Wie den Knien kommt auch den Fingergelenken eine große Bedeutung zu, wenn es um die Funktionsfähigkeit der menschlichen Motorik geht. Schreiben, Computerarbeiten, handwerkliche Aufgaben – Viele alltägliche Situationen wären ohne funktionsfähige Fingergelenke kaum möglich. Umso schlimmer ist es, wenn Krankheiten (z.B. Rheuma oder Arthrose) und damit verbundene Symptome die Bindeglieder unserer Finger heimsuchen. Ein Gang zum Rheumatologen bleibt Patienten hierbei oft nicht erspart, wenn die Gelenkschmerzen anhalten und ein Expertenrat gefragt ist.
Gelenkschmerzen und ihre Ursachen
Die Ursachen für schmerzende Gelenke sind unabhängig von deren Lage im Körper oftmals die selben. Speziell bei Gelenkschmerzen in den Fingern gelten folgende Faktoren als Auslöser:
- gestörte Mineralversorgung der Fingergelenke
- monotone Fingerhaltung
- natürliche Abnutzung
- Plaqueablagerungen in den Gefäßwänden
- Verletzungen an den Fingergelenken
- rapide Gefäßverengung/-erweiterung (z.B. wegen Alkoholkonsum, Hitze oder Kälte)
Der häufigste Grund für Gelenkschmerzen ist jedoch eine chronische Erkrankung des Gelenkapparates, wie sie etwa durch Arthrose und andere Arten von Rheuma gestellt wird. Die körperlichen Leiden gehen oftmals auf eine Lebensführung zurück, die Gelenkprobleme nachhaltig begünstigt hat. Bei der Vorbeugung und Behandlung von Schmerzen in den Fingergelenken kommt es deshalb auf die Verringerung möglicher Risikofaktoren an.
Zu hohe Belastung als Hauptursache für Gelenkschmerzen
Unser modernes Leben verlangt unseren Händen eine Menge ab. Das Arbeiten an der Tastatur strapaziert die Fingergelenke enorm und auch teils ungesunde Ernährungsgewohnheiten machen der Nährstoffversorgung unserer Extremitäten schwer zu schaffen. Manchmal übt selbst das eigene Körpergewicht eine hohe Belastung auf die Gelenke aus oder extreme Temperaturen setzen ihren Gefäßen stark zu.
Bestimmte Verschleißerscheinungen im Bereich der Fingergelenke sind dabei nichts ungewöhnliches, denn ab der zweiten Lebenshälfte eines Menschen setzen natürliche Alterungsprozesse ein, die auch vor dem Fingerskelett nicht Halt machen. Sollte die Abnutzung allerdings schneller als üblich voranschreiten, ist dies ein deutliches Anzeichen für krankhaften Gelenkverschleiß, dem möglicherweise eine Arthrose oder Rheuma zugrunde liegt.
Arthrose und Rheuma betreffen auch die Fingergelenke
Rheuma und rheumatische Erkrankung wie Arthrose manifestieren sich mit Vorliebe in den Kniegelenken, machen aber auch vor den Fingergelenken nicht halt. Betroffen sind hier insbesondere die Fingerend-, Fingermittel-, und Daumenrundgelenke der Hand. Symptomatisch sind neben eingeschränkter Bewegungsfreiheit und Substanzschwund in der Gelenkmatrix vor allem Schmerzen kennzeichnend, die schon durch geringe Belastungen ausgelöst werden können. Als weitere Symptome kommen Deformationen der Gelenke und Gelenkknorpel, sowie ungewöhnliche Bewegungsgeräusche in Frage.
Eine Arthrose der Fingergelenke tritt des Öfteren bei Frauen in der Menopause auf. Da ihr schwankender Östrogenspiegel den Aufbau von Knochen und Gelenken stark beeinflusst, werden von Patientinnen häufig Schmerzen in den Gliedmaßen beklagt, die als Begleiterscheinung des menopausalen Stoffumbaus im weiblichen Körper zu verstehen sind.
