Gerade im Rahmen einer Erkältung zählt Halstrockenheit zu den häufigsten Beschwerden. Gekennzeichnet wird der trockene Hals häufig durch ein kratziges Gefühl im Rachenraum, sowie damit verbundene Schluckbeschwerden. Meist wird die Trockenheit durch häufiges Schlucken sogar noch schlimmer. Zudem geht die Halstrockenheit oftmals auch mit Mundtrockenheit, Halsschmerzen und Reizhusten einher. Weshalb dies so ist, und was sie gegen das Trockenheitsgefühl im Hals tun können, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Wie entsteht ein trockener Hals?
Unser Hals ist von Natur aus mit einer schützenden Schleimhautschicht ausgekleidet. Diese hält Krankheitserreger vom Eindringen ins Gewebe ab und sorgt zudem für eine geschmeidige Innenauskleidung des Halses. Im Krankheitsfall (z.B. bei einer Rachenentzündung oder Erkältung) kann es jedoch zu dazu kommen, dass die Schleimhäute im Hals von Krankheitserregern angegriffen werden und deshalb austrocknen. Des Weiteren spielen auch die Speicheldrüsen im Mund eine besondere Rolle für die Befeuchtung des Halses. Bei gesunden Menschen fließen täglich etwa 1 bis 1,5 Liter Speichel die Speiseröhre hinab. Sollte der Speichelfluss also gestört sein, kann auch dies zu einem trockenen Hals führen. Hals- und Mundtrockenheit treten dann meist gemeinsam auf.
Typische begleitende Symptome entstehen bei trockenem Hals überwiegend durch Reizzustände. Reizhusten, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, ebenso wie brennende oder kratzige Gefühle sind damit ebenfalls ausgetrockneten Schleimhäuten oder einer zu geringen Speichelproduktion geschuldet. Des Weiteren provozieren Mund- und Halstrockenheit auch ein gesteigertes Durstgefühl, da nur eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr den Reizzustand kompensieren kann. Ursachen für ausgetrocknete Schleimhäute bzw. eine mangelnde Speichelproduktion können dabei sein:
- Flüssigkeitsmangel: Die tägliche Flüssigkeitszufuhr ist von großer Bedeutung für die Befeuchtung der halseigenen Schleimhäute. Ebenso ist die Produktion von Speichel im Mund nur möglich, wenn dafür genügend Flüssigkeit dafür vorhanden ist. Wer also nicht genug trinkt, riskiert damit eine Austrocknung der Schleimhäute und Speicheldrüsen gleichermaßen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zudem für sportlich sehr aktive Menschen. Der Körper verbraucht beim Sport nämlich deutlich mehr Flüssigkeit, sodass es wesentlich schneller zu einem Mangel kommen kann. Das Risiko von Mund- und Halstrockenheit sowie Reizhusten ist hier demnach deutlich höher.
- HNO-Krankheiten: Infektionen wie Erkältung oder Rachenentzündung zeichnen sich durch aggressive Krankheitserreger aus. Sie greifen nur allzu gerne die empfindlichen Schleimhäute an und lassen sie austrocknen. Klassische Begleitsymptome der HNO-Erkrankungen sind außerdem Husten und ein kratziges Gefühl im Hals. Bei Erkältung führt eine verstopfte Nase darüber hinaus auch häufig zu einer gesteigerten Mundatmung. Diese fördert die Austrocknung der Schleimhäute im Hals weiter.
- trockene Luft: Trockene Luft ist nach Erkältung wohl die häufigste Ursache für Halstrockenheit. Wer aber glaubt, ein trockener Hals entstehe hier vor allem im Sommer, der irrt. Tatsächlich ist es wesentlich öfter die Heizungsluft im Winter, welche die Schleimhäute austrocknen lässt. Reizhusten gehört auch in diesem Fall sehr häufig in die Gruppe der begleitenden Symptome.
- Altersfaktoren: Im fortgeschrittenen Alter werden die Körperfunktionen verlangsamt. Dies gilt auch für die Sekretbildung der Speicheldrüsen im Mund. Mundtrockenheit und Halstrockenheit können demnach auch altersbedingt auftreten. Die Einnahme von Medikamenten erhöht dabei das Risiko der Austrocknung durch medikamentöse Nebenwirkungen zusätzlich.
