In den Industriestaaten hat sich die Lebenserwartung jahrzehntelang verbessert. Dieser Trend schwächt jetzt aber offensichtlich ab. Insbesondere trifft das Deutschland.
Viele Menschen in Deutschland werden immer älter. Hierfür sorgen Verbesserungen im Bereich der Medizin, ein gutes Gesundheitssystem, aber auch persönliches Engagement wie mehr Sport und eine gesunde Ernährung.
Neben der erhöhten Lebenserwartung sehen Experten diesen Effekt auch an der sogenannten Sterbewahrscheinlichkeit. Diese gibt auf einer Skala von 0 bis 1 an, wie hoch das Risiko ist, in einem bestimmten Lebensjahr zu sterben. Neueste Studien zeigen jetzt aber, dass sich dieser Fortschritt verlangsamt.
Steigendes Alter parallel zum Sterberisiko
Je höher das Lebensalter ist, desto höher ist auch das Sterberisiko. Zur Berechnung dieser Sterbewahrscheinlichkeit werden die Sterbefälle eines Jahrgangs im Verhältnis zu den Lebenden des gleichen Jahrgangs verglichen. Hieraus kann dann über sogenannte Sterbetafeln auch die Lebenserwartung berechnet werden.
Die Londoner Bayes Business School hat jetzt eine Studie aufgestellt, die sich mit den Sterberaten von Menschen im Alter von 50 bis 95 befasst. Hierbei haben die Forscher:innen in 21 Ländern mit hohem Einkommen über einen Zeitraum von 50 Jahren untersucht, welche Muster die Sterblichkeitsrate aufweist.
Besonders deutlich zeigt sich, dass deutsche Frauen eine durchschnittliche Verbesserung ihrer Sterbewahrscheinlichkeit um 2,4 Prozent haben. Bei den deutschen Männern hingegen ist diese im gleichen Zeitraum nur um 1,23 Prozent gesunken.
Dass der Trend insgesamt rückläufig ist, könnte mit der vermehrten Ausbreitung von Adipositas und Diabetes zusammenhängen. Ebenfalls würde die Anzahl der Raucher:innen nicht mehr sinken und Menschen an einem hohen Cholesterinspiegel leiden.