Die Intimchirurgie hat in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Anklang gefunden. Während sich Frauen früher kaum Gedanken über das Erscheinungsbild ihrer Geschlechtsorgane machten – oder schlicht nicht darüber sprachen, rückt der Intimbereich immer mehr in ihren Fokus. Sie lassen aufwendige Haarentfernungen durchführen, verschönern die Bikinizone mit Körperschmuck und nicht zuletzt, sollen auch die Geschlechtsteile dem eigenen Schönheitsideal entsprechen. Wir zeigen, wie eine Schamlippenverkleinerung abläuft, mit welchen Kosten zu rechnen ist und was Patientinnen beachten müssen.
Wann wird eine Schamlippenverkleinerung durchgeführt?
Immer mehr Frauen äußern sich dazu, dass sie mit dem optischen Erscheinungsbild ihres Intimbereiches unzufrieden sind. Viele von ihnen leiden darunter, sie empfinden ihre Bikinizone als unästhetisch und verstecken sich vor ihrem Partner. In den Fokus rücken vor allem die Schamlippen, deren Hauptaufgabe dem Schutz der Geschlechtsteile dient.
Leidet eine Frau unter zu großen Schamlippen, empfindet sie diese in vielen Fällen als belastender Schönheitsmakel. Die hohe Ausprägung des Volumens führt dazu, dass der Intimbereich nicht den eigenen Idealen entspricht. Zu große Schamlippen sind häufig auch erschlafft, wodurch das optische Erscheinungsbild wesentlich älter wirkt. Es gibt zudem medizinische Gründe, die für eine Schamlippenverkleinerung sprechen können: Sind die Schamlippen zu groß und entzünden sich stetig, sollte über den operativen Eingriff nachgedacht werden.
Um eine Schamlippenverkleinerung durchführen zu können, muss die Patientin mindestens 18 Jahre alt sein. Bis zu ihrer Volljährigkeit befindet sich der Körper noch in der Wachstumsphase, die durch das operative Verfahren gestört werden kann.
Wie läuft eine Schamlippenverkleinerung ab?
Das ideale Schönheitsbild besagt, dass die äußeren Schamlippen die Inneren bedecken. Sind diese allerdings wesentlich zu groß, hängen sie meist unschön herab. Bei einer Schamlippenverkleinerung wird das Volumen des Körperteils verkleinert und die Konturen neu geformt. Dadurch wird der Intimbereich optisch verjüngt und die Patientin kann sich in ihrem Körper wieder wohlfühlen.
Wie genau die Schamlippenverkleinerung abläuft, ist von dem Ausprägungsgrad der Schamlippen abhängig. In den meisten Fällen befindet sich die Patientin unter Vollnarkose, da der Eingriff eine bis zwei Stunden dauern kann.
Der Arzt entfernt zuerst überschüssige Haut und falls nötig auch Gewebe. Dafür wendet er eine spezielle Schnitttechnik an, mit der die Narben später in einer natürlichen Körperfalte versteckt werden können. Anschließend zieht er die Haut straff und vernäht die Ränder. In den meisten Fällen kommen dabei plastische Nähte zum Einsatz, die sich nach einigen Wochen selbst auflösen.
Unter Umständen ist es nötig, die inneren Schamlippen und die Klitoris ebenfalls zu straffen, um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu schaffen.
Was kostet eine Schamlippenverkleinerung?
Die Kosten für eine Schamlippenverkleinerung liegen zwischen 1.500 und 2.500 Euro. Sie sind abhängig davon, wie groß der operative Aufwand ist und wie viel Haut der Arzt entfernen muss. Entsprechend fällt der Preis höher aus, wenn zusätzlich eine Straffung der Klitoris oder der inneren Schamlippen nötig ist.
Was müssen Patientinnen vor der Schamlippenverkleinerung beachten?
Vor dem Eingriff führt der Arzt mit der Patientin ein Beratungsgespräch, indem er sie über mögliche Risiken, sein Vorgehen und die Nachbehandlung aufklärt. Wird das Verfahren minimal invasiv unter örtliche Betäubung durchgeführt, muss die Patientin in der Regel keine besonderen Vorkehrungen treffen. Für die Operation sollte der Intimbereich gewaschen und rasiert sein. Außerdem darf sie sich nicht im Zyklus ihrer Monatsblutung befinden.
