Das Knie ist das größte Gelenk innerhalb des menschlichen Körpers und besitzt eine Reihe bedeutsamer Aufgaben. So muss das Kniegelenk beispielsweise Lauferschütterungen abfedern, für ausreichende Flexibilität der Beine sorgen und daneben auch das eigene Körpergewicht stützen. Knieschmerzen weisen somit immer auf Probleme des Kniegelenks bei der Bewältigung seiner vielfältigen Aufgaben hin. Welche Ursachen einem schmerzenden Knie im Einzelnen zu Grunde liegen und was Sie gegen die Schmerzen tun können, erläutern wir Ihnen im Folgenden.
Aufbau des Kniegelenks
Um zu verstehen, wie es zu Schmerzen im Knie kommt, muss man zunächst dessen Aufbau betrachten. Das Gelenk befindet sich direkt zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und dem Schienbeinknochen (Tibia), wo es beide Knochenabschnitte über Sehnen und Gelenkknorpel miteinander verbindet.
Der halbmondförmige Meniskus stellt hierbei das wichtigste Knorpelgebilde dar, denn er dient als Lückenbett zwischen den Epiphysen (Knochenfugen) und beugt so auf natürliche Weise Schmerzen vor, die ansonsten durch ein Aufeinanderreiben von Ober- und Unterschenkelknochen entstehen würden. Sollte die Knorpelsubstanz des Meniskus beschädigt sein, liegen die Knieschmerzen möglicherweise hierin begründet.
Hinter dem eigentlichen Kniegelenk, in der Kniespeiche, verlaufen des Weiteren zahlreiche Nerven und Gefäße, welche die Beine in den Blut- und Stoffwechselkreislauf des Körpers integrieren. Zudem liegen hier die Lymphknoten der Kniekehle lokalisiert. Bei Gefäßverletzungen, Versorgungsstörungen oder starker Belastung reagiert auch dieser Teil des Kniegelenks mit Schmerzen.
Von vorne ist das Kniegelenk durch die Kniescheibe (Patella)geschützt. Sie bildet den von außen sichtbaren Teil der Knie und kann bei Beschädigung ebenfalls für Knieschmerzen verantwortlich sein.
Ursachen und Therapiemöglichkeiten bei Knieschmerzen
Häufig sind Schmerzen am Kniegelenk auf Ursachen wie Überbeanspruchung oder Nährstoffmangel zurück zu führen. Beide Faktoren begünstigen eine Vielzahl an Krankheiten, die mit Knieschmerzen einhergehen können und werden wie folgt ausgelöst:
falsch ausgeübter Sport: Gerade Joggen steht immer wieder in Verdacht, das Knie nachhaltig zu schädigen und dadurch Knieschmerzen hervor zu rufen. Grund ist das unnatürliche Laufverhalten, welches die Knie überstrapaziert. Eine typische Sportkrankheit ist in diesem Zusammenhang das sogenannte Läuferknie. Schmerzen lassen sich hier nur durch strikte Schonung des Knies, später durch moderate Krankengymnastik therapieren.
falsche Körperhaltung: Beim Anwinkeln der Knie über einen längeren Zeitraum und Fehlstellungen der Beine entstehen oftmals Durchblutungsstörungen im Kniebereich. Eine mit Schmerzen verbundene Überdehnung am Gelenk ist ebenfalls denkbar. Wichtig zur Bekämpfung dieser Ursachen sind darum Bewegungs- und Dehnübungen, die Verspannungen lösen und die Kniegefäße wieder lockern.
falsche Ernährung: Wie alle Körperorgane sind auch die Knie auf Nährstoffe angewiesen, damit sie gesund bleiben. Darüber hinaus können falsche Ernährungsgewohnheiten Übergewicht begünstigen, was eine zusätzliche Belastung für das Kniegelenk bedeutet. Zur Therapie von Knieschmerzen, die auf Fehl- oder Mangelernährung zurück zu führen sind, nutzen Ärzte deshalb entsprechende Ernährungs- bzw. Bewegungskonzepte, die Gewichtsprobleme behandeln und die Mineralstoffzufuhr für das Knie erhöhen.
