Stechende Schmerzen im Hals treten in Zusammenhang mit unterschiedlichen Krankheitstypen auf. Neben den bekannten Halsschmerzen bei Erkältung kommen zum Beispiel auch Krankheiten wie Mandelentzündung (Angina tonsillaris) oder Formen der Rachenentzündung (Pharyngitis), darunter die sogenannte Seitenstrangangina als Auslöser für das Stechen in Frage. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welche Ursachen genau die stechenden Schmerzen haben und wie die Behandlung gegen die Halsschmerzen im Ernstfall aussieht..
Wie entstehen stechende Schmerzen im Hals?
Stechen im Hals (Collum oder Cervix) sind zumeist ein Anzeichen verschiedener Gesundheitsbeschwerden im Hals- und / oder Rachenbereich. Dabei können die Halsschmerzen von unterschiedlichen Schmerzquellen herrühren. Neben den Lymphknoten Schleimhäuten, Muskeln und Nerven des Halses kommen hierbei vorrangig folgende Halselemente als Auslöser der Schmerzen in Betracht:
- Drosselvene (Vena jugularis)
- Halsschlagader (Arteria carotis communis)
- Unterschlüsselbeinarterie (Arteria subclavia)
- Rachen (Pharynx)
- Kehlkopf (Larynx)
- Mandeln (Tonsilla)
- Luftröhre (Trachea)
- Speiseröhre (Oesophagus)
Zu den klassischen Entstehungswegen für stechende Halsschmerzen zählen unter anderem Entzündungen im HNO-Bereich. Nicht auszuschließen sind daneben Verletzungen (z.B. der Halsschlagader) und Operationen. Hier ein kleiner Überblick:
- Entzündungskrankheiten und Infektionen: Den meisten sind stechende Schmerzen im Halsbereich im Rahmen eines grippalen Infekts oder einer Erkältung bekannt. Das Gesamtspektrum möglicher Infektions- und Entzündungskrankheiten, die zu stechenden Halsschmerzen führen können, ist jedoch wesentlich größer. Von der als Mandelentzündung (Angina tonsillaris oder Tonsillitis) über Seitenstrangangina bzw. Rachenentzündung (Pharyngitis) bis hin zur Kehlkopfentzündung (Laryngitis) sind hier zahlreiche Krankheitstypen als Ursache denkbar. Zudem lassen sich auch Entzündungen der Speise- oder Luftröhre, zum Beispiel durch Refluxkrankheit oder Lungenentzündung, nicht als mögliche Ursachen ausschließen. Häufige begleitende Symptome der genannten Erkrankungen sind neben Stechen im Hals vor allem Schluckbeschwerden, Husten und Heiserkeit. Vor allem die Seitenstrangangina ist dafür bekannt. Bei infektiösen Entzündungen kommt ferner gerne Fieber hinzu.
- Gefäßerkrankungen: Die auch als Halsschlagader bekannte Arteria carotis communis ist das wichtigste Blutgefäß des Halses. Bei Erkrankungen des Blutgefäßes sind stechende Schmerzen im Hals nicht unüblich. Vor allem die sogenannte Karotisdissektion sorgt immer wieder für Halsschmerzen dieser Art. Hinter dem Begriff verbirgt sich die krankhafte Aufspaltung der Halsschlagader. Denkbare Gründe sind zum Beispiel Vorerkrankungen der Gefäße wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck, welche wie die Karotisdissektion ebenfalls für Stechen im Hals verantwortlich sein können. Als Folge einer erkrankten Halsschlagader sind die stechenden Schmerzen jedoch besonders gefährlich, da sie in diesem Fall auf ein bestehendes Blutgerinnsel anzeigen oder gar einen Herzinfarkt ankündigen können. Als Begleitsymptome derartiger Probleme mit der Halsschlagader sind häufig Kieferschmerzen, Kopfschmerzen und Schwindel.
- Verletzungen, Muskel- und Nervenprobleme: Relativ harmlos ist Stechen im Hals, wenn es in Folge einer Muskelzerrung oder Verspannung auftritt. Vorsicht geboten ist dagegen, wenn das Stechen auf Nervenprobleme zurück zu führen ist. Hier könnten Erkrankungen vorliegen, die zu anhaltenden Empfindungsstörungen führen. Ähnlich riskant sind Nerven- oder Gefäßverletzungen.
- Allergien: Zu guter Letzt seien auch allergische Reaktionen als mögliche Auslöser für Stechen im Hals erwähnt. Vor allem Pollen- und Lebensmittelallergien sorgen gerne für entsprechende Halsbeschwerden. Darüber hinaus bergen auch Insektenstiche ein erhöhtes Risiko, stechende Schmerzen im Hals zu verursachen. Typische Begleitsymptome der Allergien sind Schwellungen, Rötungen und Atemprobleme.
