Die Seekrankheit ist eine besondere Form der Reisekrankheit. Meist wird sie mit einem unruhigen Seegang in Verbindung gebracht, wobei Menschen grundsätzlich auch durch den bloßen Aufenthalt auf einem Schiff seekrank werden können. Die Leitsymptome einer Seekrankheit sind diesbezüglich Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Welche Ursachen für die Symptome verantwortlich sind, und wie Sie einer Seekrankheit erfolgreich vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wie entsteht Seekrankheit?
Unsere Sinne reagieren bisweilen sehr sensibel auf veränderte Umweltbedingungen, was in Sachen Seekrankheit eine entscheidende Rolle spielt. Da der Mensch es gewohnt ist, sich auf festem Untergrund zu bewegen, fällt es seiner Wahrnehmung schwer, sich an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen, die auf einem sich im Wasser wiegenden Schiff herrschen. Gerade der Gleichgewichtssinn wird bei Seegang buchstäblich ins Wanken gebracht. Ein Umstand, der für die räumliche Orientierung mehr als hinderlich ist, denn sie funktioniert nur dann, wenn Gleichgewichtssinn, sowie visuelle und akustische Wahrnehmung reibungslos zusammenspielen.
Eine Kreuzfahrt stellt für den Orientierungssinn also eine enorme Herausforderung dar, bei der es nicht selten zu einer gestörten Wahrnehmung kommt. Im Detail sind es widersprüchliche Signalreize, welche über die Sinnesorgane an den Hirnstamm vermittelt werden und dort zu Konflikten in der räumlichen Bewertung führen. Besagte Konflikte äußern sich zum einen in Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel und Herz-Kreislauf-Problemen. Zum anderen schlägt die Störung der räumlichen Orientierung auch auf den Magen, sodass Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen meist nicht lange auf sich warten lassen. Als Vorboten einer Seekrankheit können des Weiteren Müdigkeit, innere Unruhe und kalte Schweißausbrüche auftreten.
Seekrankheit vorbeugen – aber wie?
Wenn Sie die Befürchtung haben, während einer bevorstehenden Kreuzfahrt seekrank zu werden, gilt es zu aller erst, ruhig zu bleiben. Stress, Hektik und nervliche Anspannung belasten das bei einer Reise per Schiff ohnehin schon strapazierte Zusammenspiel der Sinnesorgane nämlich nur noch mehr. Auch die für Seekrankheit typischen Symptome Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen verstärken sich erfahrungsgemäß durch psychischen Stress. Nachstehend einige weitere Tipps, die Sie dringend beachten sollten, wenn Sie einer Seekrankheit vorbeugen wollen:
genügend Schlaf: Treten Sie eine Kreuzfahrt stets nur gut ausgeruht an. Schlafmangel begünstigt das Auftreten von Seekrankheit bei starkem Seegang nämlich enorm. Ebenso fördert ein Mangel an Schlaf innere Unruhe, die wiederum Symptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit provozieren kann.
Reizfaktoren meiden: Da die Wahrnehmung bei einer Kreuzfahrt ohnehin schon sehr gefordert ist, sollten Sie es vermeiden, ihre Sinne auf dem Schiff zusätzlichen Störreizen auszusetzen. Hierzu zählen vor allem extreme Wetterbedingungen in Form starker, maritimer Winde und überdurchschnittlich hohe Sonneneinstrahlung. Daneben sei auch erwähnt, dass manche Freizeitaktivitäten auf hoher See eine enorme Belastung für Menschen darstellen, die leicht seekrank werden. Insbesondere von Tätigkeiten, die eine sehr gezielte Hand-Augen-Koordination erfordern (z.B. Lesen oder Golf) ist bei starkem Seegang abzusehen. Ähnliches gilt für zu langes Starren auf den Horizont in einem Winkel unter 45°. Was den richtigen Sitz- bzw. Kabinenplatz auf dem Schiff anbelangt, so wird zu Standorten in der Schiffsmitte geraten.
die richtige Ernährung: Wer seinen Magen schonen und während einer Kreuzfahrt vor Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bewahren möchte, der sollte in den Tagen zuvor bewusst auf leicht verdauliche Kost setzen. Stark blähende, stopfende und fette Lebensmittel, ebenso wie alkoholische und koffeinhaltige Getränke, sind demnach im Vorfeld unbedingt zu meiden, um einer Seekrankheit vorzubeugen. Auch während des Aufenthalts auf dem Schiff ist es wichtig, den Verdauungstrakt so weit wie möglich zu entlasten. Ein Geheimtipp erfahrener Seebären ist es, die Vitamin-C-Zufuhr vor und während der Kreuzfahrt gezielt zu erhöhen. Als Richtwert gilt hier eine Tagesdosis von etwa 3 g Vitamin C. Besonders vitamin-c-haltige Nahrungsmittel werden dabei zum Beispiel von Hagebutten, Orangen, Sanddorn, Paprika und Ingwer gestellt. Natürlich können Sie auch trotz dieser Maßnahmen seekrank werden, aber die Symptome treten eventuell deutlich schwächer in Erscheinung.
