Wer unter einer trockenen Nase (Rhinitis sicca) leidet, beklagt zumeist auch Schluckbeschwerden und eine erschwerte Atmung. Das Symptombild ist Anzeichen diverser HNO-Erkrankungen und tritt hier am häufigsten bei einer beginnenden Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung auf. Welche Ursachen außerdem für eine trockene Nase in Frage kommen und wie man dem unangenehmen Gefühl entgegenwirkt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie entsteht die trockene Nase?
Unsere Nase ist von innen mit Schleimhäuten ausgekleidet, die unter normalen Bedingungen immer gut befeuchtet sind. Im gesunden Zustand schützen sie die Nase vor eingeatmeten Schmutzpartikeln und Keimen, was Infektionen und Verunreinigungen der Atemwege vorbeugt. Zusätzlich beherbergt die Nasenschleimhaut kleine Flimmerhärchen, welche Fremdkörper einfangen und sie so vom Rachenraum fernhalten.
Zur ausreichenden Befeuchtung produzieren die Schleimhäute der Nase ein Sekret, das zum größten Teil in der Nase verdunstet. Wird die Sekretbildung allerdings beeinträchtigt, kommt es zur Entstehung einer trockenen Nase. Die Ursachen für eine entsprechende Austrocknung sind vielseitig und reichen von Gesundheitsproblemen bis hin zu Umwelteinflüssen. Hier ein kleiner Überblick zu möglichen Auslösern von Rhinitis sicca:
- trockene Luft: Trockene Heizungsluft im Winter macht den Nasenschleimhäuten stark zu schaffen. Das befeuchtende Sekret verdunstet hier viel schneller als im Normalfall, was binnen kürzester Zeit zur Austrocknung der Nase führen kann. Ähnlich sieht es bei anhaltenden Trockenperioden im Sommer aus. Ausreichende Luftfeuchtigkeit lässt hier oftmals lange auf sich warten, wodurch das Nasensekret sehr rasch aufgebraucht ist und die Nase dementsprechend leicht austrocknet.
- sonstige Umwelteinflüsse: Neben Trockenluft sind auch Schadstoffe und Schmutzpartikel in der Luft dazu in der Lage, die Befeuchtung der Nasenschleimhäute zu behindern. Des Weiteren kommen auch Wettereinflüsse wie Starkwind, extreme Sonneneinstrahlung oder trockene Kälte als Ursache für die Nasentrockenheit in Frage.
- HNO-Erkrankungen: Erkältungen beginnen meist mit dem Symptombild einer trockenen Nase, was mitunter an dem vermehrten Eindringen von Krankheitserregern in die Nase liegt. Die Erreger greifen auch die Nasenschleimhaut an, welche in Folge ihre schützende Funktion verliert. Stetiges Naseputzen kann die Entstehung einer Rhinitis sicca bei Erkältung zusätzlich begünstigen. Doch auch andere HNO-Krankheiten haben ähnliche Auswirkungen auf die Schleimhäute der Nase. Zu ihnen zählen beispielsweise Formen der Nasennebenhöhlenentzündung (z.B. Stirnhöhlenentzündung oder Kieferhöhlenentzündung). Ferner kann auch eine bestehende Allergie oder die sogenannte Stinknase mit einer ausgetrockneten Nase in Verbindung stehen. Letztere Erkrankung bezeichnet eine bakterielle Infektion der Nasenschleimhaut, bei der übelriechende Gase aus der Nase austreten.
- Autoimmunerkrankungen: Im Bereich der Autoimmunkrankheiten fällt vor allem das Sjögren-Syndrom als mögliche Ursache für Rhinitis sicca auf. Im Verlauf der Erkrankung kann es dazu kommen, dass die Zellen der Speichel- und Tränendrüsen angegriffen werden. Die Drüsen verlieren in Folge ihre Fähigkeit zur Eigenproduktion von Feuchtigkeit, was unter Umständen auch zu einer trockenen Nasenschleimhaut führt.Nebenwirkungen einer Medikation: Einige Medikamente haben als Nebenwirkung Nasentrockenheit aufgeführt. Insbesondere Nasensprays werden immer wieder als Ursache für eine trockene Nase genannt. Vor allem Präparate mit Wirkstoffen aus dem Bereich der Sympathomimetika bergen hier ein hohes Risiko, die Nasenschleimhäute bei häufigem Gebrauch auszutrocknen. Auch können sie zur Entstehung einer Stinknase beitragen, was eine vorliegende Rhinitis sicca deutlich verkompliziert. Daneben sind auch diverse Mittel gegen Bluthochdruck (z.B. Betablocker und ACE-Hemmer) sowie einige Antirheumatika und die Pille für ihren austrocknenden Effekt auf die Nase bekannt.
