Gerade Frauen, die Kondome als absolut unangenehm empfinden, verlassen sich bei ihrer ‚Schwanger oder nicht‘ – Diagnose meist auf das Eintreten ihrer Monatsblutung. Nun gibt es aber Stimmen, die behaupten, eine Schwangerschaft sei trotz Periode möglich. Stimmt das? Die Antwort lautet ganz klar: Nein.
Immerhin beschreibt der Monatszyklus einer Frau nichts anderes als den Weg einer Eizelle von den Eierstöcken über die Gebärmutter bis zum vaginalen Ausgang. Eine Regelblutung kann somit nur eintreten, wenn ein unbefruchtetes Ei vom Körper ausgeschieden wird. Ist die Eizelle hingegen befruchtet, so nistet sie sich für gewöhnlich in der Gebärmutter ein und reift dort zu einem Embryo heran.
Achtung Verwechslungsgefahr! – Wenn irren eher weiblich statt männlich ist
Trotz dieser allzu offensichtlichen Ausschlusskriterien, was eine zeitgleich zur Periode stattfindende Schwangerschaft anbelangt, gibt es doch ein paar Blutungseffekte des weiblichen Unterleibs, die irrtümlicherweise für eine Periodenblutung gehalten werden und sogar mit dem Anfangsstadium einer Schwangerschaft zusammen fallen können:
Die Nidationsblutung: Wenn ein befruchtetes Ei sich in die Gebärmutter einer Frau einnistet, kann es mitunter zu einer Einnistungsblutung kommen. Diese ereignet sich meist anstelle der Regelblutung, welche bei einer Nicht-Schwangerschaft zum selben Zeit einsetzen würde. Von der Periode unterschieden werden kann die Nidationsblutung jedoch durch ihren weniger kontinuierlichen und auch kürzer anhaltenden Blutfluss, der meist nach wenigen Stunden wieder versiegt.
Die vaginale Blutung: Kommt es im Laufe der ersten Schwangerschaftsmonate zu einer vaginalen Blutung, so ist diese aller Wahrscheinlichkeit nach auf die hormonelle Umstellung des weiblichen Unterleibs zurück zu führen. Wie die Periode treten auch diese Blutungen in einem gewissen Zyklus auf, was Betroffene zunächst vermuten lässt, sie seien nicht schwanger.
Die Störblutung: Besonders tückisch und manchmal auch Verursacher einer Schwangerschaft sind Einnahmefehler bei der Verwendung der Pille. Deren verhütende Wirkung kann sich nämlich nur dann entfalten, wenn sie in regelmäßigen Abständen eingenommen wird und keine Komplikationen (z.B. Durchfall oder Erbrechen) den Wirkungseffekt aufheben. Ist dies der Fall, so kann auch die (falsche) Einnahme der Pille zu einer vorzeitigen Menstruationsblutung führen, welche allerdings ebenfalls nicht mit der normalen Regelblutung zu vergleichen ist.
So unterscheiden Sie die Monatsblutung problemlos von anderen Blutungen
Angesichts dieser hohen Verwechslungsgefahr scheint es wichtig, den eigenen Blutfluss genau unter die Lupe zu nehmen, ehe man eine Schwangerschaft aufgrund von Monatsblutungen ausschließt. Hier ein kleiner Leitfaden:
- Auch wenn eine Schwangerschaft während des Verlaufs einer normalen Regelblutung weitestgehend ausgeschlossen werden kann, sollten Sie bei Zweifeln dennoch über einen Schwangerschaftstest nachdenken. Immerhin ist es durchaus möglich, dass gar keine Regel-, sondern eine Nidations-, Vaginal- oder Störblutung vorliegt.
- Um die Art des Blutflusses zu definieren, kann es helfen die Konsistenz genauer zu bestimmen. Der periodische Blutfluss ist für gewöhnlich eher dickflüssig und dunkelrot gefärbt, wohingegen die oben genannten Blutungsphänomene eher einen leichten, hellrot schimmernden Blutfluss besitzen. Grund dafür ist das ’sanguinische Alter‘, denn Menstruationsblut verbleibt vor dem Austritt einige Tage im Inneren des Unterleibs, während bei der Nidationsblutung beispielsweise eher frisches Blut ausgeschieden wird.
- Sollten Sie zur Verhütung die Pille verwenden, stellen Sie sicher, dass die korrekte Wirkungsweise der Tabletten gewährleistet ist. Bei Magen-Darm-Infektionen, Übelkeit oder anderen Verdauungsbeschwerden kann die Effizienz des Verhütungsmittels schnell gefährdet sein und außerplanmäßige Blutungen können auftreten.