Behandlung bei Stechen im Hals
Zur Feststellung der stechenden Schmerzen im Halsbereich ist zunächst eine Patientenbefragung von Nöten. Mögliche Vorerkrankungen, ebenso wie das Ausmaß der Halsschmerzen lassen hier bereits so manchen Verdacht zu. Gewissheit gibt jedoch nur eine körperliche Untersuchung, bei der sowohl der Hals- und Rachenraum, als auch die Blutwerte in Augenschein genommen werden. Zur Absicherung sind abschließend Halsabstriche und bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen möglich. Die Behandlung der Halsschmerzen kann sich dann wie folgt gestalten:
- Meidung von Reizfaktoren – Halsschmerzen und Husten werden oftmals schlimmer, wenn die Atemwege bestimmten Reizfaktoren ausgesetzt. Allergiker können hiervon ein Lied singen. Sie sind es auch, die bei Stechen im Hals besonderen Wert auf die Meidung von Reizfaktoren legen sollten. In Sachen Ernährung könnten scharfe, säurehaltige und spröde Lebensmittel das Stechen befördern. Belassen Sie es darum bei weicher und milder Nahrung, bis die stechenden Schmerzen vorüber sind.
- Hausmittel und Heilkräuter – Warmer Kräutertee mit Honig gilt als guter Tipp bei Halsschmerzen jedweder Art. Besonders beruhigend wirken hier Johanniskraut, Salbei, Thymian, Pfefferminze, Fenchel und Kamille. Die Kräuter haben zumeist auch eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung, sodass auch Grunderkrankungen wie Grippe oder Seitenstrangangina positiv auf die Heilpflanzen reagieren. Weitere Hausmittel gegen stechende Schmerzen im Hals sind Quark-Wickel, Halsbonbons, Dampfbäder und die Schüssler Salze Nr. 4, 21, 22 und 27. Muskel- und Nervenverspannungen im Hals löst man zudem am besten mit Massagen.
- Medikamente – Bestehende Erkrankungen, die zu Stechschmerzen im Hals führen, erfordern in der Regel eine individuelle Behandlung mit Arzneimitteln (z.B. Antibiotika oder Blutdruckmittel). Doch auch die Schmerzen selbst können mit schmerzlindernden Präparaten wie Paracetamol behandelt werden. Die zugrundeliegende Krankheit wird damit aber nicht geheilt, weshalb Schmerzmittel nur als begleitende Krankheitstherapie in Frage kommen.
- Karotis-Thrombendarteriektomie – Diese Therapieform wird angewendet, wenn schwerwiegende Gefäßverengungen im Hals vorliegen und der Verdacht auf ein Blutgerinnsel oder einen Schlaganfall vorhanden ist. Dabei bringen Ärzte Stents in die krankhaft verengten Gefäße ein, um sie so zu weiten. Ergänzend können Medikamente zur Blutverdünnung (z.B. Heparin) eingesetzt werden. Stechende Halsschmerzen sollten nach der Behandlung rasch abflauen.
- Operative Eingriffe – Ursachen wie eine chronische Mandelentzündung erfordern nicht selten eine operative Entfernung der Mandeln. Erst, wenn die chronisch entzündeten Tonsillen entfernt sind, kann auch das Stechen zurückgehen. Der Eingriff erfolgt über den Rachenbereich und wird durch orale bzw. nasale OP-Maßnahmen durchgeführt.
Stechen im Hals – Wann zum Arzt?
Zerrungen und Muskelverspannungen als Ursache für stechende Halsschmerzen sind selten ein Grund zur Sorge. Die Schmerzen klingen hier schnell wieder ab, wenn die betroffenen Muskelgruppen ausreichende Entspannung erfahren. Gefährlich ist der Stechschmerz im Hals aber, wenn Verletzungen, Gefäßerkrankungen oder entzündliche bzw. infektiöse Krankheitstypen die Ursachen sind. Vereinbaren Sie darum bitte einen Arztbesuch, wenn…
…neben stechenden Halsschmerzen auch starkes Fieber oder Atemnot auftritt.
…Sie Begleitsymptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel bemerken.
…eitriger Auswurf oder übler Geruch aus dem Hals aufsteigen.
…die stechenden Schmerzen mit Ausfallerscheinungen der Gliedmaßen einhergehen.
…der Stechschmerz trotz Anwendung von Haus- und Schmerzmitteln schlimmer wird.
…Sie nachweislich an einer Allergie oder Gefäßerkrankung leiden.
Fazit
Stechende Schmerzen im Halsbereich können harmlose Ursachen wie eine Muskelverspannung haben. Entzündungs-, Infektions-, Nerven- und Gefäßkrankheiten sind jedoch ebenfalls nicht als Auslöser der Schmerzen ausgeschlossen. In schlimmen Fällen kann der Stechschmerz sogar auf ein Blutgerinnsel oder einen Schlaganfall hindeuten, was dann lebensbedrohliche Situationen für Patienten bedeutet. Allerdings sind derart schwere Ursachen selten und lassen sich meist durch entsprechende Begleitsymptome und Krankheitsgeschichten erahnen. Die überwiegende Zahl aller Stechbeschwerden im Hals ist hingegen unbedenklich und spätestens nach geeigneter Therapie mit Arzneimitteln wieder verschwunden.