnlich klingt die Grippe bereits nach einer Woche wieder allmählich ab, wenn die geeigneten Gegenmaßnahmen getroffen wurden. Haltern die Symptome darüber hinaus an, so sprechen Mediziner von einer verschleppten Grippe. Selbst dann, wenn die Erkrankung nach einer Woche abklingt, können Erschöpfungserscheinungen und Schwächegefühl noch bis zu mehreren Monaten andauern.
So können Sie eine verschleppte Grippe erkennen
Wenn Sie eine Grippe verschleppen, kann dies ernsthafte Folgen für Ihre Gesundheit haben. Bei folgenden Anzeichen besteht das Risiko einer verschleppten Grippe, weswegen Sie beim Auftreten der dieser Hinweise direkt einen Arzt konsultieren sollten:
- häufiges Erkranken innerhalb weniger Wochen
- Husten wird schwächer, verschwindet jedoch nicht gänzlich
- Ständig laufende Nase
- Permanente Trägheit, Antriebslosigkeit, Schwächegefühl und Müdigkeit
- Erneutes Auftreten von leichten bis starken Fieberschüben
Mögliche Folgeerkrankungen bei einer verschleppten Grippe
Durch eine Grippe ist Ihr gesamtes Immunsystem besonders geschwächt, sodass es für Bakterien sehr einfach wird, Ihren Organismus anzugreifen. Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen oder schwachen Immunsystemen sind bei einer verschleppten Grippe besonders für etwaige Folgeerkrankungen gefährdet. Im schlimmsten Fall ist eine Entzündung Ihres Herzmuskels die Folge, was zu Störungen im Herz-Rhythmussystem führen kann.
Erreger greifen häufig auch Ihre Lunge an. Entzündete Bronchien und Lungenentzündung sind hier die Folge. Auch das Hirn wird bei einer verschleppten Grippe häufig von Erregern angegriffen. Dies äußert sich vor allem durch eine Versteifung des Nackens und durch starke Kopfschmerzen. Diese Symptome deuten möglicherweise auf eine Meningitis hin, eine Hirnhautentzündung. Alle Krankheiten können im schlimmsten Fall zum Tode führen.
Was tun bei einer verschleppten Grippe?
Wenn Sie vermuten, dass Sie Ihre Erkrankung verschleppt haben, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt informieren, der eine geeignete Medikation verschreiben kann. Ferner ist es wichtig, den Fokus auf die Stärkung Ihres Organismus und Immunsystems zu legen. Folgende Hausmittel oder Möglichkeiten können Ihnen dabei verhelfen, sollten jedoch nicht den Arztbesuch ersetzen:
- ausreichend Schlaf und Erholung, keine körperliche Überbelastung
- vitaminreiche Kost zu sich nehmen, insbesondere Vitamin C
- ausreichende Zufuhr von Zink, beispielsweise durch eine Supplementation in Tablettenform
- Kamillenbäder nehmen
- Kalt/heißes Wechselduschen (nur, wenn kein Fieber auftritt)