
Sicherlich werden auch Sie bereits einmal unter einem steifen Nacken gelitten haben. Dabei kann die plötzliche Starre im Genick vielerlei Gründe haben. Plötzliche Bewegungen oder langes Verharren in einer unbequemen Sitzposition vor dem Schreibtisch können einen steifen Nacken auslösen. Hat sich Ihr Nacken erst einmal versteift, wird jede Bewegung zu einer echten Qual. Doch Sie müssen sich nicht auf Dauer mit den Schmerzen anfreunden, denn es gibt einige Behandlungsmöglichkeiten.
Ursachen und Auslöser des steifen Nackens
Die wohl am häufigsten diagnostizierte Ursache für einen versteiften Nacken sind Verspannungen. Dabei ist vor allem Ihre Nackenmuskulatur betroffen, die aufgrund hoher Belastungsintensität verkrampft. Dies geschieht, da Ihr Muskel aufgrund der Anstrengung mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird. Das Resultat ist die Verhärtung Ihrer Muskulatur. Bei einem verspannten Nacken können Sie zumeist Ihren Kopf und Ihre Schultern nur unter Schmerzen bewegen.
Ein besonders schmerzhafter Fall besteht darin, wenn Ihre verspannte Nackenmuskulatur auf einen Nerv drückt. In diesem Szenario sind die Beschwerden wesentlich heftiger und das Risiko einer Entzündung erhöht sich.
Weitere Gründe, die zu einem steifen Nacken führen können, sind:
- Falsche Liege- oder Schlafposition
- Zugluft
- Über- und Fehlbelastungen der Nackenmuskulatur durch schweres Tragen
- Hektische Bewegungen, wodurch Wirbel blockiert werden
- Schäden der Bandscheibe in Halswirbelregion
Ein oftmals unbeachteter Grund für Nackenbeschwerden sind psychische Ursachen. So können auch zu viel Stress oder Angstzustände solche Probleme verursachen. Der Grund liegt hierbei in der Halteposition, die Menschen mit psychischen Problemen einnehmen. Denn oftmals lässt sich bei entsprechenden Personen eine unnatürliche Körperhaltung vorfinden, so beispielsweise zurückgezogene Schultern oder ein gesenkter Kopf. Auch dies kann eine Überanstrengung der Nackenmuskulatur herbeiführen.
Weitere Ursachen für einen steifen Nacken
In manchen Fällen ist es allerdings auch möglich, dass Ihr steifer Nacken nur ein Symptom einer schwereren Verletzung oder einer Erkrankung ist. Dies können Sie vor allem dann feststellen, wenn Ihre Nackenbeschwerden mit weiteren Symptomen verbunden sind.
Mediziner reden in diesem Fall von einem Zervikalsyndrom. Damit sind alle Beeinträchtigungen gemeint, die sich auf Ihre Halswirbelsäule zurückführen lassen. Folgende Symptome können ein Hinweis auf eine weiterführende Erkrankung oder Verletzung dieses Bereichs sein:
- Schwindelanfälle
- Sehschwäche
- Schluckprobleme
- Wahrnehmung merkwürdiger Geräusche
- Verlust von Körperkraft
- Berührungssensibilität
Sollten diese Symptome bei Ihnen in Erscheinung treten, kontaktieren Sie Ihren Arzt. Dieser wird Sie auf mögliche Verletzungen Ihrer Bandscheiben untersuchen, welche häufig mit diesen Symptomen und Nackenbeschwerden einhergehen. Auch das Schleudertrauma lässt sich mit dieser Symptomatik in Verbindung bringen, ähnlich wie Wirbelblockaden.
Unterschied steifer Nacken und Nackensteifigkeit
Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen dem häufig und bei vielen Menschen auftretenden steifen Nacken und der medizinischen Nackensteifigkeit. Während ersterem funktionelle Beschwerden zu Grunde liegen, ist die Nackensteifigkeit ein Resultat von Schmerzen, die bereits anderswo an Ihrem Körper aufgetreten sind. So tritt die Nackensteifigkeit beispielsweise beim Einklemmen bestimmter Nerven auf, kann allerdings auch aus ernsthaften Erkrankungen wie Parkinson oder Meningitis entstehen. Diese Diagnose kann allerdings nur eine ärztliche Untersuchung aufbringen.
Steifer Nacken – Gegenmaßnahmen und Vorbeugen
Um Ihren steifen Nacken zu entspannen, eignen sich verschiedene Vorgehensweisen, die alle auf eine optimierte Durchblutung Ihrer Nackenmuskulatur abzielen. Mit folgenden Maßnahmen können Sie Ihren steifen Nacken akut behandeln:
- Wärmen Sie Ihre Nackenpartie durch einen Halswickel oder eine Wärmflasche
- Nehmen Sie ein heißes Bad oder gehen Sie in die Sauna
- Bedecken Sie Ihren Nacken im Freien durch einen Schal
- Bitten Sie einen Physiotherapeuten um eine Nacken-Schulter-Massage; auch Laien sind dazu in der Lage
- Machen Sie Atemübungen: leichtes Hochziehen der Schultern beim Einatmen, Loslassen und Lockern der Schultern beim Ausatmen
Bei starken Schmerzen, welche sich nicht durch die genannten Maßnahmen kurieren lassen, besuchen Sie Ihren Arzt. Dieser kann ihnen gegebenenfalls schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Bei ernsthafteren Ursachen wie Wirbelblockaden sind weiterführende Untersuchungen und Gegenmaßnahmen notwendig.
Um der Nackenverspannung vorzubeugen, achten Sie auf eine adäquate Haltung, auch am Arbeitsplatz. Bewegen Sie Ihren Kopf und Hals so oft wie möglich, führen Sie häufig Dehnbewegungen aus. Beim Sitzen achten Sie auf eine möglichst gerade und aufrechte Sitzposition, wobei Ihre Füße fest auf dem Boden behaftet sind. Ihr Rücken sollte durch die Lehne des Stuhls gestützt werden. Wechseln Sie Ihre Sitzposition häufig, um Ihre Bandscheiben zu entlasten. Vermeiden Sie es, längere Zeit nach unten schauen zu müssen. Dies spannt Ihre Nackenmuskulatur unnötig an. Auf diese Weise können Sie Ihre Nackenpartie entlasten und Schmerzen verhindern.