Schmerzende Brustwarzen treten häufig bei einer Schwangerschaft, während der Periode oder der Wechseljahre auf. Doch auch Männer klagen immer wieder über einen stechenden oder brennenden Schmerz in den Brustwarzen. Denn unabhängig vom Geschlecht, verfügt diese Körperregion über eine sehr hohe Sensibilität, wodurch das Schmerzempfinden zunimmt. Wir zeigen, welche Ursachen schmerze Brustwarten haben und was Sie dagegen tun können.
Die Funktion der Brustwarzen
Die Brustwarze befindet sich etwa mittig der Brust und wird von Fettgewebe umgeben. Sie hebt sich aufgrund des stark pigmentierten Warzenhofs optisch stark ab und ist unerlässlich für das Stillen eines Kindes. 12 bis 15 Milchgänge, die sich unterhalb des Warzenhofs befinden, leiten die Milch direkt in die Brustwarze weiter, wo diese nach außen dringen kann.
Bei Männern hingegen haben die Brustwarzen keine nennenswerte Funktion. Sie entstehen aufgrund der vorgeburtlichen Entwicklung eines Embryos. Bis zur zehnten Schwangerschaftswoche entwickelt sich jeder Mensch gleich, erst danach lassen sich geschlechtliche Unterschiede ausmachen.
Schmerzen Brustwarzen: Mögliche Ursachen und Begleitsymptome
Brustschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden bei Frauen. Schmerzende Brustwarzen äußern sich durch ein ziehendes, stechendes, brennendes oder spannendes Gefühl in der Brust oder Brustwarze. Als Ursache für den Schmerz können verschiedene Auslöser infrage kommen:
Mastodynie (Periodenschmerzen)
Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, ist in vielen Fällen verantwortlich für schmerzende Brustwarzen. Periodenschmerzen äußern sich bei jeder Frau anders und können starke Bauchkrämpfe wie auch Schmerzen in Rücken, Brust, im Unterleib oder den Gliedern verursachen. Weitere Symptome von PMS sind Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Obgleich noch nicht geklärt ist, weshalb die schmerzenden Brustwarzen während der Periode auftreten, gehen Mediziner von den schwanken Sexualhormonen als Ursache aus.
Mastopathie (Veränderung des Brustdrüsengewebes)
Bei einer Mastopathie handelt es sich um eine gutartige Veränderung des Brustdrüsengewebes. Diese beginnt bei etwa 80 Prozent der Frauen zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Während dieser Zeit unterliegt der weibliche Körper einer starken Umstellungsphase mit starken hormonellen Schwankungen. Davon sind auch die Milchkanäle in der Brust betroffen, die den Schmerz in den Brustwarzen auslösen.
Als weitere Symptome der Mastopathie lassen sich neben den schmerzenden Brustwarzen Absonderungen aus den Brustdrüsen, eine allgemeine Verdickung des Brustgewebes, Hormonstörungen sowie unter Umständen eine Fehlstörung der Schilddrüsenfunktion beobachten.
Schwangerschaft
Erst bei einer bestehenden Schwangerschaft bilden sich die Milchdrüsen in der weiblichen Brust vollständig aus. Während dieses Umbaus kommt es immer wieder zu einem starken Spannungsgefühl in dieser Körperregion. Schmerzende Brustwarzen lassen sich daher auch als Anzeichen einer Schwangerschaft deuten.
Stillen
Beim Stillen werden die sensiblen Brustwarzen stark strapaziert. Es kommt immer wieder zu schmerzhaften Entzündungen, welche durch die Bakterien im Mund des Kindes verstärkt werden können. Auch ein Milchstau kann während des Stillens für schmerzende Brustwarzen verantwortlich sein.
Mastalgie
Von einer Mastalgie sprechen Mediziner, wenn sich die schmerzenden Brustwarzen unabhängig vom weiblichen Zyklus bemerkbar machen. Für das Auftreten der Beschwerden kann es verschiedene Ursachen geben, beispielsweise:
- Erkrankungen des Herzens, des Rückens oder der Rippen
- Ein großer Brustumfang
- Starke Kältesensibilität
- Knoten in der Brust
- Mammakarzinom (Brustkrebs)
Gynäkomastie
Eine Gynäkomastie ist ein Krankheitsbild, das schmerzende Brustwarzen beim Mann auslösen kann. Dabei handelt es sich um eine Überproduktion an Östrogenen, die eine Stimulation des Brustdrüsengewebes auslösen. Dies führt zu einer Entwicklung der Brüste, weshalb Männer mit Gynäkomastie im Regelfall ein überdurchschnittliches Brustvolumen haben. Die Auswirkungen des Krankheitsbildes sind nicht nur körperlicher, sondern auch psychischer Natur. Viele Männer leiden unter dem vergrößerten Brustumfang. Im Rahmen einer Gynäkomastie-Operation wird das überschüssige Fettgewebe entfernt und die Brust gestrafft.
Mastitis (Brustdrüsenentzündung)
Die Mastitis ist eine weitere mögliche Ursache für schmerzende Brustwarzen, die vor allem nach einer Schwangerschaft auftritt. Dabei verursacht das Stillen kleine Risse in der Brustwarze, durch die Keime in den Körper eindringen können. Diese führen zu einer schmerzhaften Entzündung der Brustdrüsen. Weitere Symptome der Brustdrüsenentzündung sind Fieber, Abgeschlagenheit, Schwellung der Lymphknoten und Schwindel.
Behandlung und Hausmittel bei schmerzenden Brustwarzen
Schmerzende Brustwarzen sollten vor allem dann, wenn sie unabhängig vom weiblichen Zyklus, einer Schwangerschaft oder der Stillzeit auftreten, umgehend von einem Arzt begutachtet werden. Auch wenn die Schmerzen über einen längeren Zeitraum hinweg anhalten oder sich weitere Krankheitsanzeichen äußern, ist dringend eine ärztliche Begutachtung angeraten.
Wurde vom Arzt keine behandlungsnotwendige Erkrankung festgestellt, helfen die folgenden Hausmittel bei schmerzenden Brustwarzen:
- Natürliche Salben und Öle aus Aloe vera, Arnika, Nachtkerze und Ringelblume lindern zyklusbedingte Beschwerden.
- Bereitet das Stillen des Kindes dauerhaft schmerzen, sind Milchpumpen eine geeignete Alternative.
- Übergewicht kann sowohl bei Frauen wie auch bei Männern zu einer erhöhten Östrogenbildung führen. Neben der Überproduktion an Hormonen begünstigt das Fettgewebe um die Brust die schmerzenden Brustwarzen, weshalb eine fettarme Ernährung Abhilfe schaffen kann.
- Raue Kleidung reizt die Brustwarzen. Aus diesem Grund sollten nur weiche Stoffe getragen werden.
- Ein Wickel aus Quark kann bei schmerzenden Brustwarzen Wunder bewirken: Dafür wird normaler Speisequark dick auf ein Küchentuch gestrichen und auf die Brustwarze gelegt. Der Wickel sollte so lange dortbleiben, bis der Quark langsam fest wird.
- Entspannungsübungen helfen bei PMS-Symptomen und lindern schmerzende Brustwarzen. Hier sind einige effektive Übungen zu finden.