Das Vampirlifting ist eine noch sehr junge Behandlungsmethode zur Hautverjüngung, die als schonend und risikoarm gilt. Dabei greifen Ärzte auf eine körpereigene Substanz, das Blutplasma zurück, um den Organismus zur selbstständigen Regeneration zu bewegen. In Hollywood konnte diese Art der Haustraffung schon längst Hunderte Anhängerinnen finden und auch in Deutschland stellt das Verfahren zunehmend eine gefragte Alternative zu Botox und operativen Eingriffen dar. Im Folgenden verraten wir Ihnen, wie das Vampirlifting abläuft, welche Wirkung sich erzielen lässt und mit welchen Preisen Patientinnen rechnen müssen.
Was ist das Vampirlifting?
Hinter dem Begriff Vampirlifting verbirgt sich kein operativer Eingriff, wie aufgrund des Namens zuerst vermutet wird. Vielmehr handelt es sich um ein minimalst invasives Verfahren, bei dem sich der Körper überwiegend aus eigener Kraft regenerieren soll. Dafür wird dem Patienten Eigenblut entnommen, aufbereitet und wieder injiziert. Eine andere Bezeichnung für das Verfahren lautet auch „PRP Lifting“ oder „PRP Therapie“.
Das Vampirlifting als Therapie im der Schönheitschirurgie stammt aus den USA und erlangte aufgrund der großen Anhängerschaft in Hollywood weltweite Bekanntheit. Das Verfahren selbst jedoch wurde bereits vor Hunderten von Jahren im Fernen Osten von Heilern praktiziert. Nicht nur im Bereich der ästhetischen Medizin greifen Ärzte auf das Injizieren eigener Blutplättchen zurück, auch diverse Krankheiten wie Rheuma oder chronische Schmerzzustände und Entzündungen lassen sich mit einer Eigenbluttherapie heilen. Die körpereigene Substanz ist nachweislich in der Lage, die Wundheilung zu beschleunigen und den Zellstoffwechsel anzuregen.
Das Vampirlifting lässt sich in der Schönheitschirurgie in folgenden Bereichen anwenden:
- Gesicht: Volumenaufbau und Unterspritzung von Falten
- Hals: Faltenglättung und Straffung
- Dekolleté: Faltenglättung und Verjüngung der Haut
- Handrücken: Verbesserung der Hautstruktur, Verjüngung
- Dehn- und Schwangerschaftstreifen: Verbesserung des Hautbildes
Wie läuft ein Vampirlifting ab?
Im ersten Schritt entnimmt der Arzt dem Patienten eine kleine Menge Blut, meist nicht mehr als zehn Milliliter. Dieses wird zentrifugiert und gefiltert, sodass das plättchenreiche Plasma, kurz PRP, isoliert wird. Das Serum wird anschließend mit verschiedenen Wirkstoffen angereichert, um den Liftingeffekt zu verstärken.
Sobald das Eigenblut aufbereitet ist, betäubt der Arzt die zu behandelnde Stelle mit einer Salbe. Um das Serum in die Haut zu injizieren, stehen ihm verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Das Eigenblut wird mit einer dünnen Nadel als einzelne Stiche eingebracht. Dafür muss er etwa 30 bis 50-mal in die Haut einstechen
- Ein Nadelstempel ermöglicht es, mehrere Injektionen gleichzeitig zu setzen
- Mit einem Nadelroller kann er die Haut öffnen, um diese anschließend mit dem Plasma zu beträufeln
Insgesamt dauert die Behandlung etwa eine Stunde. Wenn der Arzt für die Behandlung nur eine Nadel zum Einbringen des Blutes verwendet, kann die Zahl der Einstiche stark variieren. Die Häufigkeit ist vom Zustand der Haut, der Faltentiefe sowie der Größe des zu behandelnden Areals abhängig. Der Patient spürt bei der Behandlung in der Regel keine oder nur wenige Schmerzen, da die empfindliche Hautschicht mit einer anästhesierenden Salbe betäubt wird. Bei tiefen Falten kann der Patient unter Umständen einen leichten Stich oder ein Kribbeln vernehmen, was in den meisten Fällen jedoch nur von sehr empfindlichen Personen als schmerzhaft empfunden wird. In diesem Fall kann, nach Rücksprache mit dem Arzt, mit Paracetamol oder ähnlichen Medikamenten eine leichte Schmerzbehandlung durchgeführt werden.
