Nicht nur für den eigenen Körper unverantwortlich: Trotz ansteckender Infektion gehen viele Mitarbeiter:innen zur Arbeit.
Gerade vor der Corona-Pandemie gingen viele Menschen trotz Husten und Schnupfen zur Arbeit. Das Bewusstsein über das Arbeiten mit Krankheitssymptomen ist jedoch in den letzten Jahren enorm gestiegen – sollte man zumindest meinen. An der grundsätzlichen Meinung der meisten Deutschen in Bezug auf das Thema Infektionsschutz hat sich während der Pandemie wohl kaum etwas geändert. Eine jetzt aufgestellte Studie zeigt, dass fast jeder zehnte an Corona Erkrankte trotz der ansteckenden Infektion zur Arbeit geht. Damit gefährden Betroffene nicht nur sich selbst, sondern auch alle Kolleg:innen.
Im Rahmen der repräsentativen Studie der Betriebskrankenkasse Pronova BKK, welche das Thema „Krankheit und Arbeit“ abgebildet hat, wurden rund 1.200 Probanden durch Expert:innen befragt. Das Ergebnis war, dass gerade einmal 28 Prozent der Arbeitnehmer:innen hierzulande bei Krankheit zu Hause bleiben und nicht arbeiten würden. Jeder Zehnte soll trotz eines positiven Corona-Tests zur Arbeit gehen, insoweit ein milder Verlauf vorliegt.
Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von zu Hause arbeiten zu können, wirken sich auch auf die Bereitschaft der Mitarbeiter:innen aus, trotz Krankheit zu arbeiten. Rund 17 Prozent der Befragten sollen so von zu Hause aus arbeiten, auch wenn sie krank sind. Weitere 17 Prozent bleiben zumindest ein paar Tage im Bett, bis eine schlimme Symptomatik vorbei sei.
Wer trotz einer Erkrankung zur Arbeit geht, schadet allerdings nicht nur sich selbst, sondern ist auch gegenüber den Kolleg:innen unverantwortlich. Außerdem verstoßen sie gegen die aktuell geltenden Isolationsregeln, welche besagen, dass sich Infizierte grundsätzlich bis zu zehn Tagen absondern müssen, insofern nach fünf Tagen kein negativer Test vorliegt.