Sie brennen, jucken, tränen – Trockene Augen sind unangenehm. Ihre Ursachen sind dabei sehr vielfältig. Sind diese bekannt, lassen sich die lästigen Symptome aber gut beheben. Es ist also gut zu wissen, ob trockene Augen von einem Vitaminmangel, von Überanstrengung oder anderen Faktoren herrühren.
Trockene Augen – Viele Ursachen
Trockene Raumluft, zu langes Arbeiten am Bildschirm oder ein Vitaminmangel – all das kann zu trockenen Augen führen. Doch warum eigentlich? Um das besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf das natürliche Befeuchtungssystem des Auges.
Treten Beschwerden auf, liegt das immer an einem Mangel an Feuchtigkeit auf der Augenoberfläche. Das kann hauptsächlich zwei verschiedene Ursachen haben: Entweder bildet der Körper von vornherein zu wenig Tränenflüssigkeit oder sie verdunstet zu schnell.
Bildet der Körper zu wenig Tränenflüssigkeit, kann das an Faktoren wie einem Vitaminmangel liegen, aber auch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder ein generell unausgeglichener Flüssigkeitshaushalt können dahinterstecken.
Stimmt die Zusammensetzung des Tränenfilms nicht, kann das verschiedene Schichten betreffen: die wässrige Phase, die Lipidschicht an der Oberfläche oder die Schleimschicht direkt am Auge. Wird zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet, reißt der Tränenfilm schneller. Ist die Lipidschicht zu dünn oder lückenhaft, verdunstet die Feuchtigkeit zu rasch. Beides kann zu trockenen Augen führen.
Daher ist es wichtig, die Ursache zu finden, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen.
Trockene Augen durch Vitaminmangel
Ob trockene Augen durch einen Vitaminmangel entstehen und Nahrungsergänzungsmittel entsprechend helfen, konnten Studien bisher noch nicht eindeutig feststellen. Es zeigen sich aber Tendenzen, die dies vermuten lassen. Vor allem ältere Patienten, die über die Ernährung zu wenig Vitamine zu sich nehmen, könnten profitieren.[i] Wichtig für eine gesunde Funktion der Augen sind Vitamin A, E, C, D und B12. Auch Omega-3-Fettsäuren und Zink sind essenzielle Nähstoffe für die Augen.
Nehmen Sie Vitamine als Hilfe bei trockenen Augen nicht einfach ein, sondern sprechen Sie zunächst mit Ihrem Arzt. Ein Bluttest kann Aufschluss darüber geben, ob Sie eine Unterversorgung aufweisen.
Trockene Augen – Überlastung als Ursache
Im Gegensatz zu einem möglichen Vitaminmangel ist die Belastung durch lange Bildschirmarbeit als Ursache für trockene Augen eindeutig belegt.[ii] Beim Arbeiten am Bildschirm blinzeln Menschen seltener, wodurch der Tränenfilm nicht mehr gleichmäßig über das Auge verteilt wird. Die Folge: Die Augen sind gereizt, jucken, tränen oder röten sich.
Auch der Blickwinkel auf den Bildschirm ist anders als etwa beim Lesen eines Buches oder einer Zeitung. Dadurch öffnet sich das Auge weiter und die Fläche, die der Verdunstung ausgesetzt ist, wächst entsprechend.
Hinzu kommt, dass gerade in Büros mit Heizung oder Klimatisierung die Luft im Raum oft zu trocken ist – und so ebenfalls die Verdunstung fördert. Bei der Bildschirmarbeit kommen für trockene Augen also oft mehrere Faktoren als Ursache zusammen.
Trockene Augen – Krankheiten als Ursache
Manchmal steckt hinter trockenen Augen eine ernstere Ursache. Die Beschwerden können durch Veränderungen am Auge selbst oder durch allgemeine Erkrankungen im Körper entstehen. Häufig sind gestörte oder verstopfte Meibom-Drüsen oder ein verengter Tränenkanal der Auslöser. Die Meibom-Drüsen befinden sich am Lidrand und produzieren die schützende Fettschicht des Tränenfilms. Ist ihre Funktion gestört, verdunstet die Tränenflüssigkeit schneller.
Zu den möglichen systemischen Ursachen für trockene Augen gehören unter anderem Diabetes mellitus, Morbus Parkinson, verschiedene Autoimmun- und rheumatische Erkrankungen. Auch ein Vitaminmangel oder andere Mangelzustände können das Risiko für Infektionen erhöhen, die das Auge mitbetreffen. Zudem können Virusinfektionen wie Hepatitis C oder Herpes ebenfalls mit trockenen Augen einhergehen.
Trockene Augen – Weitere Ursachen
Wer bestimmte Medikamente wie Antiallergika, Kortikoide oder Antidepressiva einnimmt, könnte auch darin die Ursache für trockene Augen finden. Zudem reizen ein beständiger Luftzug, verschmutzte Luft und zu lange getragene Kontaktlinsen das Auge. In einigen Fällen ist das Reinigungsmittel der Linsen auch das Problem.
Hilfe bei trockenen Augen
Was bei trockenen Augen am besten hilft, hängt maßgeblich von der Ursache ab. Im Büro können eine bessere Raumluft, regelmäßige Pausen und gezielte Entspannungsübungen für die Augen spürbare Erleichterung bringen. Auch eine Bildschirmbrille kann die Beschwerden verringern.
Steht bei trockenen Augen der Verdacht eines Vitaminmangels im Raum, lohnt es sich, nach Rückspreche mit dem Arzt eine gezielte Supplementierung auszuprobieren. Zudem sollten Betroffene auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – eine Erinnerung ans regelmäßige Trinken kann dabei helfen.
Für Kontaktlinsenträger lohnt es sich, sowohl die Pflegeprodukte als auch die Art und Marke der Linsen zu überprüfen, falls die Sehhilfe die Trockenheit begünstigt. Wichtig ist zudem, die empfohlene Tragedauer nicht zu überschreiten.
Bei anhaltenden Beschwerden oder wenn einfache Maßnahmen keine Besserung bringen, ist ein Besuch beim Facharzt ratsam. Er kann die genaue Ursache abklären und eine individuell abgestimmte Behandlung empfehlen – dazu gehören neben Medikamenten oft auch befeuchtende Augentropfen, die den Tränenfilm stabilisieren und das Auge gezielt mit Feuchtigkeit versorgen.
[i] Nichols, Hannah. “Vitamins for Dry Eye: Research, Sources, and Treatments.” Medicalnewstoday.com, 26 Sept. 2018, https://www.medicalnewstoday.com/articles/315270. Accessed 8 Feb. 2025.
[ii] “Trockene Augen und Bildschirmarbeit.” Bildschirmarbeit.org, https://bildschirmarbeit.org/trockene-augen-und-bildschirmarbeit/. Accessed 8 Feb. 2025.