Sportverletzungen können sowohl bei Laien als auch bei Profis im Sport jederzeit auftreten. Anders als viele Menschen glauben, muss dies nicht unbedingt etwas mit einer falschen Ausführung von Bewegungen zu tun haben, sondern kann auch von einer Überbelastung oder verschiedenen Vorerkrankungen stammen. Wenn der Arm am Ellenbogen zu schmerzen beginnt, spricht man oftmals von einem Tennisarm. Aber was genau ist dieses Syndrom wirklich und kann man es nur vom Tennis bekommen? Wir klären auf!
So kommt es zum Tennisarm
Novak Đoković, einer der besten Tennisspieler der Welt, steht auf dem Spielfeld. Die Spannung ist groß, sein Gegenüber gnadenlos. Das Publikum hält die Luft an, nur noch wenige Schläge trennen ihn von einem weiteren Sieg. Der Druck ist wahnsinnig groß, denn die ganze Welt sieht zu. Viele Fans haben Wetten abgeschlossen und sind von seiner Leistung überzeugt. Mittlerweile ist es sogar möglich, Live Wetten zum Sport noch während den Matches abzuschließen. Dabei analysieren Experten die Leistung des Spielers in jedem Moment. Jeder Schlag zählt, jeder Fehler wird in die Live Quoten miteinbezogen. Das baut ordentlich Spannung auf, kann aber auch den Druck auf die Tennisasse erhöhen. Selbst einen Profi wie Đoković lässt dies nicht kalt. Und dann muss er sich plötzlich geschlagen geben, die Schmerzen in seinem Ellenbogen sind einfach zu stark. Der weltbekannte Spieler litt jahrelang unter den Folgen eines Tennisarms, in seinem Fall konnte nur noch eine Operation helfen. Aber man muss weder ein Tennisprofi sein, noch tatsächlich Tennis spielen, um mit dieser schmerzhaften Erkrankung zu kämpfen. Beim Tennisarm handelt es sich um eine Überbelastung, die entsteht, wenn der kleine Knochenvorsprung am Ellenbogen, der sogenannte Epicondylus zu viele Traumata erlebt. In diesem Fall müssen Traumata allerdings keine großen Verletzungen sein, denn es handelt sich dabei um winzig kleine Risse in den Sehnen, die an diesem Knochenvorsprung reiben, wenn der Arm zu oft eine repetitive und anstrengende Bewegung durchführen muss. Der Tennisarm kann durch alle möglichen Tätigkeiten entstehen: Beim Bowlen, Rudern, beim Renovieren des Hauses und bei praktisch jeder Armbewegung, die belastend ist und oft wiederholt wird. Erkennen kann man das Syndrom an starken Schmerzen im äußeren Ellenbogen, die irgendwann selbst bei kleinen Bewegungen auftreten. Für Betroffene wird es immer schwieriger, kleine Gegenstände aufzuheben oder gar eine Hand zu schütteln. Dazu können Schwellungen und Hautrötungen auftreten.
Behandlungsmöglichkeiten und Therapie
Wenn die Schmerzen unerträglich werden, muss unbedingt eingegriffen werden. Hier kommt es zuerst zu einem Aussatz der Belastung, es muss aber meist keine vollständige Ruhigstellung durchgeführt werden. Nur in sehr dramatischen Fällen kommt eine Schiene für etwa zwei Wochen zum Einsatz. Solange man mit Sport und belastenden Tätigkeiten aufhört, darf man den Arm weiterhin eingeschränkt bewegen, sofern es die Schmerzen zulassen. Gleichzeitig wird mit Salben und Medikamenten daran gearbeitet, die Entzündung in den Griff zu bekommen. Auch komprimierende Bandagen können bei den gröbsten Schmerzen helfen und die Entzündung schneller abklingen lassen. In sehr schwerwiegenden Fällen können einige Muskeln im schmerzenden Bereich sogar mit einer Botox-Injektion vorübergehend betäubt und gelähmt werden. Sind Schmerzen und Entzündung unter Kontrolle gebracht, müssen Betroffene auf jeden Fall mit einer Physiotherapie beginnen. Diese ist unerlässlich um sicherzustellen, dass der Tennisarm nicht nach kurzer Zeit wieder auftritt und womöglich sogar schlimmer wird. Hier werden richtige Bewegungsabläufe gelernt, der Muskel gestärkt und soweit unterstützt, dass der Zug auf dem Muskelansatz nachlässt. In mehr als 90 % der Fälle kann der Tennisarm konservativ behandelt werden. Nur wenn die Erkrankung bereits lange vorliegt und selbst nach einer Behandlung immer wieder zurückkehrt, bleibt irgendwann nur noch die Operation übrig. Dabei werden Einschnitte in die betroffene Sehne gemacht, die den Zug auf den Muskel verringern. Außerdem können in einem weiteren Schritt Nerven verödet werden, um die Schmerzen zu mindern.
Trotz der Bezeichnung „Tennisarm“ können die Schmerzen im Ellenbogenbereich bei verschiedenen Sportarten oder Tätigkeiten auftreten. Dabei handelt es sich um eine Überbelastung der Sehnen, die an einem Knochenvorsprung abgerieben werden. Die Folge davon sind starke Schmerzen und Entzündungen, bei denen viele Betroffene kaum mehr den Arm bewegen können. Eine konservative Therapie schlägt fast immer gut an.