Für wen ist ein Vampirlifting geeignet?
Vampirlifting eignet sich für jede Person, die eine Hautverjüngung ohne operativen Eingriff vornehmen möchte. Vor allem wenn die Haut sehr sensibel ist oder einer hohes Risiko einer Überreaktion auf synthetische Stoffe besteht, kommt dieses Lifting-Verfahren infrage. Da dem Körper überwiegend nur eigene Substanzen zugeführt werden, ist die Methode auch bei Allergikern angesehen.
Weniger geeignet ist das Vampirlifting, wenn Durchblutungs- oder Blutgerinnungsstörungen bestehen oder Blut verdünnende Medikamente eingenommen werden. Auch kann das Verfahren zu Überreaktionen führen, wenn der Patient an Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis leidet. In diesen Fällen kann nur der behandelnde Arzt entscheiden, ob das Vampirlifting in Betracht gezogen werden kann.
Was kostet das Vampirlifting?
Die Kosten für die Hautverjüngung mittels Vampirlifting sind grundsätzlich vom Umfang der Behandlung abhängig. Wenn der Arzt größere Bereiche unterspritzen und mehr Blut aufbereiten muss, fällt der Preis für das Verfahren entsprechend höher aus. Prinzipiell können Patienten mit Kosten zwischen 400 und 800 Euro pro Sitzung rechnen.
Bei der Erstbehandlung sind etwa drei Sitzungen innerhalb weniger Wochen nötig. Anschließend ist es im Regelfall ausreichend, die Behandlung einmal im Jahr zu wiederholen. Patienten sollten sich deshalb einen Kostenvoranschlag machen lassen, der alle benötigten Sitzungen einschließt und die Kosten für weitere Therapien auflistet.
Weitere Fragen rund um das Vampirlifting zur Hautverjüngung
Patienten sollten sich nicht nur mit dem Ablauf des Verfahrens und den Kosten befassen, sondern auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen betrachten. Außerdem müssen sie sich von ihrem Arzt darüber aufklären lassen, welche Vorsorgemaßnahmen sie vor und nach dem Eingriff beachten sollten. Einige dieser Fragen möchten wir bereits im Voraus erläutern:
Welche Risiken birgt das Verfahren?
Eine Eigenbluttherapie ist sehr schonend und gilt im Allgemeinen als risikoarm. Allerdings gibt es auch beim Vampirlifting, wie bei jedem anderen Eingriff in den Organismus, Risiken und Nebenwirkungen. Diese treten zwar seltener auf, lassen sich jedoch nicht gänzlich ausschließen:
- Infektionen aufgrund einer mangelhaften Desinfektion
- Allergische Reaktionen auf Substanzen, die der Arzt dem Eigenblut beigibt
Rötungen, Schwellungen und kleine Blutergüsse sind normal und können nach der Behandlung auftreten. Allerdings sollten sich diese nach drei bis vier Tagen zurückbilden.
Im Gegensatz zu einer Behandlung mit Botox kann es bei der Hautverjüngung durch das Vampirlifting nicht zu einer Überkorrektur kommen.
Was gilt es nach dem Vampirlifting zu beachten?
Nach der Behandlung ist die Haut sehr gereizt und es können unter Umständen Schwellungen auftreten. Patienten sollten den betroffenen Bereich in regelmäßigen Abständen gut kühlen, bis die Schwellung sichtbar abnimmt. In den ersten Tagen sollte auf Kosmetika verzichtet werden, um eine Entzündung der Einstichstellen zu vermeiden.
Wann lässt sich das Ergebnis erkennen?
Patienten können nach etwa eine Woche die ersten Erfolge erkennen. Die injizierten Wirkstoffe benötigen Zeit, um sich vollends entfalten zu können. Nach rund vier Wochen sollte die volle Wirkung erreicht werden und der Patient kann das Endergebnis des Vampirliftings erkennen.
Der Verjüngungseffekt bleibt nach der letzten Sitzung für etwa 12 bis 18 Monate bestehen. Übermäßige UV-Einstrahlung, trockene Haut und ein dauerhafter Nährstoffmangel können eine schnelle Rückbildung der Falten begünstigen.