Unfälle: Schmerzen, die von Brüchen oder kleineren Frakturen her rühren, wirken über Nerven und Sehnen meist bis in angrenzende Gelenkabschnitte. Insbesondere, wenn die Kniescheibe, Knochenfugen oder das Gelenk selbst von der Verletzung betroffen sind, muss mit Schmerzen im Knie gerechnet werden. Als Behandlungsmaßnahme gegen Knieschmerzen nach einem Unfall empfiehlt sich zunächst das Kühlen und Ruhigstellen der Knie. Nach Abheilung der Fraktur können Krankengymnastik und Bewegungstherapien in Erwägung gezogen werden. Klassische Unfallverletzungen im Bereich der Knie sind
- Verrenkungen der Kniescheibe
- Schaden oder Riss am Meniskus
- Schienbeinbrüche
- Sehnen- oder Bänderrisse
Themenwelt Knie:
natürlicher Verschleiß: Auch biologische Wachstums- und Alterungsprozesse gelten als Ursachen für Schmerzen im Knie. Knorpelschwund (z.B. durch Abnutzung des Meniskus) und altersbedingte Knochenkrankheiten wie Arthrose oder Osteoporose rufen demnach ebenfalls Knieschmerzen hervor. Zusätzlich zu Bewegungs- und Ernährungstherapien kann hier die Verabreichung von Medikamenten, im schlimmsten Fall der Ersatz des Kniegelenks durch eine Prothese erforderlich werden.
Kniekrankheiten: Wie bereits angesprochen lösen Erkrankungen des Kniegelenks enorme Schmerzen aus. Sie sind oft nur schwierig behandelbar, da sie nicht selten auf komplizierten Entzündungen oder dauerhaftem Substanzschwund der Gelenkmatrix beruhen. Mögliche Therapieansätze gegen die Knieschmerzen, etwa in Form von Medikamenten oder Operationen, hängen somit von der Art der Erkrankung ab. Zu den häufigsten Krankheiten, die Knieschmerzen verursachen zählen neben Arthrose und Osteoporose
- Arthritis (Gelenkentzündungen im Knie)
- Buritis (Schleimbeutelentzündungen)
- Chondropathia patellae (Knorpelerkrankung der Kniescheibe)
- Rachitis (Störung des Epiphysenwachstums bei Kindern)
So beugen Sie Knieschmerzen erfolgreich vor
Um Knieschmerzen noch vor deren Entstehung vorzubeugen, kommt es darauf an, das Kniegelenk nachthaltig zu stärken. Die nachstehenden Vorsorgemaßnahmen sollten dabei im Vordergrund stehen.
- Knieschmerzen lassen sich durch eine gezielte Stärkung der Sehnen und Muskeln reduzieren. Achten Sie bei der Ausübung von Sport aber auf moderate Trainingseinheiten ohne zu große Belastung.
- Tragen Sie bei kritischen Sportarten geeignete Bandagen und Gelenkschoner, die Kniescheibe und Kniegelenk zuverlässig vor Schmerzen schützen. Sportschuhe sollten einen gesunden Gang ermöglichen.
- Knieschmerzen sind gelegentlich Anzeichen für eine Unterversorgung der Knie mit wichtigen Aufbaustoffen. Ernähren Sie sich also gesund und stellen Sie eine ausreichende Versorgung der Kniematrix mit Mineral- und Nährstoffen sicher, um Schmerzen aufgrund von frühzeitigem Substanzschwund vorzubeugen.
- Kneipkuren verleihen dem Kniegelenk durch warm-kalte Wechselbäder eine höhere Flexibilität und können so vor Knieschmerzen und Verletzungen an Sehnen, Muskeln oder Bändern schützen. Auch die Überdehnungsgefahr wird durch Wärme- und Kältetherapien verringert.