Wird der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt, muss die Patientin nüchtern zum Termin erscheinen. Sie darf einige Stunden vor der Operation weder essen noch trinken. Auch Alkohol und Nikotin sollte gemieden werden, um den Kreislauf stabil zu halten.
Vor einem operativen Eingriff dürfen keine Blutgerinnungsmittel eingenommen werden.
Was müssen Patientinnen nach der Schamlippenverkleinerung beachten?
Bei einer örtlichen Betäubung ist die Patientin bereits kurz nach dem Verfahren wieder alltagstauglich. Wurde die Operation unter Vollnarkose durchgeführt, muss sie unter Umständen eine Nacht stationär aufgenommen werden.
Nach dem Verfahren kommt es zu Rötungen und Schwellungen im Intimbereich. Diese Hautreaktionen sind völlig normal und klingen nach wenigen Tagen wieder ab. Unterstützend sollte der betroffene Bereich regelmäßig gekühlt werden. Um Schmerzen und die Überempfindlichkeit nach dem Eingriff zu lindern, verschreibt der Arzt ein Schmerzmittel.
Nach drei Tagen darf die Patientin wieder duschen. Zunächst sollte sie auf Seife und Kosmetika verzichten. Der Mediziner kann spezielle Cremes und Salben verschreiben, sollte es zu Juckreiz durch die Wundheilung kommen.
Um die Wundheilung zu fördern, sollte die Patientin enge Unterwäsche tragen. Der Druck auf die Wunde wird dafür sorgen, dass Schwellungen besser abklingen. Auch Kompressen sind hilfreich, um die Wundheilung entsprechend zu unterstützen. Der Arzt wird in regelmäßigen Abständen – bereits am Tag nach der Operation – den Verlauf der Heilung kontrollieren.
Auf Sport, körperliche Belastung und schweres Heben ist für etwa sechs Wochen zu verzichten. Auch Reibung ist zu meiden. Nach spätestens vier bis fünf Tagen kann die Patientin wieder zur Arbeit gehen.
Welche Risiken birgt eine Schamlippenverkleinerung?
Jeder operative Eingriff ist mit gewissen Risiken verbunden. Es kann beispielsweise zu Wundheilungsstörungen, Entzündungen oder einer Sepsis kommen. Vermieden werden diese Risiken, indem auf die Kompetenz des Arztes geachtet wird. Eine seriöse Klinik arbeitet steril und erfahren genug, um das Risiko dieser Komplikationen zu minimieren.
Im Rahmen der Schamlippenverkleinerung besteht die Gefahr, dass die Patientin nicht mit dem Ergebnis zufrieden ist. Auch wenn es vielen Frauen schwerfällt, über ihren Intimbereich zu sprechen, sollten sie dem Mediziner genaueste Anweisungen geben. Nur so lässt sich vermeiden, dass das Endergebnis nicht dem eigenen Schönheitsideal entsprechen könnte.
Nach dem Eingriff kommt es in nahezu jedem Fall zu Schwellungen. Diese klingen nach spätestens vier bis sechs Wochen ab und sind völlig normal. Allerdings können diese Schwellungen das Erscheinungsbild der Schamlippen beeinträchtigen. Aus diesem Grund können Patientinnen das endgültige Ergebnis erst nach einigen Wochen erkennen. Die Schwellungen können zudem ein leichtes Taubheitsgefühl hervorrufen. Dieses sollte wenige Tage nach der Operation verschwinden, andernfalls sollte dringend der Mediziner aufgesucht werden. Im Rahmen der Schamlippenverkleinerung kann es im Falle von Komplikationen zu Empfindungsstörungen im Intimbereich kommen.
Im Normalfall wird der Arzt versuchen, die Narben in einer natürlichen Hautfalte zu verstecken. Genetische Veranlagungen oder eine Wundheilungsstörung können jedoch dafür sorgen, dass es zu einer dicken und schwulstigen Narbenbildung kommt. Um dies zu verhindern, kann der Mediziner entsprechende Narbensalben verschreiben.