Ein Stechen bzw. stechende Schmerzen im Auge deuten zumeist auf Erkrankungen der Sehorgane hin. Doch auch im übrigen Körper lokalisierte Krankheiten und besondere Augenreizungen können stechende Augenschmerzen begünstigen. Oft wird das Stechen dabei von Beschwerden wie Rötungen, Schwellungen und Tränenfluss begleitet. Nützliche Informationen zur Entstehung und Behandlung von Augenstechen, sowie Kriterien für einen dringenden Besuch beim Augenarzt, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Wie entsteht Stechen im Auge?
Das menschliche Auge ist wohl eines der empfindlichsten Organe überhaupt. Auf Reizungen, Krankheiten und Verletzungen reagiert es also sehr leicht mit brennenden oder stechenden Schmerzen. Nicht selten ist dabei auch ein Augenbewegungsschmerz. Welche Ursache für das Stechen im Auge verantwortlich ist, lässt sich dabei mal mehr, mal weniger leicht ermitteln.
Ist das Stechen nur über einen kurzen Zeitraum bemerkbar, handelt es sich meist um einen harmlosen Grund. Halten die stechenden Schmerzen hingegen über einen längeren Zeitraum an und stehen mit weiteren Beschwerden und Symptomen in Verbindung, müssen ernsthafte Verletzungen oder Augenerkrankungen in Betracht gezogen werden. Insgesamt kommen folgende Auslöser in Frage:
- Verletzungen am Auge: Eine anatomische Verletzung des Auges löst fast immer stechende Schmerzen aus. Beispiele für derartige Schädigungen des Auges sind zum Beispiel Verätzungen durch toxische Gase, scharfe oder spitze Gegenstände, und starke UV-Einstrahlung. Letztere führt neben Augenstechen auch gerne zu zuckenden Lichtblitzen im Auge. Werden die Verletzungen nicht zeitig behoben, drohen bleibende und irreparable Schäden an den Sehorganen.
- Augenentzündung: Besonders häufig für stechende Schmerzen im Auge verantwortlich sind Entzündungen und Infektionen an der Bindehaut (Konjunktivitis), dem Augenlid (Blepharitis), den Tränendrüsen (Dakryoadenitis) oder der Hornhaut (Keratitis). In Sachen Augenlider kommt zudem das sogenannte Gerstenkorn (Hordeolum) für das Stechen im Auge in Betracht. Die Drüsenentzündung am Augenlid führt gerne zu starken Lidschwellungen und deutet bei gehäuftem Auftreten manchmal auf eine Diabeteserkrankung hin. Oftmals kommt hierbei auch noch ein Augenbewegungsschmerz in Form von Brennen oder einem Gefühl des Reibens hinzu.
- Augenreizungen: Allergene wie Pollen, Pilze und Tierhaare reizen die Augen mancher Menschen sehr. Ähnlich sieht es mit kalter Zugluft und sehr trockener Luft aus, wobei diese nicht nur die Augen von Allergikern strapazieren. Überhaupt sind trockene Augen ein Garant für Schmerzsymptome wie Augenstechen, weshalb die Sehorgane stets ausreichenden Schutz vor extremer Witterung bedürfen.
- sonstige Erkrankungen: Ein Glaukom, auch als grüner Star bekannt, gilt ebenfalls als denkbarer Auslöser von Stechen im Auge. Begleitet werden die Schmerzen dabei oftmals von Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Weitere Krankheiten, die mit stechenden Augen in Verbindung stehen, sind Migräne, Cluster-Kopfschmerzen und Nervenentzündungen (v.a. des Sehnervs). Betroffene klagen in diesen Fällen fast ausnahmslos über extreme Lichtempfindlichkeit des Auges und verschiedene Formen von Schmerzen.
Behandlung bei stechenden Augenschmerzen
Um einen ersten Befund zu erhalten, wenn stechender Schmerz das Auge plagt, genügen dem Augenarzt bereits durch Blickdiagnose und Anamnese des Patienten in Erfahrung gebrachte Leitsymptome. Hierzu zählen vor allem Schwellungen, gesteigerter Tränenfluss, Rötungen des Auges und natürlich der stechende Schmerz selbst.
