Kaum eine Gefäßerkrankung gestaltet sich derart heikel wie die Thrombose. Sie entsteht durch den sogenannten Thrombus, ein Blutgerinnsel, das ohne geeignete Behandlung unter anderem zu einer tödlichen Lungenembolie führen kann. Anzeichen für eine Thrombose rechzeitig zu erkennen, hat demnach oberste Priorität. Zudem sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen, wenn sie bestimmte Thrombose-Symptome an sich beobachten.
Welche Anzeichen sprechen für eine Thrombose?
Thrombosen treten häufig in den Venen der Beine oder Waden auf. Allerdings ist auch eine Thrombose in anderen Körperteilen oder gar Organen denkbar. Insbesondere die hier befindlichen Tiefenvenen sind sehr anfällig für eine Gefäßerkrankung dieser Art. Dabei gibt es mehrere Anzeichen, die auf eine bestehende Thrombose hinweisen können. Sie treten im Anfangsstadium nur selten auf, weshalb die Blutgerinnsel oftmals lange Zeit unbemerkt bleiben. Dies kann sich jedoch rasch ändern, wenn die Gliedmaßen besonderer Belastung ausgesetzt sind. Hier lässt ein intensiver, durch das Gerinnsel ausgelöster Blutstau in den blockierten Venen meist nicht lange auf sich warten, was das Auftreten folgender Thrombose-Symptome begünstigt:
bei Thrombose in tiefer gelegenen Arm-, Bein- und Beckenvenen: Sollte sich das Blut in den Armen, Beinen oder im Becken stauen, so beeinflusst dies in erster Linie die Empfindung in besagten Körperabschnitten. Möglich sind hier Anzeichen in Form von
- abnormer Überwärmung der betroffenen Gliedmaßen
- spannenden, geschwollenen oder schweren Körperteilen
- ziehendem oder muskelkaterähnlichen Schmerzen
Die Beschwerden intensivieren sich erfahrungsgemäß durch hohe Belastung der entsprechenden Körperteile (z.B. langes Stehen), wohingegen sich der Blutstau durch ein Hochlegen bzw. Ruhigstellen der Gliedmaßen kurzfristig abmildern lässt.
bei Thrombose in oberflächlichen Venen der Haut: Nicht selten weicht das Blut bei einem Stau in den Tiefenvenen auf oberflächlich gelegene Venen der Dermalschichten aus. Ab einem gewissen Punkt ist somit auch in den Oberflächenvenen mit einem Gerinnsel zu rechnen, welches dann folgende Symptome zeigt:
- durch Spannung verursachtes Glänzen der Haut
- rötliche oder bläuliche Hautverfärbungen
- Venenentzündungen
- Verhärtungen von Venen unter der Haut
bei Thrombose in Organvenen: Sollten innere Organe von der Gefäßerkrankung betroffen sein, gestalten sich die Anzeichen meistens etwas anders als bei Thrombosen in den Gliedern. Je nachdem welches Organ unter den Auswirkungen einer Thrombose leidet, ist mit einem der nachstehenden Anzeichen zu rechnen:
- Blut im Urin oder Flankenschmerzen bei Nieren-Thrombose
- Leberversagen, Gelbsucht oder Zittern bei Leberthrombose
- Organblutungen oder Organvergrößerungen bei Milz-Thrombose
bei Thrombose in Gehirnvenen: Besonders gefährlich sind Thromben, wenn Sie sich in Gehirnregionen ereignen. Nicht auszuschließen sind hier:
- Bewusstseinsstörungen
- Kopfschmerzen
- Krampfanfälle
- Nervenlähmungen
- Wesensveränderungen
lebensgefährliche Komplikationen: Im Falle eines übermäßigen und lang anhaltenden Gefäßdrucks, kann es bei jeder der genannten Thrombosearten zu einem Platzen der Gefäße kommen. Dies endet nicht selten mit tödlichen Konsequenzen wie:
- Lungenembolie
- mangelnde Sauerstoffversorgung oder Absterben von Gliedmaßen
- Organ- und Gehirnblutungen
- Komplettversagen von Organen
Sollten Sie solche Anzeichen einer Thrombose bei sich entdecken, wird es höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann die Anzeichen genau deuten und eine entsprechende Behandlung durch Medikamente oder Kompressionsstrümpfe einleiten, wenn sich der Verdacht erhärtet. In extremen Fällen erfolgt sogar eine Einweisung ins Krankenhaus.