- Substanznebenwirkung: Viele Medikamente haben als Nebenwirkung austrocknende Schleimhäute oder Minderproduktion von Speichel aufgeführt. Gerade Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide und Arzneimittel mit blutdrucksenkender Wirkung sind für derartige Begleiterscheinungen bekannt. Des Weiteren können Beruhigungs- und Schlafmittel, sowie Antiparkinsonmittel, Nikotin, Alkohol und Umweltschadstoffe zu Halstrockenheit führen.
Behandlung bei Halstrockenheit
Die Diagnose bei trockenem Hals erfolgt über eine Anamnese des Patienten, sowie eine körperliche Untersuchung. Diese enthält neben einer Blickdiagnose häufig auch einen Speichel- oder Schleimhautabstrich. Sollte sich hierdurch keine genaue Ursache erkennen lassen, können Blut- und Urinwerte weiteren Aufschluss geben. Zu den gängigen Therapiemethoden bei Halstrockenheit gehören dann:
- Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr: Um die Speicheldrüsen zu stimulieren und die Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich besser zu befeuchten, ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wichtig. Dabei ist es egal, ob die Halstrockenheit durch erhöhte, körperliche Aktivität, Krankheit, Medikamente, Umwelt- oder Altersfaktoren entstanden ist. Trinken Sie deshalb täglich mindestens 2 bis 3 Liter, wenn Sie die Halstrockenheit und Mundtrockenheit erfolgreich behandeln möchten.
- Hygiene: Bakterielle Erreger, die sich im Hals-Rachen-Bereich festgesetzt haben, profitieren von mangelnder Mundhygiene. Reinigen Sie ihren Mundraum deshalb sehr gewissenhaft, um den Krankheitskeimen ihren Nährboden zu entziehen. Symptome wie Halstrockenheit, Husten und Kratzgefühle lassen sich durch die richtige Hygiene ebenfalls minimieren. Dies unterstützt auch den Kampf Krankheiten wie eine Rachenentzündung oder eine Erkältung.
- Medikamentöse Behandlung: Bei Halstrockenheit oder Mundtrockenheit können unterschiedliche Arzneimittel den Speichel im Mund künstlich erzeugen. Zu diesen Medikamenten gehört Carboxylmethylcellulose. Dies kann auch weitere Symptome wie etwaigen Reizhusten lindern.
- Meidung reizender Substanzen: Auf Nikotin oder Alkohol sollten Sie bei Halstrockenheit vollständig verzichten. Gleiches gilt für Umweltschadstoffe, denen bei trockenem Hals gezielt aus dem Weg gegangen werden muss. Medikamente, die nachweislich zu einer Austrocknung der Schleimhäute und Speicheldrüsen führen, erfordern hingegen einen Wechsel des Präparates.
Halstrockenheit – Wann zum Arzt?
Tritt ein trockener Hals einmalig auf und lässt sich durch bewährte Hausmittel in den Griff bekommen, besteht für gewöhnlich kein Grund zur Sorge. Auch bei einer Erkältung legt sich die Halstrockenheit erfahrungsgemäß, sobald die Krankheit überstanden ist. Wird die Beschwerde allerdings zu einem chronischen Problem, könnte das Problem ernsterer Natur sein. Ein Arzt sollte darum aufgesucht werden, wenn…
…die Trockenheit im Hals länger als eine Woche anhält.
…etwaiger Reizhusten oder krankheitsbedingter Husten für weitere Probleme sorgt.
…ein trockener Hals schwere Begleitsymptome wie Fieber mit sich bringt.
…zusätzlich Probleme beim Kauen, sprechen oder schlucken auftreten.
…sich die Trockenheit über den Mund hinaus auf Nase und Augen ausdehnt.
…Sie die Halstrockenheit auf bestimmte Substanzen zurückführen.
Fazit
Halstrockenheit oder Mundtrockenheit sind bei kurzfristigem Flüssigkeitsmangel und Erkältung häufige Symptome und hier meist harmlos. Oft gehen die Symptome mit Reizhusten einher. Entstand ein trockener Hals dagegen durch schwere Infektionen wie eine Rachenentzündung, oder ist der Einnahme bzw. dem Einatmen bestimmter Substanzen geschuldet, sollte ein Arzt die Beschwerde unbedingt in Augenschein nehmen. Generell ist langanhaltende Trockenheit im Hals sorgsam zu beobachten. Ernste Begleitsymptome wie extremer Husten, Fieber oder Trockenheit der Augen können unter Umständen einen Hinweis zur Notwendigkeit einer Behandlung geben.