Zur Bestätigung der Erstdiagnose wird der Arzt Ihr Auge aber genauer untersuchen, indem er beispielsweise eine Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) durchführt. Hierfür verwenden Ärzte spezielle Hohlspiegel, Lichtquellen und gelegentlich auch pupillenerweiternde Medikamente, um die Augenoberfläche genauer inspizieren zu können. Ergänzend zur Augenspiegelung wird gerne der Augendruck gemessen.
- Operation – Ist ein Fremdkörper, eine Verletzung oder tiefgreifende Erkrankung des Auges (z.B. grüner Star) für das Stechen verantwortlich, stellt ein chirurgischer Eingriff unter lokaler Betäubung möglicherweise die einzige Option dar. Je nach Ursache entfernen, rekonstruieren oder versiegeln Augenärzte hier die betroffenen Augenareale, was für gewöhnlich mit vorübergehenden Seheinschränkungen verbunden ist.
- Medikamente – Entzündungen im Bereich der Augen müssen mit Antibiotika therapiert werden, um den Entzündungsherd schnellstmöglich einzudämmen. Geschieht das nicht, besteht das Risiko dauerhafter Seheinschränkungen bis hin zur völligen Erblindung des Patienten. Um Schwellungen am Auge zu beheben, können ergänzend kortisonhaltige Medikamente verschrieben werden. Die Gabe von Schmerzmitteln kann in schweren Fällen von Augenstechen notwendig sein.
- Hausmittel und Kräuter – Antibakterielle Salben und Augentropfen zur Linderung von Trockenheit, Schmerzen oder Entzündungen existieren in großer Anzahl. Empfehlenswert ist ein Gespräch mit dem Apotheker oder Augenarzt, um ein für Ihre Bedürfnisse geeignetes Präparat zu finden. Sind die Augen durch zu grelles Licht verblitzt, werden sie auf jeden Fall mit antibakterieller Salbe behandelt. Nützliche Kräuter werden im Falle stechender Augenschmerzen von Augentrost, Gänsefingerkraut, Lavendel, Mädesüß und Weide gestellt.
Stechen im Auge – Wann zum Arzt?
Oft können Sie bei Stechen in den Augen mit Hausmitteln und Kräutern schon viel erreichen. Eine reine Selbstbehandlung ist bei anhaltenden Beschwerden dennoch nicht empfehlenswert, da nichtbehandelte Krankheitsursachen leicht zu dauerhaften Augenschäden führen. Aus diesem Grund ist ein Arztbesuch immer dann angezeigt, wenn…
…das Stechen im Auge durch einen Fremdkörper oder Toxine ausgelöst wurde.
…Ihre Augen lange zu grellem Licht ausgesetzt waren und verblitzen.
…das stechende Auge stark tränt, eitert, geschwollen oder gerötet ist.
…die stechenden Augen den Verdacht auf eine Grunderkrankung zulassen.
Fazit
Stechen im Auge kann, wenn nur sehr kurz anhaltend, einen harmlosen Grund haben. Ist der stechende Schmerz in den Augen jedoch durch eine Verletzung, Verätzung oder starke Blendung des Auges entstanden oder das Stechen im Auge hat seine Ursache in einer mit Schmerzen verbundenen Erkrankung, wird ein Arztbesuch unbedingt empfohlen. Nur so können Sie eine dauerhafte Beeinträchtigung, Einschränkung oder gar den Verlust des Augenlichts sicher vermeiden. Behandlungspflichtige Entzündungen am Auge betreffen diesbezüglich meist das Augenlid, die Sehnerven, sowie die Binde- oder Hornhaut. Im Normalfall kann Ihr Augenarzt Ihnen jedoch dabei helfen, das Augenstechen sowie den Augenbewegungsschmerz (Druckschmerz oder Reibung) wirkungsvoll zu bekämpfen.