Herzstechen (Kardialgie) bezeichnet in erster Linie krampfartige, stechende Schmerzen im Bereich von Herz und linker Brust. Sie deuten meist auf eine ungesunde Belastung der Herzgefäße hin und sollten deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Erfahren Sie im Folgenden, welche Ursachen bei Stechen im Herz denkbar sind und wie sich diese Beschwerden behandeln lassen.
Wie entsteht Herzstechen?
Ein krankes Herz, Verspannungen, seelische oder versorgungsbasierte Engpässe. Die Liste möglicher Ursachen für stechende Schmerzen in Herz und Brust ist lang. Und nur wenige davon lassen sich ohne ärztliche Therapiemaßnahmen heilen. Um den Auslöser für Ihr Herzstechen zu finden, kann es dabei helfen zu beobachten, wann genau die Schmerzen auftreten und wie sie sich äußern. Hier ein kleiner Überblick über die Ursachen für Herzschmerzen:
- Herzstechen durch Herzerkrankungen: Leidet das Herz an einer Erkrankung wie Angina Pectoris oder an allgemeiner Herzschwäche, so äußern sich kardiale Funktionsstörungen gerne durch ein Stechen im Herz. Die Schmerzen treten hierbei vor allem nach körperlicher Anstrengung (z.B. Ausdauersport) auf, werden häufig durch Atemnot, Beklemmungen in der Brust, Bluthochdruck oder Schweißausbrüche begleitet und können bei schweren Krankheitsverläufen sogar auf einen Herzinfarkt hindeuten.
- Herzstechen durch Verspannungen und Gefäßverengungen: Ein eingeklemmter Muskel oder Nerv bereitet dem Herz bisweilen ebenfalls stechenden Schmerz, da hier häufig Schäden an entsprechenden Gefäßen bzw. Nervenbahnen vorliegen oder diese signifikant eingeengt sind. Darüber hinaus sind durch Thrombosen bedingte Lungenembolien und ähnliche Versorgungsengpässe in den Blutgefäßen als Ursache für das Stechen im Herz möglich. Sie können neben Verspannungen auch durch Gefäßkrankheiten wie Arteriosklerose (Arterienverkalkung) entstehen und bedürfen einer ärztlichen Behandlung. Ein gängiges Begleitsymptom der Herzschmerzen ist auch hier Bluthochdruck.
- Stechen im Herz durch seelische Belastung: Vor allem ein geschwächtes Herz reagiert äußerst empfindlich auf Stressspitzen, Streit, Panik und Angst auslösende, seelische Konflikte. Werden diese Einflussfaktoren nicht rechtzeitig behoben, so ist Herzstechen als Warnsignal vor seelischer Überlastung nicht auszuschließen. Ebenso können entsprechende Situationen bei bestehenden Herzkrankheiten Schmerzen im Bereich des Herzens und der Brust begünstigen.
- stechende Schmerzen im Herz als Vorzeichen eines Schlaganfalls: Wenn Ihr Stechen im Herz gemeinsam mit Taubheitsgefühlen, Kopfschmerzen, Schwindel oder Lähmungen auftritt, sollten Sie besonders hellhörig werden. Die genannten Symptome gelten als Vorboten eines Schlaganfalls und können Ihr Herzstechen somit schnell zu einer lebensgefährlichen Notsituation wandeln.
- Herzstechen durch andere Krankheiten oder Drogenmissbrauch: Erkrankungen wie Brustkrebs, Schilddrüsenüberfunktion und Säure-Reflux, aber auch Vergiftungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch zeichnen sich immer wieder durch einen stechenden Schmerz im Bereich des Herzens oder der Brust aus. Eine Untersuchung durch den Arzt kann hier mehr Aufschluss zu möglichen Grunderkrankungen, Alkohol- bzw. Drogenabhängigkeiten geben.
Behandlung bei Stechen im Herz
Ein Stechen im Herz tritt im Anfangsstadium vieler Erkrankungen zunächst in schwacher Form auf. Die Beschwerden halten also nur kurz an und können leicht behoben werden. Je fortgeschrittener die Krankheit jedoch ist, desto stärker wird auch das Stechen. Nehmen Sie Ihre Herzschmerzen daher von Beginn an ernst und leiten Sie geeignete Gegenmaßnahmen ein. Diese können wie folgt aussehen:
- Herz und Blutdruck überprüfen: Lassen Sie Ihren Blutdruck, wie auch Ihre Herzfunktion in regelmäßigen Abständen überprüfen (z.B. durch EKG, Blutuntersuchungen oder Belastungstests). Die Untersuchungsergebnisse können bereits bei leichten Abweichungen von der Norm Auskunft zu eventuellen Herz- und Gefäßkrankheiten geben und eine schnelle Gegenbehandlung ermöglichen. Zudem lässt sich das Stechen selbst schneller behandeln, wenn die Krankheitsursache erst einmal gefunden ist.
