Bauchschmerzen sind im Allgemeinen ein Symptom, das auf allerlei unterschiedliche Krankheiten hinweisen kann. Für gewöhnlich sind die meisten davon allerdings harmlos. Es gibt aber auch Schmerzen in der Bauchregion, die sich ganz gezielt am und um den Bauchnabel herum manifestieren und wesentlich ernster zu nehmen sind, als gewöhnliche Bauchschmerzen. Zwar ist ein direkter Nabelbruch eher die Ausnahme, jedoch deutet ein schmerzender Nabel nicht selten auch auf andere Erkrankungen des Unterleibs hin, mit denen nicht zu Spaßen ist. Hier ein kleiner Überblick über mögliche Faktoren:
- Lebensweise und Ernährung: Leicht zu beheben und eher harmlos sind Nabelschmerzen, wenn sie auf Alltagsfaktoren zurückzuführen sind. Sowohl gewöhnliche Nahrungsmittelallergien, als auch Stress, Hektik oder ein eingeklemmter Nerv (bspw. verschuldet durch falsche Körperhaltung) können mitunter dafür sorgen, dass der Nabel mit Schmerzen reagiert. Daneben gelten auch Alkohol und Nikotin gemeinhin als Krampf fördernd.
- Leichte Magenerkrankungen: Nicht jede Krankheit, die die Bauchregion betrifft, ist automatisch als schwerwiegend einzustufen. Zu den harmloseren Auslösern für Nabelschmerzen zählen hierbei unter anderem moderate Infektionen des Verdauungstraktes, wie sie zum Beispiel durch Gastritis ausgelöst werden. Die Entzündung der Magenschleimhaut wird in den meisten Fällen durch bakterielle Infekte ausgelöst, deren Erreger über die Nahrung in den Magen gelangen. Vorsicht geboten ist in Sachen Gastritis jedoch bei Kindern, da bei ihnen auch der versehentliche Verzehr von im Haushalt verwendeten Substanzen (z.B. Reinigungsmittel) zu Magenentzündungen führen kann.
- Schwere Magenerkrankungen: Weniger harmlos sind Bauchnabelschmerzen, wenn sie mit Magen-Darm-Erkrankungen chronischer Natur in Verbindung stehen. Allen voran sind es hier Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und das Reizdarm-Syndrom (Morbus Crohn), die vom Arzt unbedingt ausgeschlossen werden sollten, wenn es um anhaltende Schmerzen im Nabelbereich geht.
- Sonstige Krankheiten: Neben Erkrankungen des Verdauungstraktes können die Schmerzauslöser auch an anderer Stelle lokalisiert sein. So äußert sich beispielsweise manchmal auch ein bevorstehender Herzinfarkt durch eine harte, angespannte Bauchdecke, die mit Nabelschmerzen einhergeht.
- Der weibliche Aspekt: Frauen sollten bei anhaltenden Bauchnabelschmerzen prinzipiell ihren Gynäkologen bzw. ihre Gynäkologin aufsuchen, stehen die Schmerzen hier doch gelegentlich mit Entzündungen oder Erkrankungen der Gebärmutter in Verbindung. Allerdings sind Nabelschmerzen bei Frauen auch als Vorzeichen der Periode oder einer noch nicht diagnostizierten Schwangerschaft denkbar.
Achten Sie auf Begleiterscheinungen und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl
Um auszuschließen, dass es sich bei Ihren Bauchnabelschmerzen um einen Vorboten schwerwiegender, gesundheitlicher Probleme handelt, können Sie eine einfache Regel befolgen: Sind die Beschwerden moderat und gehen nicht mit weiteren Symptomen einher, können Sie zunächst versuchen, die Nabelschmerzen durch private Gegenmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Unbedingt zum Arzt gehen sollten Sie hingegen bei:
- Blähbauch
- Völlegefühl
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsabnahme
- Übelkeit
- Erbrechen
- Fieber
In der Ruhe liegt die Kraft – so können Sie Nabelschmerzen entgegen wirken
In vielen Fällen sind Bauch- und Nabelschmerzen das Resultat einer stressreichen Lebensweise. Unser empfindsamer Magen-Darm-Trakt reagiert äußerst sensibel auf Anspannung und zu wenig Erholung. Achten Sie daher darauf, ihren Alltag so stressfrei wie möglich einzurichten und stellen Sie einen Organisationsplan auf. Ebenso sind ausreichende Ruhephasen unerlässlich.
Entspannungsmaßnahmen in Verbindung mit ausreichender Wärme wirken bei Krämpfen in der Magengegend oftmals Wunder. Um den Schmerzen entgegen zu wirken, können Sie es deshalb gerne mit einem Entspannungsbad versuchen, oder sich einfach eine Wärmflasche auf den Bauch legen. Als ebenfalls geeignet erwiesen sich leichte Bauchmassagen, für deren Durchführung Sie lediglich mit der eigenen Hand in sanften, kreisenden Bewegungen über Ihren Bauch streichen müssen.
Gerade bei bestehenden Vorerkrankungen des Verdauungstraktes (z.B. Morbus Crohn) sollten Sie auf eine angepasste Ernährung achten. Meiden Sie aggressive, sowie schwer verdauliche Nahrungsmittel, wie etwa Kaffee, Alkohol oder Nahrung mit hohem Fettgehalt und bevorzugen Sie stattdessen Schonkost. Auch von Nikotin sollten Sie in diesem Fall Abstand nehmen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Intervalle der Nahrungsmittelaufnahme zu synchronisieren, denn unregelmäßige Mahlzeiten oder zu hastiges Essen wirken sich ebenfalls ungünstig auf die Funktion von Magen und Darm aus.
Da Frauen aufgrund ihres Uterus eine potentielle Ursachenquelle mehr für das Schmerzleiden aufweisen, sei an dieser Stelle an das intuitive Körpergefühl der Damenwelt appelliert. Stellen Sie sich daneben aber auch folgende Fragen:
- Könnten die Schmerzen für die prämenstruelle Phase typische Krämpfe sein?
- Sind die Schmerzen womöglich Anzeichen einer Schwangerschaft?
- Wurde ein Harnwegsinfekt unter Umständen nicht völlig ausgeheilt?
Suchen Sie im Zweifelsfall bitte umgehend Ihren Gynäkologen/Ihre Gynäkologin auf. Eine ärztliche Diagnose kann auch Aufschluss darüber geben, ob eventuell eine Entzündung der Gebärmutter oder Gebärmutterschleimhaut vorliegt.
Kräutertipp: Anis, Fenchel, Kamille, Lavendel und Pfefferminze gelten als besonders krampflösend. Auch besitzt Basilikum eine außergewöhnliche, entzündungshemmende Wirkung. Viele bereiten sich deshalb aus den genannten Kräutern entweder einen Tee zu oder vermengen die Bestandteile der Heilpflanzen mit neutralem oder Mandelöl, um die Emulsion bei der Entspannungsmassage ein zu setzen.