Behandlung der Rhinitis sicca
Rhinitis sicca wird vom Arzt zum einen durch entsprechende Befragung des Patienten festgestellt. Dabei sind gerade Fragen zur aktuellen Einnahme von Medikamenten und Verwendung von Nasensprays besonders wichtig. Ebenso hilft eine Betrachtung der gegebenen Umwelteinflüsse. Zum anderen sind zur Ursachenforschung genaue Untersuchungen der Naseninnenräume nötig. Hierbei werden natürlich vorrangig die Nasenschleimhäute in Augenschein genommen. Bluttests und Nasenabstriche können dann zur Ermittlung bestehender Krankheiten wie Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz kommen. Behandeln lässt sich die trockene Nase dann wie folgt:
- Behandlung durch Medikamente – Sofern eine Vorerkrankung (z.B. grippale Infekte oder eine Nasennebenhöhlenentzündung) für die ausgetrocknete Nase verantwortlich ist, geht es in der Therapie darum, die Krankheitsursache medikamentös zu behandeln. Ergänzend verordnen Ärzte dann gerne vitamin-E-haltige Mittel oder Nasenspülungen, um die Nasenschleimhäute bis zum Abklingen der Erkrankung ausreichend feucht zu halten.
- Hausmittel – Als Hausmittel kommen bei Nasentrockenheit neben Nasenspülungen auch Vaseline, Mandel- und Sesamöl in Frage. Reiben Sie Ihre Naseninnenwand einfach mit kleinen Mengen der Mittel ein, um Ihrer Nasenschleimhaut etwas mehr Befeuchtung zukommen zu lassen. Ferner sind gegen Rhinitis sicca Saunabäder, Inhalationen und die Verwendung von Luftbefeuchtern sinnvoll.
- nasenfreundliche Sprays – Sollte der Gebrauch schädlicher Nasensprays zu Rhinitis sicca geführt haben, ist ein Präparatwechsel zwingend erforderlich. Als Alternative zu empfehlen sind diesbezüglich sanfte Nasensprays wie Bepanthen oder Hyaluronspray.
Trockene Nase – wann zum Arzt?
In der Regel ist Rhinitis sicca kein lebensgefährliches Symptom. Allerdings kann Nasentrockenheit bei anhaltender Symptomatik zu einer herabgesetzten Abwehrkraft der Nase führen. Krankheiten wie die Nebenhöhlenentzündungen können so manchmal überhaupt erst entstehen. Ein Arztbesuch ist darum zu empfehlen, wenn…
…Begleitsymptome wie Atemprobleme und Schluckschmerzen sehr stark sind.
…zusätzlich zur Nasentrockenheit auch Nasenbluten auftritt.
…Rhinitis sicca mit Sehstörungen oder Geruchsirritationen einhergeht.
…sich Schwindel oder starke Kopfschmerzen bemerkbar machen.
…eine anhaltende Schadstoffbelastung hinter dem Symptom stecken könnte.
Fazit
Am häufigsten entsteht eine ausgetrocknete Nasenschleimhaut im Zuge bestehender HNO-Erkrankungen (v.a. Erkältung) auf. Es können aber auch Umwelteinflüsse wie zu trockene oder verunreinigte Luft für eine trockene Nase verantwortlich sein. Zudem ist auch der stete Gebrauch von austrocknenden Nasensprays als Auslöser der Nasentrockenheit nicht zu unterschätzen. Hier ist es am besten, auf nasenfreundliche Sprays von Bepanthen oder ein Hyaluronspray umzusteigen. Grund zur Sorge besteht in den wenigsten Fällen von Rhinitis sicca, solange die Ursachen gewissenhaft bekämpft werden. Allenfalls bei schwerwiegenden Begleitsymptomen wie Nasenbluten, sowie starken Geruchs-, Seh- und Atemstörungen ist Vorsicht geboten.