Bei Schmerzen oder Beklemmungen im linken Ober- oder Unterarm denken viele zu aller erst an einen Herzinfarkt. Mit Blick auf dieses Risiko ist Beunruhigung durchaus gerechtfertigt. Einen Notarzt zu rufen anstatt auf einen Termin beim Arzt zu warten, ist daher nicht die schlechteste Idee. Schließ bedarf ein Herzinfarkt sofortiger Behandlung und erfordert eine langfristige Beobachtung des Herzens, etwa durch ein Elektrokardiogramm (EKG).
Nun müssen Herzrasen bzw. ein Herzinfarkt aber nicht zwingend für die schmerzlichen Symptome verantwortlich sein. Hin und wieder sind sie auch Anzeichen arm-interner Gesundheitsbeschwerden. Mehr dazu verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber, so dass Sie die Schmerzen im linken Arm besser einordnen können.
Ursachen für Schmerzen im linken Arm
Alle Gefäß-, Muskel- und Nervenstränge des linken Armes sind auf Herzhöhe mit dem restlichen Körper verbunden. Beklemmungen und Schmerzen in diesem Bereich deuten demnach nicht selten auf Herzprobleme wie Herzrasen oder einen Herzinfarkt hin. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Symptome Anzeichen eines Problems im linken Arm selbst sind. Hier ein Überblick zu denkbaren Ursachen:
Nerven-, Muskel- und Gefäßprobleme: Sollte die Blutzufuhr in den linken Arm durch eingeklemmte, entzündete oder erkrankte Armvenen (z.B. bei Thrombose) beeinträchtigt werden, können Schmerzen als Anzeichen einer mangelnden Durchblutung bzw. Gewebsbeschädigung auftreten. Ebenso sind Bluthochdruck, sowie Beklemmungen im Bereich der Nerven und Muskelstränge als Auslöser für die Symptome wie Schmerz und Kribbeln denkbar.
Verstopfte bzw. verengte Arterien: Zu einer gestörten Blutversorgung kann es im linken Arm auch kommen, wenn Herzgefäße (Arterien) durch Fett- oder Nährstoffablagerungen verengt sind. Hier kann es nicht nur zu Schmerzen und Beklemmungen kommen. Daneben sind auch Herzrasen oder ein Herzinfarkt nicht auszuschließen. Erfahrungsgemäß spielt bei arteriellen Verstopfungen die Ernährung des Patienten eine wichtige Rolle. Ebenso ist Nikotin häufig an der Verengung von Arterien beteiligt.
Bewegungsmangel: Ein vitaler Stoffwechsel ist unerlässlich, um den Arm mit genügend Blut und wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Mangelnde Bewegung kann die Versorgung diesbezüglich stark hemmen und sich durch Beklemmungen, Kribbeln oder Schmerzen in den Armen bemerkbar machen. Natürlich ist Bewegungsmangel darüber hinaus auch ein möglicher Auslöser für einen Herzinfarkt, so dass hier ein besonderes Risiko besteht.
Herzrasen: Für Herzrasen gibt es mitunter diverse Gründe. Von psychischen Belastungen wie Angst oder Stress über stetigen Rausch- und Genussmittelkonsum bis hin zu medikamentösen Nebenwirkungen kommt eine Reihe an Auslöser in Betracht. Dabei macht sich das Herzrasen häufig durch begleitende Symptome wie Hitzewallungen und Schmerzen in der linken Brust bzw. in den Armen bemerkbar. Diese können auch den linken Arm erfassen.
Herzinfarkt: Eine noch schlimmere Gefahr als Herzrasen stellt bei Schmerzen im linken Arm ein möglicher Herzinfarkt dar. Er kann durch jedwede der bereits genannten Faktoren ausgelöst werden und muss bei Verdacht umgehend an einen Arzt oder Notarzt übermittelt werden. Sollten Sie die Symptome in Arm und Brust hier nämlich ignorieren, ist die Angst vor einem tödlichen Herzinfarkt durchaus gerechtfertigt.
Gewalteinwirkung und Fehlbelastung: Unabhängig von Herzproblemen wie Herzinfarkt und Herzrasen können auch langes Arbeiten am Computer, schweres einseitiges Heben, armlastiger Extremsport und Unfalltraumata Schmerzen im linken Arm hervorrufen. Bei Unfällen im Speziellen könnte darüber hinaus ein Knochenbruch oder eine Gefäßverletzung für die Symptome verantwortlich sein.
