Sodbrennen kennen die meisten Menschen in den westlichen Industrienationen. Circa 27 Prozent aller Menschen in den betroffenen Regionen haben einmal wöchentlich Sodbrennen. Bei ungefähr zehn Prozent ist dieses Symptom sogar täglich zu beobachten. Hauptursache für Sodbrennen ist vor allem eine falsche Ernährungsweise, die auf den Verzehr von viel Fett basiert. Auch Alkohol oder das Rauchen von Zigaretten sowie Stress können das unangenehme Gefühl in der Nähe des Brustbeins auslösen. Wie Sodbrennen entsteht und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie im Folgenden.
Wie entsteht Sodbrennen?
Ihr Magen ist mit einer Ummantelung vor der aggressiven Magensäure geschützt. Diese Schleimhaut verhindert, dass Ihr Magen durch die Säure geschädigt wird. Im Normalfall regelt ein Schließmuskel, dass die Magensäure nicht aus Ihrem Magen in die Speiseröhre gelangt. Dieser Schließmuskel wird in der Fachsprache auch als Ösophagussphinkter bezeichnet. Während des Sodbrennens kann dieser Muskel seine Funktion allerdings nicht vollständig ausfüllen, wodurch die Magensäure in Ihre Speiseröhre gelangt und Sodbrennen verursacht.
Dieses Phänomen kann verschiedene Ursachen haben, so ist beispielsweise der Druck, den die Gebärmutter bei einer Schwangeren auf den Magen ausübt, ein häufiger Grund für Sodbrennen. Auch postoperative Beschwerden, ein Reizmagen oder eine gereizte Speiseröhre durch bestimmte Lebensmittel können diese Beschwerde in Erscheinung treten lassen.
Die häufigsten Ursachen für Sodbrennen
Auch wenn es physische Ursachen haben kann, dass Sodbrennen entsteht, gelangt die Magensäure im Normalfall eher durch falsche Ernährung in die Speiseröhre. Ein übermäßiger Genuss folgender Nahrungsmittel verursacht eine Überproduktion von Magensäure, wodurch diese in die Speiseröhre aufsteigt:
- fettes oder scharfes Essen
- viele Gewürze, vor allem Chili
- Äpfel
- Tee und Kaffee
- Kohlensäure
- Saure Lebensmittel wie Zitrusfrüchte
Auch wenn Sie häufig Rauchen oder Alkohol trinken, werden Sie vermutlich oftmals unter Sodbrennen leiden. Die Inhaltsstoffe dieser Genussmittel schwächen den Schließmuskel, der Ihren Magen und die Speiseröhre voneinander trennt.
Ähnliches läuft es bei der Schwangerschaft ab. Während dieser Phase bedingen Ihre Hormone, dass der Ösophagussphinkter erschlafft. Der zusätzliche Druck auf den Magen durch Ihre Gebärmutter führt Magensäure in Ihre Speiseröhre ein, wodurch Sodbrennen entsteht. Durchschnittlich leiden über die Hälfte aller Schwangeren unter diesem Phänomen.
Eine ebenfalls häufige Ursache für Sodbrennen ist der Reizmagen. Dieser lässt sich auf eine zu schwache Magenmuskulatur zurückführen. Hierdurch kann die Nahrung nicht den Weg durch Ihr Verdauungssystem nehmen, verharrt zu lange in Ihrem Magen und gelangt letztendlich wieder in Ihre Speiseröhre. Auch dies kann Sodbrennen auslösen.
Selten beachtet ist Sodbrennen als Folge psychischer Beschwerden. Gerade gestresste Menschen oder jene, die unter starken beruflichen und privaten Druck leiden, sind oftmals von Sodbrennen betroffen. Hieraus resultiert oftmals ein falsches Essverhalten, wodurch die Speiseröhre ebenfalls gereizt werden kann.
Ein rein physischer Grund ist allerdings eine Funktionsstörung des Schließmuskels zwischen Ihrer Speiseröhre und dem Magen. Mediziner sprechen in diesem Fall von der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Drei Viertel aller Betroffenen weisen neben der Funktionsschwäche auch Sodbrennen auf. Diese Erkrankung ist besonders risikoreich, da hierdurch die Gefahr einer Krebserkrankung in der Speiseröhre drastisch erhöht wird.
Zudem kann Sodbrennen ein Symptom vieler weiterer Erkrankungen sein, wie beispielsweise bei Infektionen. Auch können Adipositas oder bestimmte Medikamente und manchmal sogar Magengeschwüre für Sodbrennen verantwortlich sein. Hier noch einmal die möglichen Ursachen im Überblick:
- Falsche Ernährung
- Rauchen
- Alkohol
- Schwangerschaft
- Reizmagen
- Psychische Beschwerden und Stress
- Reflux
- Medikamente
- Magengeschwüre
Diagnose durch den Arzt
Insbesondere dann, wenn Sie häufig unter Sodbrennen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Nach einer ausführlichen Befragung, der sogenannten Anamnese, kann unter Umständen eine physische Untersuchung in Form einer Magen- oder Darmspiegelung, auch Ösophago-Gastro-Duodendoskopie genannt, notwendig werden. Auch eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung ist möglich, ebenso wie die Bestimmung des pH-Wertes der Magensäure. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse lässt sich eine entsprechende Ursache wie auch eine denkbare Refluxkrankheit diagnostizieren.
Therapie und Gegenmaßnahmen bei Sodbrennen
Der Therapieansatz bei Sodbrennen hängt mit der Ursache sowie des Schweregrads des Symptoms zusammen. Häufig genügen allerdings bereits die Umstellung der Ernährung sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, um das Sodbrennen einzugrenzen.
Bei gelegentlichem Sodbrennen sind Ihnen bekannte Hausmittel wie Milch, Nüsse, Kartoffelsalat oder Kamillentee zu empfehlen.
Versuchen Sie zudem, mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Schlafen Sie nach Möglichkeit in einer leicht aufrechten Position, so erschweren Sie es der Magensäure, Ihre Speiseröhre zu erreichen.
Bei besonders starken und häufig auftretenden Sodbrennen ist gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Hier kommen verhäuft sogenannte Protonenpumpenhemmer zum Einsatz, die Ihnen von Ihrem Arzt verschrieben werden.
Infektiöse Krankheiten werden grundsätzlich mit Antibiotika behandelt. Bei der Refluxkrankheit ist auch ein operativer Eingriff möglich. Bei Schwangeren müssen individuelle Therapieformen gefunden werden, da hier die Übersäuerung des Magens in diesem Fall gewöhnlicherweise nicht die Ursache ist. Hier noch einmal die möglichen Therapieformen:
- Ernährung umstellen
- Auf Nikotin und Alkohol verzichten
- Hausmittel wie Milch, Nüsse oder Kamillentee
- 3 Stunden vor dem Schlafen nichts mehr essen
- In einer leicht aufrechten Position schlafen
- Bei starkem Sodbrennen sind Medikamente nötig
- Bei Reflux kann eine Operation helfen