Ingwer gegen Seekrankheit: Der in Ingwer enthaltene Vitamin-C-Gehalt von beachtlichen 6000 mg pro 100 g ist nicht das einzige, was die würzige Knolle zu einer Geheimwaffe gegen Seekrankheit macht. Dank seiner antiemetischen Eigenschaften lässt sich mit Ingwer auch Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen exzellent vorbeugen. Trinken Sie vor und während einer Kreuzfahrt also unbedingt etwas Ingwertee oder schneiden Sie den Ingwer in dünne Scheiben, um ihn zur Vorbeugung gegen Seekrankheit zu sich zu nehmen. Auch eine Verwendung als Gewürz, sowie die Einnahme von Ingwer in Pulver- oder Tablettenform ist denkbar.
Sehkrankheit durch Akupunktur vorbeugen: Dass die Traditionelle Chinesische Medizin so manche Wundermittel gegen gesundheitliche Beschwerden kennt, ist inzwischen auch in westliche Länder durchgedrungen. Und sogar gegen Seekrankheit kennt diese medizinische Disziplin so manches Hilfsmittel. So wird in der TCM beispielsweise empfohlen, vor einer Kreuzfahrt eine Akupunktur durchführen zu lassen, um nicht seekrank zu werden. Die Akupunkturnadeln setzt ein behandelnder Arzt zu diesem Zweck dauerhaft an Körpermeridianen, die für eine reibungslose Funktion der Wahrnehmungsorgane verantwortlich sind. Kommt es zu starkem Seegang, wirken die Nadeln dann vor Ort positiv auf die Wahrnehmungsfunktion ein. Entnommen werden die Nadeln dann erst nach der Kreuzfahrt.
Akupressur während starkem Seegang: Alternativ zur Akupunktur können Sie Seekrankheit auch mit einer Akupressur vorbeugen. Hierfür gibt es mittlerweile sogenannte ‚Seabands‘. Hinter dem Begriff verstecken sich spezielle Armbänder aus Stoff, die Sie bei besonders unruhigem Seegang am Handgelenk anbringen können. Wie Akupunkturnadeln stimuliert das Seaband gezielt Meridiane, die Einfluss auf die Wahrnehmung, und somit auf die Entstehung von Seekrankheit nehmen. Kopfschmerzen, Übelkeit und Co. sollten dank der Seabands dann keine Probleme mehr bereiten. Erstehen können Sie Armbänder zur Akupressur bei Reisekrankheit in der Apotheke, gut sortierten Online-Shops oder auf Anfrage bei Ärzten, die TCM praktizieren.
Medikamente bei Reisekrankheit: Wer nachweislich leicht seekrank wird und mit anderen Präventivmaßnahmen keinen Erfolg hatte, für den kommen letztendlich nur Medikamente zur Vorbeugung in Frage. Herkömmliche Arzneimittel gegen Übelkeit oder Kopfschmerzen sind in diesem Fall aber ineffizient, sodass Sie schon auf Spezialpräparate zurückgreifen müssen. Bedenken Sie ferner, dass die Medikamente zwar den Symptomen der Reisekrankheit vorbeugen, dafür aber oftmals unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen. Zu den gängigen Präparaten gegen Seekrankheit gehören beispielsweise Ephedrin, Dimenhydrinat oder Scopolamin. Letzteres besitzt mitunter die beste Wirksamkeit, weist leider aber auch die stärksten Nebenwirkungen auf.
Fazit
Seekrank zu sein kann eine Kreuzfahrt, die eigentlich der Erholung und Entspannung dienen sollte, schnell zu einem Alptraum machen. Jedoch gibt es zahlreiche Maßnahmen, mit denen Sie einer Seekrankheit vorbeugen können. Denkbar sind zum Beispiel Maßnahmen zur Stressvermeidung, der gezielte Verzehr vitamin-c-haltiger und leicht verdaulicher Lebensmittel, sowie die Stimulation bestimmter Körpermeridiane durch Akupunktur oder Akupressur bei starkem Seegang. Ein Geheimtipp ist zudem der Verzehr von Ingwer gegen Seekrankheit.