Es gibt verschiedene Gründe, die für eine Schamlippenvergrößerung sprechen. Betroffene Frauen finden ihren Intimbereich nicht ästhetisch, sie verstecken sich vor ihrem Partner und leiden psychisch unter dem Erscheinungsbild. Doch auch gesundheitliche Ursachen können eine Operation nötig machen. Etwa dann, wenn die Schamlippen zu klein sind oder erschlaffen und die inneren Schamlippen nicht mehr schützend bedecken. Dadurch kommt es vermehrt zu Infektionen und Reizungen. Eine Schamlippenvergrößerung kann bei gesundheitlichen wie auch bei ästhetischen Gründen Abhilfe schaffen. Im Folgenden erklären wir, welche Möglichkeiten es für den Eingriff gibt und was Patientinnen beachten sollten.
Was ist eine Schamlippenvergrößerung?
Früher schien das Erscheinungsbild der Geschlechtsorgane für Frauen eine weniger bedeutsame Rolle zu spielen. Heute jedoch stellt die Intimrasur für viele Frauen ein wichtiger Bestandteil ihrer Hygiene dar, der Intimbereich wird zunehmend weniger versteckt. Neben Faltenbehandlungen und Body Contouring rücken auch die Geschlechtsorgane immer weiter in den Fokus der Ästhetik. Frauen wünschen sich häufiger auch im Intimbereich ein jüngeres und für sich ansprechendes Erscheinungsbild. Dazu gehört nicht nur die Straffung des Bereiches, sondern auch die optische Anpassung der Schamlippen. Denn mit den Jahren werden diese kleiner und beginnen zu erschlaffen. Betroffene Frauen haben häufig den Wunsch nach strafferen und voluminöseren Schamlippen, die ihren Intimbereich komplett umschließen. Bei einer Schamlippenvergrößerung wird das Volumen der Geschlechtsteile mit Hilfe von Hyaluron oder Eigenfett vergrößert und geformt.
Wie läuft eine Schamlippenvergrößerung ab?
Es gibt zwei Methoden, mit denen das Volumen der Schamlippen vergrößert werden kann. Sowohl bei der Behandlung mit Hyaluron wie auch mit Eigenfett handelt es sich um einen relativ kleinen Eingriff, der im Regelfall ambulant durchgeführt werden kann. Beide Operationen lassen sich mit anderen Verfahren kombinieren, um die Belastung auf den Körper möglichst niedrig zu halten. Im Falle einer Schamlippenvergrößerung mit Eigenfett lassen viele Patientinnen zusätzlich eine Fettabsaugung vornehmen. Auch eine Intimbereichsstraffung kann in Kombination mit der Vergrößerung in Betracht gezogen werden.
Schamlippenvergrößerung mit Hyaluron
Bei einer Schamlippenvergrößerung mit Hyaluron handelt es sich um einen kurzen Eingriff, der meist zwischen 30 und 60 Minuten dauert. Die Patientin ist nach der Behandlung sofort wieder alltagstauglich.
Der Schönheitschirurg desinfiziert die zu behandelnde Stelle und wendet auf Wunsch eine lokalanästhesierende Salbe an. Dann spritzt er das Hyaluron in die äußeren Schamlippen ein. Der Wirkstoff bindet Wasser und sorgt so für eine Volumenzunahme. Zusätzlich wird das Bindegewebe elastischer, wodurch ein Verjüngungseffekt stattfindet.
Bereits nach wenigen Wochen ist das Ergebnis der Hyaluronbehandlung sichtbar. Da der Wirkstoff jedoch vom Körper nach und nach abgebaut wird, muss das Hyaluron in einem regelmäßigen Abstand von 6 bis 18 Monaten erneut eingespritzt werden.
Schamlippenvergrößerung mit Eigenfett
Die Schamlippenvergrößerung mit Eigenfett gilt als sehr risikoarm. Da der Arzt der Patientin eine körpereigene Substanz injiziert, besteht in der Regel keine Gefahr einer allergischen Reaktion. Für den Eingriff entnimmt der Schönheitschirurg an einer geeigneten Stelle etwas Körperfett, bereitet dieses auf und spritzt es in die äußeren Schamlippen ein. Die Fettzellen verbinden sich mit dem vorhandenen Gewebe und sorgen so für eine Zunahme des Volumens. Im Vergleich zur Hyaluronsäure handelt es sich bei der Eigenfett-Methode um eine langfristige Schamlippenvergrößerung, da der Körper nur einen Teil der injizierten Fettzellen abbaut.
