Die Sexualität hat nicht nur auf das psychische, sondern selbstverständlich auch auf das körperliche Wohlbefinden großen Einfluss. Die allgemeine Gesundheit und die Lebensqualität stehen direkt mit der sexuellen Gesundheit in Zusammenhang.
Sexuelle Erfahrungen und die Sexualität im Allgemeinen stellen so einen wichtigen Bereich des Lebens aller Menschen dar. In unterschiedlichen Phasen des Lebens können diese jedoch durchaus Veränderungen unterliegen. Das Wichtigste ist in diesem Zusammenhang, dass sämtliche sexuelle Erfahrungen ohne Diskriminierung und Zwang möglich sein müssen und zu den eigenen sexuellen Beziehungen eine positive Einstellung besteht.
Die sexuelle Gesundheit – Das steckt dahinter
Mit dem Begriff der sexuellen Gesundheit sind keinesfalls nur gesunde Sexualorgane, körperliche Funktionen und die sexuelle Aktivität gemeint. Eine Rolle spielen auch die sexuelle Identität, die Beziehungen und die eigenen Emotionen.
Einen wichtigen Teil der sexuellen Identität eines Menschen nimmt seine sexuelle Orientierung ein. Das gleiche gilt für seine soziale Geschlechterrolle und seine biologischen Geschlechtsmerkmale.
Was ist unter sexueller Orientierung zu verstehen?
Die erotische, psychische und emotionale Anziehung, die eine Person zu anderen Menschen empfindet, fällt unter den Begriff der sexuellen Orientierung. Zu ihr gehört demnach, zu wem Gefühle der Liebe und der sexuellen Anziehung empfunden werden. Diese Neigungen können sehr unterschiedlich und individuell ausfallen.
Für eine genauere Beschreibung der sexuellen Orientierung stehen heutzutage zahlreiche Begrifflichkeiten zur Verfügung, wie etwa Pansexualität, Bisexualität, Homosexualität oder Heterosexualität. Oft verlaufen die Grenzen zwischen den sexuellen Orientierung jedoch nur unscharf – schließlich handelt es sich bei der Sexualität um ein äußerst komplexes Gebilde, welches sich kaum in starre Muster zwingen lässt.
Personen, die gegen die traditionell vorgegebenen normativen Vorstellungen der sexuellen Orientierung sind, bezeichnen sich selbst heutzutage häufig auch mit dem englischen Wort „queer“. Dieses lässt sich mit dem deutschen Adjektiv „schräg“ übersetzen. Menschen, die ihre sexuelle Orientierung als queer verstehen, pflegen eine ablehnende Haltung zu strengen Einteilungen, wie etwa in homo- oder heterosexuell.
Die unterschiedlichen sexuellen Orientierungen
Menschen pflegen somit äußerst individuelle und verschiedene sexuelle Orientierungen. Genutzt werden in diesem Zusammenhang unterschiedliche Begriffe, um diese näher zu beschreiben und einordnen zu können.
Personen, die zu anderen Menschen kaum oder sogar gar keine sexuelle Anziehung verspüren, werden etwa als asexuell bezeichnet. Sex ist für sie kein essentielles Bedürfnis. Dagegen fühlen sich bisexuelle Menschen sowohl zum männlichen als auch zum weiblichen Geschlecht sexuell und emotional hingezogen. Für sie ist es demnach möglich, sexuelle Kontakte und Liebesbeziehungen zu beiden Geschlechtern zu pflegen.
Besteht eine sexuelle und emotionale Anziehung vorwiegend zu Personen des gegenteiligen Geschlechts, handelt es sich um die Heterosexualität. Richtet sich diese im Gegensatz dazu hauptsächlich auf das eigene Geschlecht, wird von Homosexualität gesprochen. Dabei werden homosexuelle Männer als schwul und homosexuelle Frauen als lesbisch bezeichnet. Die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen, bietet für sie beispielsweise ein Gaychat.
Fühlt sich ein Mensch von mehr als von den zwei klassischen Geschlechtern angezogen, wird der Begriff der Pansexualität verwendet. Sie richten ihre sexuellen Bedürfnisse somit überhaupt nicht an einem bestimmten Geschlecht aus.
Im Übrigen ist grundsätzlich jeder Mensch fähig, Liebe zu einer Person des gleichen oder des gegenteiligen Geschlechts zu empfinden. Wie bereits erwähnt, sind sexuelle Orientierung niemals als starr vorgegebene Muster anzusehen. Vielmehr zeichnet sie sich durch fließende und dynamische Übergänge aus.