Rückenschmerzen beim Aus- oder Einatmen sind stets ein Zeichen für eine ernst zu nehmende Belastung der bronchialen Gefäße. Zu spaßen ist mit derartigen Beschwerden nicht, insbesondere, wenn sie mit Husten und Läsionen am Brustkorb, Schulterblatt oder der Wirbelsäule einher gehen. Hier wird ein Arztbesuch dringend empfohlen, um die gesundheitliche Situation abzuklären und rechtzeitig Maßnahmen gegen die Schmerzsymptome ergreifen zu können.
Ursachen für Rückenschmerzen beim Atmen
Für eine durch Schmerzen im Rücken beeinträchtigte Atmung kann es viele Gründe geben. Nicht alle davon sind selbstverschuldet oder deuten auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Allerdings ist es grundsätzlich wichtig, einen ärztlichen Befund einzuholen, wie sich an folgenden Hauptursachen für Rückenschmerzen beim Atmen zeigt:
grippale Infekte: So gut wie jeder kennt den stechenden Schmerz, der entsteht, wenn eine Erkältung oder Grippe die Lunge heimsucht. Spätestens, wenn der mit bronchialen Infekten verbundene Husten eintritt, haben viele Betroffene das Gefühl, ihr Brustkorb würde vor Schmerzen zerspringen. Jedoch muss sich besagtes Schmerzleiden nicht zwingend auf das Husten beschränken. Bei besonders schweren Erkältungen können die Rückenschmerzen auch beim bloßen Atmen auftreten und bis ins Schulterblatt oder die Rückenmuskulatur strahlen. In diesem Fall sollte spätestens der Schmerz im Rücken Sie zu einem Arztbesuch bewegen.
Unfälle und andere Gewalteinwirkungen: Unsere Atemwege sind in einen Corpus aus Rippen, Muskeln und Wirbeln gebettet. Diese stabilisieren zum einen die Körperhaltung und erlauben dem Menschen so einen aufrechten Gang. Zum anderen sorgen sie aber auch für einen ausreichenden Schutz der Atmungsorgane. Sollten Brustkorb oder Rücken also durch Brüche oder Verletzungen in ihrer Schutzfunktion beeinträchtigt werden, kann dies zu Schmerzen beim Atmen führen. Ebenso kommen Beschädigungen am Schulterblatt, sowie an den sensiblen Blut- und Nervengefäßen, welche sich zwischen Brust- und Rückenwirbeln befinden, als Auslöser für die Rückenschmerzen beim Aus- bzw. Einatmen in Frage.
Rippenfellentzündungen: Ähnlich wie Brustkorb und Wirbelsäule ist das sogenannte Rippen- bzw. Brustfell (Pleura) für den Schutz der Lunge vor Schmerzen und Verletzungen verantwortlich. Als dünner Hautfilm bildet es die Innenauskleidung des Brustkorbs und verhindert, dass die Lungenflügel beim Aus- und Einatmen an den Rippen reiben. Im Falle einer Rippenfellentzündung (Pleuritis) ist die Funktionalität dieser dermalen Schutzhaut aber enorm beeinträchtigt, weshalb es neben trockenem Husten, Atemnot und Fieber auch zu Rückenschmerzen beim Atmen kommen kann. Erfahrungsgemäß sind die Schmerzen hier beim Einatmen am größten, während er beim Ausatmen leicht nachlässt.
Verspannungen im Bereich der Rückenmuskulatur: Eine ungesunde Körperhaltung, Bewegungsmangel oder schwere körperliche Arbeiten – die Ursachen für einen verspannten Rücken sind vielfältig und können bei Nichtbehandlung nicht nur zu irreparablen Haltungsschäden führen, sondern darüber hinaus auch für Rückenschmerzen beim Atmen sorgen. Hier sind es für gewöhnlich eingeklemmte Abschnitte der Rückenmuskulatur oder im Nacken bzw. um das Schulterblatt herum befindliche Gefäße und Nerven, die das Atmen erschweren. Zudem werden durch eine chronisch verspannte Körperhaltung hin und wieder auch die Atmungsorgane selbst in ihrer schmerzfreien Funktionalität eingeschränkt.
krankheitsbedingte Deformationen der Wirbelsäule: Gelegentlich sind Rückenschmerzen beim Atmen auf anatomische Abweichungen im Aufbau der Rückenwirbel zurück zu führen. Vor allem Krankheiten wie Skoliose gehören diesbezüglich zu den häufigsten Ursachen für Atmungsprobleme. Sofern sie nicht durch ein Trauma oder eine Vorerkrankung ausgelöst wurden, liegt den Krankheiten meist eine genetische Disposition zugrunde, welche Haltungsschäden und somit auch Atembeschwerden begünstigt, die für Schmerzen im Rücken sorgen.
