Was die allgemeine Stärkung der Gesundheit betrifft, so ist die Sauna sicherlich empfehlenswert. Regelmäßige Schwitzkuren fördern nämlich nicht nur die Durchblutung des Nasen-Rachen-Raums, sondern auch die Anpassungsfähigkeit an schwankende Temperaturen. Grund dafür ist das Wärmeregulationssystem, welches durch den Wechsel zwischen heißer Sauna und kaltem Duschen trainiert wird. Eine höhere Resistenz gegen Erkältungen wird dabei durch die gezielte Stimulation der Atemwege erreicht, die bereits nach acht bis zwölf Wochen auf die Saunatherapie ansprechen, ihren Aufbau von Abwehrzellen verstärken und auf diese Weise das Erkältungsrisiko reduzieren. Laut einer Umfrage des Deutschen Saunabundes sind gut 78 % der Befragten dank kontinuierlichem Saunieren fast oder völlig frei von Infekten.
Allerdings wird darauf hingewiesen, die Saunagänge auf ein bis zwei Mal pro Woche zu beschränken und in höchstens drei Einzelsitzungen pro Besuch zu unterteilen. Jede Sitzung sollte dabei nicht länger als 12 bis 15 Minuten dauern und im Wechsel mit kalten Schwallduschen erfolgen. Anders als der lange Aufenthalt im Tauchbad erzeugen diese einen kurzfristigen Kaltreiz, kühlen den Körper aber nicht völlig aus. Ebenso wird davon abgeraten, das Saunieren während einer fortgeschrittenen Erkältung auszuüben, wäre dies doch mit erheblichen Belastungen für das Herz- und Kreislaufsystem verbunden. Richtig zu saunieren bedeutet also:
- 1 – 2 Mal wöchentlich
- Höchstens drei Einzelsitzungen/Gang
- Je Sitzung höchstens 15 Minuten
- Schwallduschen zwischen Saunagängen
- Nicht bei Erkältung
Vorbeugen möglich, Ausheilen nicht
Während ein Saunabesuch im gesunden Zustand die Durchblutung fördert, den Stoffwechsel anregt und das Immunsystem stärkt, bewirkt das Saunieren im Krankheitsfall genau das Gegenteil. Das Wechselbad zwischen heiß und kalt ist hier äußerst kontraproduktiv, weil es den ohnehin schon geschwächten Körper zusätzlich belastet. Eine Abhärtung der körpereigenen Immunabwehr ist in dieser Situation kaum möglich, denn das angeschlagene Abwehrsystem muss bereits zu viel der noch verbliebenen Energie für die Regeneration verwenden. Muten Sie Ihrem Körper daher keinen Besuch in der Sauna zu, wenn Sie schon inmitten einer Erkältung stecken. Mit einem solchen Verhalten würden Sie den Genesungsprozess nur behindern und im schlimmsten Fall die Erkältung noch verstärken.
Tipp: Eine wesentlich bessere Methode, den Erkältungssymptomen im fortgeschrittenen Stadium bei zu kommen, ist der Wirkstoff Acetylsalicylsäure in Kombination mit Vitamin C. Mischen sie die beiden Extrakte in einem Glas mit Wasser, um die Auflösung der Säure bereits vor der Einnahme einzuleiten. Der Wirkstoff kann so schneller in den Blutkreislauf gelangen und die Erkältungsbeschwerden unverzüglich beseitigen.
Achtung ansteckend!
Ein weiterer, wichtiger Aspekt, der gegen einen Saunabesuch bei Erkältung spricht, ist die hohe Ansteckungsgefahr. Wenngleich Viren nicht ausgeschwitzt werden können und das Risiko einer Ansteckung an anderen vielbesuchten Orten, wie etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln viel höher ist, sind die Bazillen doch in der Lage, sich zum Beispiel durch Husten oder Körperkontakt in den Saunaanlagen zu verteilen. Begünstigt wird die Virenverbreitung durch das feuchtwarme Klima sowie die großen Ansammlungen von Menschen in öffentlichen Saunen. Zudem werden Viren und Bakterien zwar ab einer Mindesttemperatur von 80°C abgetötet, jedoch herrschen diese Temperaturen nur im Aufgussraum selbst und nicht etwa in Umkleidekabinen, Fluren oder sonstigen Saunaräumlichkeiten.
Für die Unverbesserlichen
Entscheiden Sie sich also trotz Ihrer Erkältung für die Sauna, nehmen Sie gleichzeitig auch das Risiko in Kauf, unter Umständen noch weitere Saunagäste anzustecken. Aus diesem Grund sollten Sie, wenn schon nicht für sich selbst, zumindest um der anderen Besucher Willen vom Saunieren absehen.
Des Weiteren betont Conradi, dass selbst bei geringen Anzeichen einer Erkältung in Verbindung mit Schwitzkuren äußerste Vorsicht geboten ist. An diejenigen, die es trotz dieser Weisung wagen möchten, mit heißen Dämpfen zu hantieren, hier einige Faustregeln:
- Beschränken sich die Symptome ausschließlich auf eine leichte Verschnupfung, ist ein Saunabesuch zumindest theoretisch möglich. Eine kalte Dusche, sowie das Tauchbecken sollten Sie aber dennoch vermeiden.
- Empfehlenswert sind im gemäßigten Krankheitsfall Biosaunen. Mit einer durchschnittlichen Temperatur zwischen 45°C und 65°C belasten diese den Kreislauf nämlich nicht so sehr wie reguläre Saunen. Alternativ können Sie den Saunabesuch auch durch ein Dampfbad oder eine Dampfinhalation ersetzen. Kräuter, wie Eukalyptus, Melisse, Pfefferminze oder Salbei als Wasserzusatz eignen sich hier perfekt um Ihr Bad in eine heilsame Privatsauna um zu funktionieren.
- Definitiv auf die Sauna verzichten sollten Sie bei einem starken Krankheitsgefühl, insbesondere bei Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen oder Fieber. Lassen Sie die Erkältung vollständig abklingen und beginnen Sie erst nach der Genesung damit, Ihre Abhärtung zu trainieren, um Ihr Immunsystem gegen künftige Erkältungen resistenter zu machen.