Die zu behandelnden Stellen werden lokal betäubt. Die Patienten darf im Regelfall die Klinik am selben Tag noch verlassen. Um die Schamlippen zu formen, werden plastische Nähte verwendet. Diese lösen sich selbst auf, sodass kein Ziehen der Fäden nötig ist.
Was kostet eine Schamlippenvergrößerung?
Die Kosten für eine Schamlippenvergrößerung sind von der gewählten Methode abhängig. Die Behandlung mit Hyaluronsäure kostet zwischen 200 und 500 Euro je Sitzung, abhängig davon, wie viel Wirkstoff benötigt wird und wie groß der Aufwand ist. Bei den vergleichsweise niedrigen Kosten sollten Patientinnen berücksichtigen, dass die Behandlung in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss.
Bei der Schamlippenvergrößerung mit Eigenfett handelt es sich um einen aufwendigeren Eingriff. Der Mediziner muss zuerst Fettzellen entnehmen, diese aufbereiten und injizieren. Er behandelt dabei zwei Körperpartien gleichzeitig. Die Kosten für eine Vergrößerung mit Eigenfett liegen zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Viele Patientinnen kombinieren diese Operation mit einer Fettabsaugung an ihren Problemzonen.
- Hinweis: Patientinnen sollten mit ihrem behandelnden Arzt klären, wer im Falle eine Nachbehandlung für die Kosten aufkommt. Der Mediziner wird keine Garantie geben können, dass sich eine Asymmetrie oder ein Abbau des injizierten Wirkstoffes ausschließen lässt. Patientinnen können unter Umständen jedoch eine Nachbehandlung zu einem niedrigeren Preis durchführen lassen.
Was müssen Patientinnen vor der Schamlippenvergrößerung beachten?
Noch vor dem Operationstermin findet ein eingehendes Beratungsgespräch statt, bei dem der Mediziner die Patientin über mögliche Risiken, den Ablauf des Eingriffs und die notwendige Nachbehandlung aufklärt.
Für das Verfahren muss der Intimbereich komplett rasiert sein. Der zu behandelnde Bereich wird desinfiziert, lokal anästhesiert und die Patientin kann unter Umständen leicht sediert werden, wodurch sie in einen Dämmschlaf verfällt. Dies kommt in der Regel nur bei einer Behandlung mit Eigenfett vor.
Wichtig ist, dass vor dem Eingriff keine Blut verdünnenden Medikamente eingenommen werden dürfen. Dazu zählen beispielsweise auch ASS und Aspirin. Außerdem sollte vor dem minimal invasiven Verfahren kein Alkohol getrunken und auf Nikotin verzichtet werden, um keinen Kreislaufzusammenbruch zu riskieren.
Was müssen Patientinnen nach der Schamlippenvergrößerung beachten?
Unmittelbar nach dem Eingriff ist die Patientin zwar wieder alltagstauglich, sie sollte sich jedoch bestmöglich schonen. Sport und schweres Heben sollten in den ersten Wochen gänzlich vermieden werden. Da es nach dem Eingriff zu leichten Hautreaktionen wie Rötungen und Brennen, sowie zu einer Überempfindlichkeit der behandelnden Stelle kommen kann, darf die Patientin ein Schmerzmittel einnehmen. Durch regelmäßiges Kühlen lassen sich Rötungen und Schwellungen behandeln. Nach wenigen Tagen darf der Intimbereich vorsichtig mit einer speziellen Lotion gewaschen werden. In den ersten zwei Wochen sind starker Druck sowie Kosmetika zu vermeiden.
Aufgrund der normalen Körperreaktionen auf den Eingriff kann das optische Ergebnis anfangs abweichen. Schwellungen sind dafür verantwortlich, dass die Volumenzunahme der Schamlippen ungleichmäßig erscheinen kann. Aus diesem Grund weißen Mediziner darauf hin, dass das Endergebnis unter Umständen erst nach vier bis sechs Monaten sichtbar wird. Während dieses Zeitraums baut der Körper noch den injizierten Wirkstoff ab. Im Falle einer Asymmetrie muss der Schönheitschirurg eine Nachbesserung vornehmen.