Die Steinzeitdiät ist eine der neuesten Ernährungsformen, die es aktuell gibt und erst vor kurzer Zeit aus den USA nach Europa gekommen. Und das, obwohl es sich bei der Steinzeitdiät eigentlich nur um eine alternative Ernährungsform und nicht um eine Diät handelt. Nichtsdestotrotz kann die Steinzeiternährung oder Paleo-Ernährung, wie diese ebenfalls bezeichnet wird, auch bestens eingesetzt werden, um Gewicht zu verlieren. Doch auch für eine dauerhafte Umsetzung ist die Steinzeitdiät nutzbar. Das große Prinzip dieser Ernährungsform beruht auf dem Verzicht und Fokus auf bestimmte Lebensmittelgattungen.
Steinzeiternährung – Lebensmittel, die gesund sind
Innerhalb der Steinzeiternährung oder der Steinzeitdiät besteht Ihr Ernährungsplan hauptsächlich aus Fett- und Eiweißquellen sowie Obst und Gemüse. Natürliche Produkte stehen dabei im Vordergrund. Komplett verzichtet werden muss jedoch auf jegliche Art von Getreideprodukten sowie industrieller Zucker, Hülsenfrüchte und viele Milchprodukte. Das Prinzip dahinter ist relativ simpel. Essen sollen Sie nur das, was auch die Menschen vor tausenden Jahren – vor der Entdeckung der Landwirtschaft und des Ackerbaus – konsumiert haben. Und in der Steinzeit standen keine industriell bearbeiteten Güter zur Verfügung.
Zu den wichtigsten Paleo-Lebensmitteln gehören:
- Fisch
- Eier
- Fleisch
- Gemüse
- Wurzeln
- Nüsse
- Gesunde Fette
- Obst (in Maßen)
Abnehmen mit der Steinzeiternährung
Dass sich Paleo auch als Diät eignet, ist der große Vorteil, den Sie bei dieser Ernährungsform erfahren können. Da Sie hauptsächlich gesunde Fette und Eiweiß konsumieren, gelangt Ihr Körper zu einem verbesserten Fettstoffwechsel. Dadurch können Sie Ihre im Organismus eingelagerten Fettreserven deutlich effizienter verbrennen und ihr Zielgewicht schneller erreichen. Natürlich bedarf dies ebenfalls einer Anpassung der konsumierten Kalorien. Nichtsdestotrotz ist Paleo mehr als eine Diät. Denn Ziel dieser Ernährungsform ist nicht allein die Gewichtsreduktion, sondern viel mehr eine gesunde Ernährung. Hieraus soll das Risiko, an typischen Volkskrankheiten zu erkranken, welche angeblich auf den Konsum von industriellen Gütern und Getreide zurückzuführen sind, minimiert werden. Hierzu zählt beispielsweise:
- Diabetes mellitus
- Fettleibigkeit
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Vorteile der Steinzeitdiät
Der große Pluspunkt der Steinzeitdiät ist die relativ simple Umsetzung. Paleo eignet sich für den Alltag, ohne dass großartiger Verzicht vonnöten wäre. Aufgrund des hohen Fettkonsums ist zudem mit einem starken Sättigungsgefühl zu rechnen, weswegen Ihnen die Diät wahrscheinlich gar nicht als Diät erscheinen wird. Zudem kann die Steinzeitdiät von nahezu jeder Person umgesetzt werden und beschränkt sich nicht auf bestimmte Personenkreise. Auch die Tatsache, dass die Ernährung bei der Steinzeitdiät nicht einseitig ausfällt, sondern neben Fleisch auch viel Gemüse und Obst Teil dieser Ernährungsform ist, darf als großer Vorteil gegenüber anderen Ernährungs- und Diätformen angesehen werden. Die Vorteile im Überblick:
- Einfache Umsetzung
- Kein großer Verzicht nötig
- Keine einseitige Ernährung
Nachteile der Steinzeitdiät
Ein großer Nachteil, gerade für Anfänger, ist der Verzicht auf Getreideprodukte und Zucker. Zwar kann dies grundsätzlich aus Sicht Ihrer Gesundheit als positiv erachtet werden, ein vollständiger Verzicht auf diese Kohlenhydratquellen ist für viele Menschen allerdings äußerst schwierig. Da sich die Steinzeitdiät jedoch grundsätzlich nicht auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt, sondern sich als eigenständige Ernährungsform ansieht, scheitern viele Menschen auf Dauer bei der Umsetzung.
Weiterhin bedeutet ein Verzicht auf Getreide und eine Umstellung auf den Fettstoffwechsel für die meisten, dass ihr Körper eine Zeit zum Eingewöhnen benötigt. Sie werden sich bei Beginn vermutlich oftmals schlapp und müde fühlen. Zwar ist dieser Eingewöhnungsprozess nach einigen Wochen für gewöhnlich abgeschlossen, die Zeit der Umstellung kann Sie jedoch schnell an Ihre Grenzen bringen.
Zusätzlich beruht die Paleo-Ernährung auf fragwürdigen, wissenschaftlichen Erkenntnissen. Denn was genau die Menschen vor 10.000 Jahren zu essen hatten, kann bis heute nicht eindeutig belegt werden. Somit beruht das Steinzeiternährungsprinzip hauptsächlich auf Vermutungen, was jedoch nicht zwingend heißt, dass das Prinzip nicht wirkt. Die Nachteile im Überblick:
- Verzicht auf Zucker und Getreideprodukte nicht einfach
- Anfänglich kann Müdigkeit auftreten
- Genaue Steinzeiternährung bis heute nicht erforscht (nicht genug wissenschaftliche Nachweisen)
Wissenschaftliche Belege bei der Steinzeitdiät
Aktuell ist der Wirkungsgrad der Steinzeiternährung noch unerforscht, auch wenn erste ganzheitliche Studien (auf Laborbasis) nachweisen konnten, dass die Steinzeitdiät zu einem verbesserten Blutzuckerwert führen kann und das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, gemindert wird. Dies konnte eindeutig in der Johnsson-Studie von 2009 belegt werden. Nichtsdestotrotz fehlen genaue Erkenntnisse, ob sich das Ernährungsprinzip der Steinzeit für unsere heutigen Anforderungen wirklich eignet. Dies wird dadurch unterstützt, dass die Menschen von damals eine wesentlich geringere Lebenserwartung hatten als Menschen heutzutage. Zudem steht das Prinzip der Steinzeiternährung, insbesondere der hohe Fettkonsum und der geringe Kohlenhydratverzehr, im krassen Gegensatz zu Ernährungs- und Nährstoffempfehlungen, die von modernen Gesundheitsinstituten ausgegeben werden.