Sind Sie Raucher? Wie lange rauchen Sie bereits? Raucher verbindet, neben der Liebe zu Tabakprodukten, eine Gemeinsamkeit: der Raucherhusten. Morgens, direkt nach dem Aufstehen beginnt ein Kratzen in den Bronchien, die Atemwege fühlen sich verstopft an und das morgendliche Übel des ständigen Hustens beginnt. Schnell ist die Rede vom Raucherhusten und wenn Sie nach Gegenmitteln fragen, erhalten Sie wahrscheinlich nur eine einzige Antwort: „Hören Sie mit dem Rauchen auf“. Natürlich ist dies die beste Lösung, die aus gesundheitlicher Sicht als alternativlos bezeichnet werden kann, doch was ist, wenn Sie nicht auf Ihre Gewohnheit verzichten möchten? Sie rauchen gerne, möchten sich nur ungern einschränken und dennoch etwas gegen den lästigen Raucherhusten unternehmen. Wir nehmen uns Ihnen an und verraten Ihnen, wie Sie den Raucherhusten überhaupt als solchen identifizieren und welche Mittel und Wege Ihnen offenstehen, um den Husten zumindest abzuschwächen.
Die Anzeichen des Raucherhustens
Zuerst sollten Sie wissen, dass der Raucherhusten unmittelbar zu COPD, der Chronic obstructive pulmonary disease, zählt. Die chronische Bronchitis wird in Form des Raucherhustens jedoch nicht von Feinstaub, Schimmelpilzen oder Enzymmängeln verursacht, sondern von den Ablagerungen des Zigarettenrauchs in der Lunge. Diese führen
- zur Zerstörung der Flimmerhärchen
- einer ständig entzündeten Bronchialschleimhaut
- zur Verdickung der Bronchialschleimhaut
- zum Verfall von Lungenbläschen.
Umso weiter die COPD voranschreitet, desto weniger Möglichkeiten bestehen, die entstandenen Schäden überhaupt wieder zu beheben. Im Anfangsstadium lässt sich der Krankheitsfortschritt jedoch noch aufhalten, wenn auch die Schäden nicht mehr komplett beseitigt werden können. Daher sollten Sie, sobald Sie
- häufigen Husten mit oder ohne Auswurf
- Atemgeräusche (pfeifend, summend)
- Kurzatmigkeit oder Atemnot
feststellen, über Ihr Rauchverhalten nachdenken. Ein markanter Hinweis, dass es sich bei Ihrem Husten nicht allein um eine kleinere Unpässlichkeit handeln könnte, ist die Zeitspanne. Jeder Husten, der länger als zwei Wochen anhält und der sich nicht verbessert, sollte ärztlich kontrolliert werden.
Natürlich ist Ihnen bewusst, dass Sie mit jeder einzelnen Zigarette Ihrem Organismus schaden, doch heißt dies nicht, dass Ihnen der Nikotingenuss komplett verwehrt werden muss. In der Tat gibt es sogar Lebenssituationen, in denen die Rauchentwöhnung mit größeren Nachteilen, als mit Vorteilen behaftet ist. Leiden Sie beispielsweise unter Depressionen, sollten Sie die Rauchentwöhnung ausschließlich mit Ihrem Arzt und Therapeuten abklären und sich beraten lassen, ob Ihr Zustand überhaupt den Nikotinentzug zulässt.
Die Behandlung von Raucherhusten
Wurde bei Ihnen explizit die durch das Rauchen verursachte COPD diagnostiziert, müssen Sie entscheiden, wie Sie weiter vorgehen. Grundsätzlich können Sie den Husten medikamentös und ohne Medikamente behandeln.
- Medikamentöse Behandlung
In der Regel werden schleimlösende Medikamente verschrieben, die das Abhusten des zähen Schleims erleichtern sollen. Ob ein Inhalator verschrieben wird, liegt ihm Ermessen des Arztes. Gegen die Entzündung der Bronchialschleimhaut kommen zudem kortisonhaltige Arzneimittel zum Einsatz, die das Voranschreiten der Entzündung lindern und gleichzeitig das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Leiden Sie zugleich an einer bakteriellen Infektion, beispielsweise einer durch das Rauchen verschleppten Bronchitis, können Antibiotika verschrieben werden.
- Behandlung ohne Medikamente
Sie selbst können natürlich ebenfalls regulierend eingreifen:
- Treiben Sie Sport
- Lernen Sie Atemtechniken
- Trinken Sie viel
- Greifen Sie auf Hilfsmittel zurück
Ob Sie Ihren Körper neben der medikamentösen Behandlung unterstützen oder selbstständig gegen den Raucherhusten vorgehen, bleibt wiederum Ihnen überlassen. Als nützlich haben sich Therapien erwiesen, die Patienten mit starkem Raucherhusten und Atemwegserkrankungen Atemtechniken zum Umgehen des Hustens lehren. Die als Atemphysiotherapie bezeichneten Therapien zeigen Ihnen, welche Körperhaltung Sie einnehmen müssen, um Ihre Atemnot zu lindern oder einen neuen Hustenreiz zu unterdrücken. Auch Sport hilft zumindest im Anfangsstadium des Raucherhustens weiter. Durch die Bewegung fördern Sie die Durchblutung der Lunge und werden feststellen, dass Sie leichter Abhusten können. Als letztes Mittel stellt ein PEP-Gerät eine Alternative dar. Diese Geräte werden direkt in die gewöhnliche Atmung eingebunden. Anstelle gewöhnlich auszuatmen, pusten Sie in ein Gerät und lösen eine Vibration im Inneren des Geräts aus. Die Vibration überträgt sich automatisch auf die Atemwege, sodass sich der festsitzende Schleim löst.
Bedenken Sie, dass alle Heilungskonzepte nur funktionieren, wenn Sie Ihre Lunge nicht weiter schädigen. Sie können zwar den Fortschritt des Raucherhustens verlangsamen, rauchen Sie jedoch weiter, wird kaum eine Therapie anschlagen.
Kein Rauchstopp gewünscht – so lindern Sie den Raucherhusten
Sie wollen nicht vollständig auf den Zigaretten- oder Nikotingenuss verzichten? Für diesen Fall stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Schränken Sie Ihren Zigarettenkonsum ein – bereits jede Zigarette, die Sie weniger konsumieren, schützt Ihre Lunge.
- Greifen Sie auf alternative Mittel zurück. Die meisten Raucher scheuen das Aufhören, weil sie weder auf die lieb gewonnene Gewohnheit als auf das Nikotin verzichten möchten. Wie wäre es, wenn Sie sich am elektronischen Rauchen, dem Dampfen versuchen? Sicherlich ist auch die Nutzung einer elektrischen Zigarette nicht vollkommen unschädlich, doch neben dem inhalierten Nikotin und Dampf führen Sie Ihrer Lunge zumindest kein Teer und Kondensat zu.
Sollten Sie sich für die Variante der elektrischen Zigarette entscheiden, werden Sie anfangs verstärkt husten. Die Liquids enthalten keine hustenstillenden Substanzen, sodass Sie die Auswirkungen des Dampfes in Ihren Atemwegen spüren. Nach einigen Tagen setzt der Gewöhnungsprozess ein und Ihre Lunge erholt sich von den Folgen des Zigarettenkonsums. Viele Anhänger der elektrischen Zigarette beschreiben, dass der Raucherhusten nach ungefähr drei bis sechs Monaten fast vollständig nachlässt, wenn auch die Lunge nie wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet. Aber das ist Ihnen natürlich bewusst.