Zuletzt sorgte die gesetzliche Krankenversicherung wieder eher für negative Schlagzeilen. Nach den „fetten“ Jahren mit prall gefüllten Beitragskassen scheint die Entwicklung wieder in die andere Richtung zu gehen. Für Verunsicherung sorgten Meldungen über neue drohende Zusatzbeiträge, die sich aus den Vorhaben der Bundesregierung zur Kassenfinanzierung ergeben können. Wie rau der Wettbewerb zwischen den Kassen zu werden scheint, lässt sich aus Presseberichten zur Barmer GEK ablesen.
Der ehemalige Branchenprimus, den mit 8,7 Millionen Versicherten die Techniker Krankenkasse zu Beginn dieses Jahres überholt hat, verpasst sich eine radikale Schrumpfkur. Medienberichten zufolge sollen 3.500 Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen.
Barmer GEK schrumpft sich sparsam
In Anbetracht der knapp 17.000 Vollzeitstellen der Barmer GEK entspricht dies einem Stellenabbau, dem fast jede fünfte Stelle in der Krankenkasse zum Opfer fällt. Damit nicht genug – laut Kassenvorstand soll auch die Zahl der Geschäftsstellen schrumpfen. Für die Versicherten soll diese Schrumpfkur allerdings keine spürbaren Folgen haben.
Man will bei der Barmer GEK – oder zumindest nach den Wünschen des Vorstands – effizient und schnell arbeiten. Die geplanten Einsparungen sollen übrigens bei bis zu 300 Millionen Euro jährlich liegen. Natürlich will man bei der Barmer GEK die Stellen nicht auf einen Schlag wegfallen lassen, die Kürzungen sollen bis 2018 abgeschlossen sein.
Zu geringe Rücklagen und zu teuer
Warum greift eine Krankenkasse mit 6,7 Millionen zahlenden Mitgliedern zu einem so drastischen Sparkurs? Ein Grund könnte in der zunehmend angespannten Finanzierung liegen, auf welche die Krankenkassen – unter anderem aufgrund sinkender Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds – zusteuern. Darüber hinaus ist die Barmer GEK zwar nach wie vor eine der größten Kassen, die Konkurrenz kommt in der Verwaltung aber mit deutlich niedrigeren Kosten aus.