Welche Risikofaktoren spielen bei einer Thrombose eine Rolle?
Ausgelöst werden können Thrombosen durch eine Vielzahl von Ursachen. Von erblich bedingten Faktoren im Bereich der Blutgerinnung über Medikamente bis hin zu alters- oder krankheitsbedingter Bettlägerigkeit kommen diverse Gründe für die Gefäßerkrankung in Betracht. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, welche sowohl Blutkonsistenz als auch Gefäßbeschaffenheit außergewöhnlich stark beeinflussen:
ungesunde Lebensführung: Ob Rauschmittelkonsum, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel oder dauerhafte, schwere körperliche Arbeit – besagten Aspekten ist nicht nur gemeinsam, dass sie für eine ungesunde Lebensweise stehen. Auch befördern sie die Entstehung von Thromben, da sie einen schädlichen Einfluss auf Venen und Blutfluss bedeuten. So fördert Fettleibigkeit beispielsweise den Fettgehalt im Blut, was ein Gerinnsel geradezu herbei beschwört. Rauchen wiederum verengt die Gefäße, wodurch sich der Blutfluss ebenfalls unnormal verändert.
ungesunde Ernährung: Auch die Ernährungsweise eines Menschen spielt in Sachen Thrombose eine wichtige Rolle. Nicht nur, dass ungesunde Lebensmittel Übergewicht und somit auch einen höheren Blutfettspiegel begünstigen. Darüber hinaus kann zum Beispiel mangelnde Flüssigkeitszufuhr für eine Verdickung des Blutes sorgen. Das Auftreten von Thromben ist hier dann sehr wahrscheinlich.
Vorerkrankungen: Bestimmte Grunderkrankungen wie Diabetes, Krampfadern, Krebs, Herzrhythmusstörungen oder bereits vorausgegangene Thrombosen stellen ebenfalls kritische Risikofaktoren dar, wenn es um die Auftretenswahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln geht. Zwar können Betroffene hier nur bedingt Prävention betreiben, doch das Wissen um Thromben fördernde Krankheiten erleichtert möglicherweise das Erkennen von Anzeichen.
hormonelle Risikofaktoren: Manchmal sind auch Hormone oder hormonelle Störungen für eine Thrombose verantwortlich. Als Auslöser sind hierbei vor allem Schwangerschaften, die Einnahme von Hormonpräparaten und das Einsetzen der Menopause zu nennen. In allen drei Fällen erfährt der Körper eine hormonelle Umstellung, welche sich auch auf die Venen und das Fließverhalten von Blut auswirken kann.
Verdacht auf Thrombose – Was tun?
Beim geringsten Verdacht auf eine Thrombose ist es dringend ratsam, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Zum einen muss so schnell wie möglich die genaue Lage der von einem Blutgerinnsel betroffenen Gefäße ermittelt werden. Zum anderen sind sofortige Maßnahmen zur Entschärfung der Thromben unerlässlich. Manchmal ist sogar eine Gefäßtransplantation nötig, um die beschädigten Venen zu ersetzen. Zusätzlich zu den Verordnungen Ihres Arztes (z.B. Medikamente zur Blutverdünnung und Kompressionsstrümpfe) können Sie ihre Venen wie folgt entlasten:
- Bewegen Sie sich ausreichend, um Ihren Blutfluss anzukurbeln. Beinaktive Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind hierfür ideal geeignet.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um ihr Blut wortwörtlich im Fluss zu halten. Verzichten sie zudem auf fette Lebensmittel wie Wurst oder Chips, welche den gerinnungsfördernden Fettgehalt im Blut extrem in die Höhe treiben.
- Von Rauschmittel- und Nikotinkonsum ist im Falle einer Thrombose gänzlich abzuraten. Nicht nur, dass Zigarettenrauch die Gefäße zusätzlich verengt. Mit Blick auf Organtätigkeiten, die beim Vorliegen von Thromben deutlich gefährdet sein können, erhöhen Risikofaktoren wie Alkohol und Nikotin bei einem Blutgerinnsel darüber hinaus auch die Komplikationswahrscheinlichkeit.
Fazit
Wer ein gutes Körpergefühl besitzt, kann mögliche Anzeichen für eine Thrombose sehr zuverlässig an sich ausmachen. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie dabei etwaigen Risikofaktoren schenken, welche das Auftreten von Thromben stark begünstigen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, Ihren Körper vor einem mitunter lebensbedrohlichen Notfall zu bewahren.