Welche Gegenmaßnahmen sind wichtig?
Sofern Sie Herzrasen oder einen Herzinfarkt als Ursache für die Symptome ausschließen können, sind aller Wahrscheinlichkeit nach ein Muskelkater, Gefäß- oder Nervenverspannungen für die Schmerzen im linken Arm verantwortlich. Hierzu einige Behandlungstipps:
- Bewegungsgymnastik – Die beste Methode gegen schmerzliche Verspannungen ist Bewegung. Neben Dehnübungen empfiehlt es sich, auch regelmäßige Sportaktivitäten in Erwägung zu ziehen. Nur wenn der strapazierte Armabschnitt künftig ausreichend bewegt wird, lässt sich ein Wiederkehren der Schmerzen und Beklemmungsgefühle verhindern.
- Entlastung des linken Arms – Wenn Sie dauerhaft am PC Arbeiten, Extremsport betreiben oder schwer heben müssen, ist ausreichende Bewegung umso wichtiger. Auch sollten Sie zwischendurch eine Arbeitspause einlegen, damit sich Ihr Arm entspannen kann und keine Schmerzen entstehen.
- Massagen und Kompressionen – Sportler setzen häufig auf Armmassagen, um Muskeln und Gefäße zu pflegen. Auch im Alltag kann eine Massage beklemmende Schmerzen im linken Arm zuverlässig beseitigen. Zusätzlich sind Bandagen oder Kompressionen für den schmerzgeplagten Arm sinnvoll.
- bleiben Sie ruhig! – Wenn Sie Angst haben, ein Herzinfarkt oder Herzrasen könnte für die Schmerzen und Beklemmungen verantwortlich sein, ist es wichtig, dass Sie sich nicht aufregen. Dies könnte Beschwerden verschlimmern und befördert einen drohenden Herzinfarkt nur noch mehr. Bleiben Sie also ruhig und rufen Sie schnellstmöglich einen Notarzt, um diesem die Lage zu schildern und die Schmerzen näher zu beschreiben.
Schmerzen im linken Arm – Wann ein Arztbesuch unerlässlich ist
Zum Arzt bzw. Notarzt sollten Sie bei Schmerzen im linken Arm grundsätzlich gehen, wenn ein Verdacht auf Herzinfarkt besteht oder die Symptome auf einen Unfall zurück zu führen sind. Brüche und andere innere Verletzungen müssen beispielsweise rechtzeitig erkannt, ggf. auch ärztlich fixiert oder geschient werden. Ein Herzinfarkt macht gar eine ambulante Behandlung durch den Notarzt erforderlich. Danach sollte der Infarktpatient auf eine fachärztliche Beobachtung der Herztätigkeit durch regelmäßige Blutdruckmessungen und elektrokardiale Untersuchungen (EKG) setzen.
Sollten Ihre Schmerzen mit Gefühlen der Angst, Panik oder Herzrasen einhergehen, liegt eventuell eine körperliche Überlastung, im schlimmsten Fall sogar ein Herzinfarkt vor. Rufen Sie in beiden Fällen am besten einen Notarzt, der Sie zeitnah behandeln kann. In nächster Instanz ist auch hier ein Besuch beim Arzt wichtig. Er kann Sie am besten zu geeigneten Behandlungsmaßnahmen wie Entspannungs-, Ernährungs- oder medikamentöser Therapie beraten. Zudem lässt sich das Risiko, einen (weiteren) Herzinfarkt zu erleiden, durch ärztliche Behandlung leichter eingrenzen.
Fazit
In der Tat können Schmerzen im linken Arm sowie der linken Brust ein gefährliches Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Allerdings kommen auch Fehlbelastungen und Traumata für die Symptome in Frage. Bei letzteren Ursachen können sie meist problemlos private Gegenmaßnahmen ergreifen. Ein Verdacht auf Herzrasen oder Herzinfarkt erfordert hingegen einen unverzüglichen Anruf beim Arzt oder Notarzt. Dieser klärt die Symptome ab und leitet die erforderliche Therapie ein.