Weitere Erkrankungen, die unter Umständen Rückenschmerzen beim Atmungsvorgang verursachen können sind Autoimmunkrankheiten wie Myositis und Rheuma. Während es bei Myositis zu chronisch entzündlichen Reaktionen im Bereich der Skelettmuskulatur kommt, die eine schmerzhafte Unterversorgung der Muskeln mit Sauerstoff zur Folge haben, sind bei rheumatischen Erkrankungen häufig auch das Schulterblatt, Knochen und Gelenke von den Schmerzsymptomen betroffen. In beiden Fällen können schon geringste Atembewegungen zu Rückenschmerzen führen.
Therapie gegen atmungsbedingte Rückenschmerzen
Ein Allheilmittel für Rückenschmerzen beim Atmen gibt es selbstverständlich nicht. Vielmehr basieren geeignete Therapieansätze auf der Behandlung der individuellen Ursachen für die Schmerzen. Auch hier spielt eine professionelle Diagnose durch den zuständigen Arzt eine entscheidende Rolle. Erst wenn die Gründe für das Entstehen der Rückenschmerzen abgeklärt sind, ist eine der folgenden Behandlungsmöglichkeiten erfolgversprechend:
- medikamentöse Schmerzbehandlung – Grippale Infekte, Rippenfellentzündungen, aber auch Autoimmunkrankheiten und krankhafte Wirbelsäulendeformationen, die Probleme beim Atmen (z.B. Husten oder Rückenschmerzen beim Aus- und Einatmen) verursachen, lassen sich durch geeignete Arzneimittel gut in den Griff bekommen. Zu unterscheiden ist in diesem Zusammenhang aber zwischen einer palliativen (schmerzlindernden) und einer kurativen (krankheitsheilenden) Schmerztherapie durch Medikamente. So lässt sich eine Bronchitis medikamentös beispielsweise vollständig ausheilen, während bei Autoimmun- und Erbkrankheiten oftmals nur eine Linderung der Schmerzen durch entsprechende Präparate möglich ist.
- physiotherapeutische Schmerzbehandlung – Bei Atmungsbeschwerden, die auf unfallbedingte Frakturen oder Verspannungen zurückzuführen sind, helfen Dehnübungen, Entspannungs- und Bewegungstherapien gemeinhin am besten. Auch Massagen, verspannungslösende Bäder und Krankengymnastik können in vielen Fällen Haltungsprobleme und damit verbundene Schmerzen zuverlässig beseitigen.
- operative Schmerzbehandlung – Sollten Deformationen, Brüche und Verletzungen besonders schwer sein, wird gelegentlich ein operativer Eingriff notwendig, um die Schmerzen zu behandeln. Insbesondere bei Rippenbrüchen und starken Wirbelsäulenverkrümmungen kann eine Operation auf Dauer die einzige Option sein, um Patienten ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.
Weitere Tipps zur Behandlung und Prävention von Rückenschmerzen beim Atmen
- Konsultieren sie bei atmungsbedingten Schmerzen im Rücken unverzüglich einen Arzt, um zu vermeiden, dass Lungen- oder Brustfellentzündungen zu einer chronischen Belastung für ihre Bronchien werden. Zudem sollten sie sicherstellen, dass Infekte stets vollständig ausgeheilt werden.
- Versuchen Sie, Ihren Lungen durch entsprechende Lebensführung eine schmerzfreie Atmung zu ermöglichen. Hierzu zählen nicht nur eine bewusste Körperhaltung, Bewegung und das meiden von Grippeviren. Auch der Konsum von Zigaretten, sowie der dauerhafte Aufenthalt in schadstoffbelasteten Luftverhältnissen kann die Schmerzfreiheit der Atemwege stark beeinträchtigen.
- Geeignete Kräuter zur Stärkung Ihrer Atemwege sind Eukalyptus, Fichte, Kamille, Kiefer, Lungenkraut, Salbei und Thymian. Vor allem in der kalten Jahreszeit kann die gezielte Anwendung besagter Heilpflanzen in Form von Tee, Bädern oder als Gewürz vor Infekten und Abwehrschwächen der Lunge schützen.
Fazit
Sollten Sie bemerken, dass Sie jedes Mal beim Atmen unter Rückschmerzen leiden, können die Ursachen sehr vielfältig sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie in einer solchen Situation möglichst schnell einen Arzt konsultieren. Nach einigen Untersuchungen kann dieser die Rückenschmerzen entsprechend einordnen und eine geeignete Therapie verordnen. Sollte hingegen nur die Rückenmuskulatur verspannt sein, lässt sich dies meistens durch Entspannung lösen. Nehmen Sie Rückenschmerzen während der Atmung jedoch keinesfalls auf die leichte Schulter!