Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfungen oder ein allgemeines Unwohlsein im Bauchbereich. Sie litten sicherlich schon einmal unter diesen Symptomen, die im Allgemeinen recht schnell abklingen, dennoch unangenehm und vor allem störend sind. Schon zu alten Zeiten schworen Menschen auf die heilende Wirkung spezieller Tees, die Schmerzen lindern und den Magen oder die Verdauung beruhigen sollten. Glauben Sie an die Wirkung der Tees? Sie werden erstaunt sein, dass die moderne Wissenschaft sogar belegen konnte, dass einige Tees aus Heilkräutern tatsächlich eine Wirkung entfalten können.
Vorsicht ist geboten
Obwohl verschiedene Heiltees eine positive Wirkung besitzen, sollten Sie bei starken Magen- oder Bauchschmerzen umgehend einen Arzt aufsuchen. Natürlich wirkt Kamillentee krampflösend, stammen Ihre Schmerzen jedoch nicht von einer Magenverstimmung, sondern einem entzündeten Blinddarm, benötigen Sie ärztliche Hilfe. Dasselbe gilt bei Beschwerden, die nicht innerhalb von einem Tag oder zwei Tagen gänzlich abklingen. Begleitet zusätzlich Fieber die Schmerzen, ist dies ein sicheres Zeichen, dass Sie ärztliche Hilfe benötigen. In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie dessen Behandlungsvorschlag jedoch mit Tees unterstützen.
Die gängigsten Tees gegen Bauch- und Magenschmerzen
Tees werden aus Heilpflanzen hergestellt, deren lindernde Wirkung seit Jahrhunderten bekannt ist und die längst nicht nur in Tees genutzt wird. Wie häufig hatten Sie schon Handcremes mit Kamillenextrakten in den Händen oder lutschten Fenchelbonbons gegen Halsschmerzen? Häufig setzen wir unbewusst auf Heilpflanzen, ohne uns selbst über die Wirkung bewusst zu sein. Hierzulande sind folgende Heilpflanzen gängig:
Fenchel: Die Früchte wirken schleimlösend und antibakteriell, weshalb sie mitunter Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt werden. Allerdings hilft Fenchel auch bei Krämpfen und beugt Blähungen vor. Eine besondere Wirkung besteht in der Appetitanregung. Hatten Sie beispielsweise eine Magen-Darm-Grippe und verspüren keinen Hunger, könnte Fenchel durchaus Abhilfe schaffen.
Anis: Anis besitzt ebenfalls eine krampflösende Eigenschaft und ist antibakteriell. Durch die blähungstreibende Wirkung eignet sich Anis recht gut bei Blähungen und aufkommenden Verstopfungen.
Kamillenblüten: Kamille ist fast schon ein Allheilmittel und wird für unzählige Anwendungsgebiete genutzt. Bei Magen- und Bauchschmerzen hilft Kamille, die Krämpfe zu lösen und hemmt gleichzeitig Entzündungen.
Pfefferminz: Hierzulande ist Pfefferminz besonders im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen ein gängiges Naturheilmittel. Die Blätter der Pflanze sind jedoch auch optimal bei Blasen- und Gallenwegsbeschwerden und lösen zuverlässig Krämpfe.
Schafgarbenkraut, Melissenblätter: Beide Pflanzen haben eine krampflösende und antibakterielle Wirkung und bieten sich somit bei Bauchschmerzen an.
Ingwer: Auch Ingwer besitzt positive Eigenschaften, doch verträgt nicht jeder Magen einen Tee aus der Wurzel. Allgemein hilft der aus Ingwer gewonnene Tee zwar bei Übelkeit, Magenbeschwerden, Schmerzen und Blähungen, ist der Tee jedoch zu stark, kann Ingwer den Magen angreifen. Leiden Sie ohnehin unter einem empfindlichen Magen, sollten Sie besonders auf rohen Ingwer und Pulver aus der Wurzel verzichten.
Die Zubereitung der Tees
Themenwelt Bauchschmerzen:
Sie erhalten die Heilkräuter häufig schon in fertigen Teemischungen, allerdings empfiehlt es sich, direkt mit losen Kräutern zu arbeiten. Gerade günstige Kamillen- oder Pfefferminztees aus dem Supermarkt enthalten Konservierungsstoffe, die die heilende Wirkung abschwächen. In Apotheken oder auch Reformhäusern können Sie die entsprechenden Heilpflanzen in abgepackten Tüten kaufen und Ihren eigenen Tee herstellen, wobei Sie natürlich auch verschiedenen Heilpflanzen kombinieren können. Für eine Tasse Tee benötigen Sie zwischen 1 und 2 Esslöffeln der Heilpflanzen. Füllen Sie die getrocknete Mischung wahlweise in ein Teeei oder schütten Sie diese ruhig auf den Boden einer Tasse. Nun gießen Sie heißes Wasser auf und lassen die Mischung 15 Minuten abgedeckt ziehen. Wenn Sie kein Teeei nutzen, gießen Sie den Sud über einem Küchensieb ab und trinken die Mischung möglichst warm.
Bereits fertige Mischungen
In Reformhäusern und auch in Apotheken können Sie spezielle Magen- und Darmtees erwerben, die in der Regel hervorragend wirken. Die Inhaltsstoffe schwanken je nach Einsatzgebiet, obwohl zahlreiche Fertigmischungen zur Behandlung diverser Symptome geeignet sind. Trinken Sie den Tee, wirkt er gegen Sodbrennen und Krämpfen, lindert Übelkeit und hilft mitunter durch die vermehrte Flüssigkeitszufuhr bei Blasenbeschwerden. Die einzelnen Mischungen zielen somit auf ein breites Spektrum ab und kommen Ihnen äußerst gelegen, wenn Sie unter einer Magenverstimmung oder auch einer Infektion leiden. Die in der Mischung enthaltenen Kamillenblüten und Fenchel beruhigen die gereizten Schleimhäute, was sich durchaus bei Durchfall bemerkbar macht. Bei Verstopfungen können Sie auf Darmtees setzen, die abführend wirken.
Können Sie die Symptome nicht lindern oder verstärken sich die Schmerzen, suchen Sie bitte dennoch einen Arzt auf. Der konventionellen Therapie steht dennoch nicht die Unterstützung durch Heiltees entgegen, wenn Sie während der Behandlung nicht auf Ihren Magen- und Darmtee verzichten möchten.
Bei mir hilft eine gute Tasse Tee auf jeden Fall gegen Bauchschmerzen. Erste Wahl sind bei mir Kamillen- und Anistee. Natürlich sollte man sich, bei länger anhaltenden Schmerzen, von einem Arzt untersuchen lassen.