- Ernährung für Ihr Herz: Um Ihre Herz- und Gefäßfunktionalität zu stärken, ist die richtige Ernährung wichtig. Verringern Sie sowohl etwaiges Übergewicht, als auch Ihre tägliche Salzzufuhr, denn das darin enthaltene Natrium kann den Blutdruck steigern und Gefäßkrankheiten befördern. Gleiches gilt für gesättigte Fettsäuren, wohingegen ungesättigte Fettsäuren gemeinsam mit Kalium, Pektinen und Antioxidantien die Gesundheit von Herz und Gefäßen unterstützen. Besonders gut zur Behandlung von Herzstechen geeignet sind somit Äpfel, Aprikosen, Artischocken, Beerenfrüchte und Brokkoli. Auch Brotsaft, Curry und Erdnüsse werden immer wieder gegen Herz-, Kreislauf-, und Gefäßerkrankungen empfohlen.
- mit Sport die Herzfitness erhöhen – Bewegung sorgt zum einen für mehr Kondition und bessere Belastbarkeit des Herzens. Zum anderen erhöhen tägliche Bewegungseinheiten die Gefäß- und Muskelelastizität, was nicht nur Krankheiten, sondern auch Nerv- und Muskelverspannungen vorbeugt. Um Stechen und Schmerzen im Bereich des Herzens, bzw. der Brust entgegen zu wirken, sind regelmäßige Spaziergänge, Fahrradtouren und andere Ausdauersportarten also ideal.
- Maßnahmen zur Muskelentspannung – Von chiropraktischen Entspannungsangeboten über Akupunktur und Massagen bis hin zu privatem Entspannungstraining und Verhaltenstherapien können viele Behandlungsmaßnahmen die Entspanntheit Ihres Herzens positiv beeinflussen. Nicht nur, dass sich damit Verspannungen und stechender Schmerz im Herzbereich lösen lassen. Die entspannenden Maßnahmen wirken auch effizient gegen stressbedingte innere Unruhe, Panik- und Angstzustände. Verwöhnen Sie Ihr Herz also in regelmäßigen Abständen mit einer Entspannungskur. Privat können Sie hierfür auch Entspannungsbäder, Entspannungsmusik, sowie Yoga oder Meditation nutzen, um Schmerzen vorzubeugen.
- rezeptpflichtige Medikamente bei Stechen im Herz: Angina Pectoris und andere Herzerkrankungen als Ursache für stechende Schmerzen im Herz und der Brust machen nicht selten eine medikamentöse Behandlung notwendig. Denkbar wären zum Beispiel Präparate zur Blutverdünnung oder Blutdrucksenkung. Eine Beratschlagung mit dem Kardiologen ist diesbezüglich in jedem Fall erforderlich.
- Operation als letzter Ausweg: Wenn sich Schmerzen und Stechen im Herz durch keine der genannten Behandlungsoptionen in den Griff bekommen lassen, könnte womöglich eine operative Beseitigung verschlossener Blutgefäße notwendig werden. Dies ist vor allem bei Lungenembolien sowie einer schweren koronaren Herzkrankheit der der Fall. Je nach Krankheitsursache besteht dabei die Möglichkeit einer Laserbehandlung oder der Verlegung eines Bypasses, um den Verschluss und damit auch die Schmerzen in Brust und Herz aufzulösen.
Kardiales Stechen – Wann zum Arzt?
Im fortgeschrittenen Stadium einer Krankheit oder Vergiftung machen sich Stechen bzw. Schmerzen im Herz meist eindeutiger bemerkbar als im Anfangsstadium. Eine ärztliche Untersuchung per EKG und Tomographie sollte allerdings so früh wie möglich erfolgen, um schwerwiegende Gesundheitsschäden abzuwenden.
Besonders wichtig ist ein Arztbesuch auch, wenn Ihr kardiales Stechen länger als 20 Minuten am Stück dauert. Vor allem Atemnot, Beklemmungsgefühle, Schweißausbrüche, sowie Taubheitsgefühle im linken Arm oder der linken Brust könnten hier einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ankündigen. In diesem Fall muss ein Arzt Notfallmaßnahmen einleiten und sofort mit der Behandlung der Schmerzen beginnen.
Fazit
Wiederholt auftretendes Stechen im Herz, egal ob schwach oder stark, sollte in jedem Fall von einem Kardiologen in Augenschein genommen werden. Die Gefahr lebensgefährlicher Herz- und Gefäßkrankheiten ist hier meist nicht auszuschließen und bedarf sofortiger Gegenmaßnahmen, um einem Herzinfarkt bzw. Schlaganfall vorzubeugen. Zögern Sie daher nicht, sondern gehen Sie bei häufigem kardialen Stechen und regelmäßig auftretenden Herzschmerzen umgehend zum Arzt.