Schmerzen beim Atmen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass Sie während des Atmens einen unangenehmen Druck oder auch ein Ziehen im Bereich Ihres Brustkorbes wahrnehmen können. Viele Menschen sehen dieses Symptom als Hinweis auf eine zu Grunde liegende Lungenerkrankung. Dabei können Schmerzen im Bereich des Brustkorbs oder auch beim Atmen Anzeichen vieler unterschiedlicher Erkrankungen sein. Wenn auch Sie unter diesem Symptom leiden, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der Ihnen bei der Diagnose der Erkrankung behilflich sein wird.
Mögliche Ursachen für Schmerzen beim Atmen
Insgesamt gibt es vier wesentliche Ursachen, die dafür verantwortlich sein können, dass Schmerzen beim Atmen in Erscheinung treten:
- Entzündung der Lunge
- Entzündung der Bronchien
- Entzündung des Lungenfells/Rippenfells
- Rippenbrüche / -prellungen
Gerade Laien neigen dazu, zu schnell eine ernsthafte Erkrankung in die Schmerzen beim Atmen zu interpretieren. Häufig ist dieses Symptom eine Begleiterscheinung eher ungefährlich einzustufender Krankheiten wie beispielsweise eines grippalen Infekts. Auch Masern, Scharlach und Röteln können dieses Symptom hervorrufen. Selbst bei einer rheumatischen Erkrankung ist es möglich, dass Schmerzen beim Atmen auftreten.
Hier ist fast immer eine Entzündung für den Schmerz verantwortlich. Allerdings handelt es sich dann um eine muskuläre Entzündung der Zwischenrippenmuskeln, die jedoch nicht mit einer Lungenerkrankung zu tun hat.
Darüber hinaus lassen sich Atemschmerzen auch auf eine Durchblutungsstörung zurückführen. Dies ist zu erwarten, wenn Sie den Schmerz vor allem im linken Bereich der Brust wahrnehmen können und sich dieser auf Teilbereiche des linken Armes erstreckt.
In sehr seltenen Fällen sind auch Gürtelrosen durch eine Muskelreizung für den Brustschmerz verantwortlich.
Auch Unfälle können dazu führen, dass Schmerzen beim Atmen auftreten. Hier sind vor allem Prellungen des Brustkorbes zu diagnostizieren. Der Schmerz äußert sich vor allem dann, wenn Sie tief einatmen wollen. Etwaiger Husten kann zudem ebenfalls mit starken Schmerzen gekennzeichnet sein. Neben der Prellung sind auch Rippenbrüche, Knochenhautreizungen oder Blutungen mögliche Ursache dieses Leidens. Hier noch einmal die möglichen weiteren Ursachen im Überblick:
- Begleitsymptom von grippalen Infekten
- Masern, Scharlach und Röteln
- Entzündungen der Zwischenrippenmuskeln
- Durchblutungsstörungen (bei linksseitigem Schmerz)
- Gürtelrosen
- Unfälle mit Brustprellungen
Entzündungen des Rippen- und Lungenfells
Bei einer Erkrankung des Lungenfells oder des Rippenfells werden Sie beim Atmen sehr heftige Schmerzen verspüren können, die vor allem während des Ein- und Ausatmens auftreten und zwischen der Atmung spürbar nachlassen. Grund hierfür ist das Protein Fibrin, welches während des Atemprozesses ausgeschwitzt wird. Dieses sitzt sich auf das Rippen- oder Lungenfell und „verklebt“. Die ansonsten sehr glatte Fläche des Fells wird somit rau, verursacht starke Reibungen, die Schmerzen auslösen. In diesem Fall wird von einer trockenen Rippenfellentzündung gesprochen. Glücklicherweise ist zur Klärung dieser Erkrankung lediglich der Tastsinn Ihres Arztes notwendig. Weitergehende Diagnosemethoden bedarf es für gewöhnlich nicht.
Wenn im weiteren Verlauf Ihrer Erkrankung zusätzliches Gewebewasser ausgeschwitzt wird, so spricht der Arzt von einer feuchten Rippenfellentzündung. Mögliche Schwierigkeiten bei der Diagnose können Sie dann erwarten, wenn genau der Teil Ihres Rippenfells erkrankt, der Ihr Zwerchfell abdeckt. Hier ist eine zusätzliche Röntgenuntersuchung notwendig, um die Erkrankung letztendlich diagnostizieren zu können.
Erkrankungen der Lunge
Sollten sich die Schmerzen beim Atmen auf eine Erkrankung Ihrer Lunge zurückführen lassen, werden Sie voraussichtlich neben dem Schmerz noch weitere Begleitsymptome wie Fieber oder auch Sputum (Hustenschleim) feststellen können.
Mögliche Lungenerkrankungen, die als Symptom Schmerzen beim Atmen oder Schmerzen in der Brust mit sich bringen, sind:
- Lungenentzündung
- Asthma / Allergien
- Chronische Bronchitis
- Bronchiektasen (Vergrößerung der kleinen Luftröhrenverzweigung)
- Abzesse
Zur Abklärung, welche Lungenerkrankung bei Ihnen genau vorliegt, sind mehrere Diagnosemethoden möglich. Am Anfang steht für gewöhnlich jedoch wie immer die Anamnese, eine umfassende Befragung zu Ihrer Krankheitsgeschichte.
Daraufhin folgt ein Prozess aus Inspektion, Perkussion, dem Abklopfen des Brustkorbes, und der Auskultation, dem Abhören Ihres Brustkorbes beim Atmen. Weiterhin ist es möglich, dass ein Lungenfunktionstest durchgeführt wird, der abklärt, ob die eingeatmete Luft ordnungsgemäß in Ihre Lunge hinein- und heraustransportiert wird.
Auch Allergietests können zur Anwendung gelangen.
Besonders bei Verdacht auf Lungenentzündungen oder Lungenkrebs werden Röntgenbilder Ihrer Lunge erstellt. Auch ein CT oder MRT sowie ein Ultraschallbild können hierbei von Ihnen eingefordert werden.
Schmerzen in der Brust – Therapie und Prophylaxe
Je nach zu Grunde liegender Erkrankung unterscheiden sich auch die therapeutischen Maßnahmen und Medikationen. Bei Asthma werden Ihnen vor allem Asthmamittel verschrieben, die Sie inhalieren müssen. Bei Allergien helfen vorerst nur die Vermeidung des Allergens und gegebenenfalls eine Cortisonbehandlung.
Gerade im Bereich der Atmung spielt jedoch die Prophylaxe eine wichtige Rolle. Vor allem Bewegungslehren wie Yoga helfen Ihnen, zu einer bewussten und gesunden Atmung zu gelangen. Sportliche Betätigung ist ebenfalls sehr wichtig, um eine funktionelle Atmung gewährleisten zu können. Auch dann, wenn Sie unter Asthma leiden, sollte Sport ein zentraler Bestandteil Ihres Lebens sein. Um Lungenerkrankungen vorbeugen zu können, ist vor allem für Raucher der Stopp des Zigarettenkonsums von Bedeutung, der im schlimmsten Fall zu Lungenkrebs führen kann. Lungenentzündungen wird vor allem durch Impfungen gegen Pneumokokken oder Grippe vorgebeugt. Auch eine zinkreiche Ernährung ist hilfreich, mögliche Allergien abzuwenden.