Anlässlich der Weltantibiotikawoche der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird das Thema der unnötigen Einnahme von Antibiotika noch einmal deutlich. So sollen viele Menschen bereits bei leichten Halsschmerzen zu entsprechenden Mitteln zurückgreifen.
Die unnötige Einnahme von Antibiotika kann zu Resistenzen führen, sodass sie ihre lebensrettende Wirkung verlieren.
Antibiotika schon bei Halsschmerzen?
Zu den häufigsten Gründen für eine unnötige Einnahme von Antibiotika gehören unter anderem Halsschmerzen. Doch rund 80 Prozent der Formen von Halsschmerzen sind viral bedingt, was eine Behandlung mit Antibiotika wirkungslos macht. Rund die Hälfte der Deutschen ist jedoch fest davon überzeugt, dass diese Mittel auch bei viralen Infekten helfen.
Durch die unnötige Einnahme von Antibiotika kann dann eine Resistenz entwickelt werden, die dazu führt, dass die hier resistent gewordenen Bakterien bis zu einem Jahr im Körper verbleiben können. Hierbei können sie dann auf andere Personen übertragen werden. Laut der WHO waren Resistenzen allein im Jahr 2019 weltweit für rund 1,27 Millionen Todesfälle mitverantwortlich. Das könne bis zum Jahr 2050 auf 10 Millionen Todesfälle ansteigen und infolgedessen die jährlichen Zahlen von Krebs als Todesursache übersteigen.
Auch frei verkäufliche Mittel können Antibiotika enthalten
Über 60 Prozent der Menschen in Deutschland fühlen sich gut über Antibiotika informiert. Dennoch wissen rund 70 Prozent von ihnen nicht, dass auch frei verkäufliche Halsschmerzmittel aus der Apotheke Antibiotika enthalten können. Angesichts dessen entstehen immer wieder Resistenzen, bei denen die Betroffenen überhaupt nicht nachvollziehen können, woher diese stammen. Um zu klären, ob es sich um eine bakterielle oder virale Infektion handelt, können Ärzt:innen aufgesucht werden und mittels eines Rachenabstrichs entsprechende Informationen zur Verfügung stellen. Außerdem können diese dann die richtigen Mittel für eine schnelle Genesung verschreiben.