Wird die Arthrose nicht rechtzeitig behandelt, kann sie sich im späteren Verlauf zu einer der vielen Unterarten von Rheuma ausbilden, zu denen auch Gicht und Osteoporose zählen. Zur genaueren Diagnose empfiehlt es sich auch hier, einen Expertenrat, beispielsweise von einem Rheumatologen einzuholen.
Weitere Faktoren, die Schmerzen im Fingergelenk begünstigen
Sowohl Arthrose und Osteoporose, als auch Gicht und entzündliches Rheuma stehen eng in Verbindung mit Stoffwechselstörungen des Körpers. Gelenkschmerzen können folglich auch auf einen Versorgungsmangel der Finger hindeuten. Dieser entsteht entweder durch ernährungsbedingte Defizite oder als Folge einer körperlichen Fehlfunktion im Stoffaufbau. Des Weiteren kommen erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen, hormonelle Störungen und Ablagerungen in den Fingergelenken, etwa in Form von Kalk, als Ursache für schmerzende Fingergelenke in Betracht.
Was lässt sich gegen schmerzende Fingergelenke tun?
Während sich Gelenkschmerzen als Begleiterscheinung von Rheuma oder Arthrose meist nur unzureichend ohne fachärztlichen Expertenrat behandeln lassen, können Sie als Patient einiges zur Prävention von Schmerzen in den Gelenken tun. Insbesondere im Bereich der Ernährungs- oder Lebensgewohnheiten ist Ihr Eigenengagement gefragt:
- Sollten Sie beruflich viel schreiben oder an der Tastatur arbeiten, lautet unser Expertenrat: Gönnen Sie Ihren Fingern regelmäßig eine Pause, um Symptome wie Gelenkschmerzen oder Krämpfe zu reduzieren. Führen Sie hierzu gelegentliche Fingerübungen zur Entspannung der Sehnen und Gelenke aus und streichen Sie zur Massage sanft über die schmerzenden Abschnitte.
- Verwöhnen Sie ihre Hände gelegentlich ruhig mit einer pflanzlichen Kosmetikkur. Als Expertenrat empfehlen wir hier Weidenextrakt zur Vorbeugung gegen Gelenkschmerzen. Geben Sie einfach eine Prise des Extrakts in Ihr Handbad und lassen Sie ihre Fingergelenke eine Weile darin schwelgen.
- Weitere Heilkräuter gegen Schmerzen in den Fingergelenken sind Arnika, Beinwell, Ringelblume und Rosmarin. In Salbenform lindern auch sie die Gelenkschmerzen zuverlässig und fungieren ganz nebenbei auch als aromatische Handsalbe.
- Um eine ausreichende Nährstoffzufuhr für Daumen- und Fingergelenke zu gewährleisten, aber auch um Plaqueablagerungen in den Fingergefäßen vorzubeugen, achten Sie auf ihre Ernährungsgewohnheiten. Eine bewusste Ernährung ist laut ärztlichem Expertenrat nicht nur für den Erhalt der Gelenke wichtig. Sie bewahrt zudem vor Übergewicht und damit verbundenen Gelenkschmerzen. Verzichten Sie beispielsweise auf Schweinefleischprodukte, welche immer wieder in Verdacht stehen, Schmerzen in den Fingergelenken auszulösen. Greifen Sie stattdessen lieber verstärkt zu Fisch.
- Wenn Sie besorgt sind, dass die Schmerzen in Ihren Fingergelenken von einer rheumatischen Erkrankung her rühren, sollten Sie einen Facharzt (z.B. einen Rheumatologen) aufsuchen. Eine ärztliche Diagnose verschafft Ihnen schnell Gewissheit und kann zudem einige weitere Tipps zur Prävention und Behandlung von Gelenkschmerzen für Sie bereithalten.